Aragaki Ankichi

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Aragaki Ankichi

Aragaki Ankichi 新垣安吉: auch YAGUKICHI UFUYAGUWA, bekannter Kara-te-Meister des shōrin ryū aus Okina-wa. Aragaki war der älteste Sohn von elf Kindern in der Familie eines wohlha-benden Reisweinbrauers. Er wurde im November 1899 in Shuri auf Okinawa geboren. ARAGAKIS JUGEND Bereits in seiner frühen Kindheit zeigte Aragaki eine besondere Eignung für jede Art von Sport, Körperkultur und Kunst. Seine ersten Lehrer im Karate waren GUSUKUMA SHIROMA und HANASHIRO CHOMO, die aus der Matsumura-Schule kamen. Später wurde er von CHIBANA CHOSHIN unterrichtet. Schon in seiner Jugend war er ein vielseitiger Künstler und verstand es auf wunderbare Weise, die Künste miteinander zu verbinden. Er übte sich im Judo, Sumo, Schwimmen, kletterte auf Bäume und ging auf den Zehenspitzen. Im Karate entwickelte er eine einzigartige Technik - tsumasaki geri.

Tafel - Aragaki Ankichi mit Ursprüngen und Beein-flußungen

ARAGAKIS KAMPFKUNST Als Aragaki 20 Jahre alt war, fiel er der Öffentlichkeit Okinawas durch verschie-dene Demonstrationen von Kraft und Mut auf. Er wurde in den Militärdienst eingezo-gen, wo er es bis zum Mitglied der Ehren-garde brachte. 1921 wurde er entlassen und zog nach Kadena, wo er den großar-tigen Kampfkunstexperten CHOTOKU KYAN traf. Aus diesem Zusammentreffen entwickelte sich eine hochkarätige Kampf-kunst, die im nachhinein viele berühmte Namen hervorbringen sollte. ARAGAKI wurde bekannt durch sein breites Wissen über Karate, durch seine wissen-schaftliche Haltung den Kampfkünsten gegenüber und durch deren Verbindung zur Kunst. Er hatte eine klare Einsicht in die Kultur Okinawas und besaß ein pro-fundes Wissen über die klassische Kunst und über ihre Bedeutung für das mensch-liche Leben. Er befaßte sich insbesondere mit den klassischen okinawanischen Tänzen (odori) und ihrer heute erwiese-nen Verbindung zu den okinawanischen Kampfkünsten. Allerdings erklärte er ein-mal seinen Schülern, dass beide aus völ-lig verschiedenen Ansatzpunkten heraus entstanden - das Karate aus dem Instinkt zu überleben, das Tanzen hingegen aus dem Wunsch nach einer Ausdrucksform der Gefühle. Obwohl ihr Ursprung ver-schieden ist, gibt es dennoch in beiden grundlegende Gemeinsamkeiten. Er sagte: „Ästhetische Schönheit, verbunden mit menschlichem Wert ist Kunst. Karate do und Kunst haben denselben Ursprung und dasselbe Ziel: Sie erheben den Menschen auf jene Stufe des Seins, auf der er sich erst wirklich vom Tier unterscheidet. Der Intellekt allein vermag dies nicht“. ARAGAKI konnte auch selbst sehr gut tanzen. So führte er bei manchen Gelegenheiten den Saru mai (Affentanz) vor, einen der schwie-rigsten klassischen Tänze Okinawas. ARAGAKIS Lehrer waren: KYAN CHOTOKU, GUSUKUMA SHIMPAN, CHIBANA CHOSHIN, MOTOBU CHOKI und HANASHIRO CHOMO. Seine direkten Schüler waren: RENTARO CHUMA, KUSHI JYOKEI, CHOSO OGIMI, OSHIRO HEISUKE, SHIMABUKURO TARO, CHITOSE TSUYOSHI, NAGAMINE SHOSHIN und ARAGAKI ANGI (s. Tafel shōrin ryū). ARAGAKI ANKICHI starb in frühen Jahren im Dezember 1927 an einem Magengeschwür. Literatur: SHOSHIN NAGAMINE – Tales of Okinawas Great Masters, Tuttle 2000, LIND WERNER– Okinawa Karate, Sport-verlag, LIND WERNER – Das Lexikon der Kampfkünste, Sport-verlag, JIM SILVAN – Okinawan Karate, Vantage Press 1993,