Aragaki Tsuji Peichin Seishō: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aragaki Tsuji Peichin Seishō''' (Niig-aki) (jap.: 新垣通事雲上世章), auch '''Nakamoto no Kamadeunchu''', '''Aragaki Ryūko''' (Maya Arakachigwa) und '''Aragaki Ou''' war ein okinawanischer Meister aus [[Naha]] (1840-1918, nach anderen Quellen 1849-1920), der unter Waichinzan auf [[Okinawa]] und später in [[China]] studierte.
 
'''Aragaki Tsuji Peichin Seishō''' (Niig-aki) (jap.: 新垣通事雲上世章), auch '''Nakamoto no Kamadeunchu''', '''Aragaki Ryūko''' (Maya Arakachigwa) und '''Aragaki Ou''' war ein okinawanischer Meister aus [[Naha]] (1840-1918, nach anderen Quellen 1849-1920), der unter Waichinzan auf [[Okinawa]] und später in [[China]] studierte.
  
Aragaki, ein Meister aus [[Kumemura]], war der erste Lehrer von Kanryō Higaonna und unterrichtete den Kampfstil ''[[lúohànquan]]'' (Arhat-Boxen). Durch seine Tätigkeit am Hof des [[Ryūkyū-Königreich|Ryūkyu-Königs]] hatte er intensiven Kontakt zu China und arbeitete dort des öfteren als Übersetzer. Nachdem Higashionna bei ihm drei Jahre gelernt hatte, musste Aragaki 1870 als Übersetzer nach Beijing (Peking) reisen. Vor seiner Abreise stellte er den jungen Higashionna Meister Kojo Daitei vor, der zusammen mit dem Udun (Chikudon, okinawanischer Titel) Yoshimura Chomei (1830-1898) die Überfahrt Higashionnas nach China ermöglichte, der im Kojo-Dōjō von Fúzhōu im Jahre 1874 ankam.
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Aragaki, ein Meister aus [[Kumemura]], war der erste Lehrer von [[Kanryō Higaonna]] und unterrichtete den Kampfstil ''[[lúohànquan]]'' (Arhat-Boxen). Durch seine Tätigkeit am Hof des [[Ryūkyū-Königreich|Ryūkyu-Königs]] hatte er intensiven Kontakt zu China und arbeitete dort des öfteren als Übersetzer. Nachdem Higashionna bei ihm drei Jahre gelernt hatte, musste Aragaki 1870 als Übersetzer nach Peking (Běijīng) reisen. Vor seiner Abreise stellte er den jungen Higashionna Meister Kojo Daitei vor, der zusammen mit dem Udun (Chikudon, okinawanischer Titel) Yoshimura Chomei (1830-1898) die Überfahrt Higashionnas nach China ermöglichte, der im Kojo-Dōjō von Fúzhōu im Jahre 1874 ankam.
  
 
Meister Niigaki, ein Erbe der Übertragungslinien Yara Chatan, Toguchi und Shionja einerseits und Waichinzan andererseits, hinterließ deutliche Spuren in Higashionnas Kampfkunstkonzept. Er lernte bei Meister Toguchi aus [[Tomari]] und bei Waichinzan und Iwah aus China. Die Linie Niigaki führt weiter zu Higaonna, Kyan, [[Funakoshi Gichin]], Tsuyoshi Chitose und [[Mabuni Kenwa]]. Man glaubt, dass außer den ''[[Kata (Form)|kata]]'' ''[[sanchin]]'', ''[[seisan]]'' und ''suparinpei'' (''pechurin'') auch die ''unsu'', ''sōchin'' und ''niseishi'' (''nijushiho'') aus der Niigaki-Schule stammen.
 
Meister Niigaki, ein Erbe der Übertragungslinien Yara Chatan, Toguchi und Shionja einerseits und Waichinzan andererseits, hinterließ deutliche Spuren in Higashionnas Kampfkunstkonzept. Er lernte bei Meister Toguchi aus [[Tomari]] und bei Waichinzan und Iwah aus China. Die Linie Niigaki führt weiter zu Higaonna, Kyan, [[Funakoshi Gichin]], Tsuyoshi Chitose und [[Mabuni Kenwa]]. Man glaubt, dass außer den ''[[Kata (Form)|kata]]'' ''[[sanchin]]'', ''[[seisan]]'' und ''suparinpei'' (''pechurin'') auch die ''unsu'', ''sōchin'' und ''niseishi'' (''nijushiho'') aus der Niigaki-Schule stammen.

Version vom 29. Mai 2014, 09:41 Uhr

Aragaki Tsuji Peichin Seishō

Aragaki Tsuji Peichin Seishō (Niig-aki) (jap.: 新垣通事雲上世章), auch Nakamoto no Kamadeunchu, Aragaki Ryūko (Maya Arakachigwa) und Aragaki Ou war ein okinawanischer Meister aus Naha (1840-1918, nach anderen Quellen 1849-1920), der unter Waichinzan auf Okinawa und später in China studierte.

Aragaki, ein Meister aus Kumemura, war der erste Lehrer von Kanryō Higaonna und unterrichtete den Kampfstil lúohànquan (Arhat-Boxen). Durch seine Tätigkeit am Hof des Ryūkyu-Königs hatte er intensiven Kontakt zu China und arbeitete dort des öfteren als Übersetzer. Nachdem Higashionna bei ihm drei Jahre gelernt hatte, musste Aragaki 1870 als Übersetzer nach Peking (Běijīng) reisen. Vor seiner Abreise stellte er den jungen Higashionna Meister Kojo Daitei vor, der zusammen mit dem Udun (Chikudon, okinawanischer Titel) Yoshimura Chomei (1830-1898) die Überfahrt Higashionnas nach China ermöglichte, der im Kojo-Dōjō von Fúzhōu im Jahre 1874 ankam.

Meister Niigaki, ein Erbe der Übertragungslinien Yara Chatan, Toguchi und Shionja einerseits und Waichinzan andererseits, hinterließ deutliche Spuren in Higashionnas Kampfkunstkonzept. Er lernte bei Meister Toguchi aus Tomari und bei Waichinzan und Iwah aus China. Die Linie Niigaki führt weiter zu Higaonna, Kyan, Funakoshi Gichin, Tsuyoshi Chitose und Mabuni Kenwa. Man glaubt, dass außer den kata sanchin, seisan und suparinpei (pechurin) auch die unsu, sōchin und niseishi (nijushiho) aus der Niigaki-Schule stammen.

Studien Informationen

Siehe auch: |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK 2009.
  • Werner Lind: Okinawa Karate. Sportverlag.
  • Mark Bishop:Okinawan Karate. A&C Black 1989.
  • George W. Alexander: Okinawa Island of Karate. Yamazatō Publications 1991.
  • Patrick McCarthy: Bubishi. Tuttle 1995.
  • Jim Silvan: Okinawan Karate. Vantage Press 1993.