Anpuku

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Artikel von: Dr. Kai Just<br.>

Anpuku (jap.: 按腹) oder auch ampuku, eigentlich anpuku ryoho, übersetzt etwa: „Behandlung zur Beruhigung des Hara“ ist eine spezielle Form der japanischen Massage, bei der ausschließlich das hara behandelt wird. Anpuku ist eine sehr alte Methode, wobei bis heute nicht ganz geklärt ist, ob es ursprünglich aus China stammte oder in Japan selbst entwickelt wurde. Eine detaillierte Beschreibung erfolgte im Jahre 1827 durch einen japanischen Mönch in dem Buch anpuku zukai.

Hintergrund

In der östlichen Medizin ist der Bauchbereich (siehe auch hara und tanden) speziell der Unterbauch, eine der wichtigsten Körperregionen, da dort das Zentrum des ki angesiedelt wird. Das hara kann in einzelne Zonen unterteilt werden, die jeweils den energetischen Zustand der zwölf Hauptmeridiane (siehe auch keiraku und jīngluo) und somit der entsprechenden Körperfunktionen widerspiegeln. Weiterhin kann man den gesamten Bauchbereich etwa in drei Teilgebiete (Ober-, Mittel- und Unterbauch) aufteilen und die Spannungszustände in den jeweiligen Bereichen überprüfen. Ist z.B. der obere Bereich des Bauches hart und verknotet, spricht dies für ein eingezwängtes Herz- und Lungen-Ki. Das Wissen um die Meridian-Entsprechungen der zwölf Zonen, wie auch der Spannungszustände im gesamten Bauchbereich, kann sowohl als reine Diagnose genutzt werden, um später eine Behandlung der entsprechenden Meridiane am gesamten Körper vorzunehmen (siehe auch fukushin und shiatsu), als auch als direkte Therapieform eingesetzt werden. Dabei wird dann über rein manuelle Methoden wie etwa Druck, Reiben, Einsinken usw. versucht, die energetischen Zustände am hara zu manipulieren, um somit einen positiven Einfluss auf die gesamte Ki-Zirkulation des Patienten zu nehmen. Wie alle Formen der vielfältigen Ki-Therapien, braucht es jahrelange Übung und Sensibilisierung, um die unterschiedlichsten Ki-Zustände wahrzunehmen und positiv zu beeinflussen.

Studien Informationen

Siehe auch: Shiatsu | Fukushin | Hara

Literatur

  • Bodywork Shiatsu: Bringing the Art of Finger Pressure to the Massage Table. (Carl Dubitsky)

Weblinks