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== Vorkommen und Arten ==
 
== Vorkommen und Arten ==
Der Leopard ist nach dem Tiger, Löwen und Jaguar die viertgößte lebende Großkatze. Die in Asien bzw. auch China heimischen Leoparden (''Panthera pardus'') sind der Nordchinesische Leopard (''Panthera pardus japonensis''), der Amur-Leopard (''Panthera pardus orientalis'') und der dort sehr selten im Hochgebirge, wie beispielsweise auch dem [[Kūnlún shān]], ‎lebende Schneeleopard (''Panthera uncia''), auch Irbis genannt. Leoparden gelten weltweit als gering gefährdet, wohingegen diese drei Arten bei der IUCN (''International Union for Conservation of Nature and Natural Resources'') als bedroht, vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet gelten und auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“ geführt werden.
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Der Leopard ist nach dem Tiger, Löwen und Jaguar die viertgrößte lebende Großkatze (''Pantherinae''). Die in Asien bzw. auch China heimischen Leoparden (''Panthera pardus'') sind der Nordchinesische Leopard (''Panthera pardus japonensis''), der Amur-Leopard (''Panthera pardus orientalis'') und der dort sehr selten im Hochgebirge, wie beispielsweise auch dem [[Kūnlún shān]], ‎lebende Schneeleopard (''Panthera uncia''), auch Irbis genannt. Leoparden gelten weltweit als gering gefährdet, wohingegen diese drei Arten bei der IUCN (''International Union for Conservation of Nature and Natural Resources'') als bedroht, vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet gelten und auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“ geführt werden.
  
 
Im Vergleich zum afrikanischen Raum finden sich in Asien die häufigsten Leoparden mit schwarzer Färbung (sogenannte „Schwärzlinge“), die allgemein als „Schwarze Panther“ oder nur „Panther“ bezeichnet werden. Die Fellfärbung ist lediglich eine Form des Melanismus (1). Sie sind, wie auch die „weißen (bengalischen) Tiger“, keine eigene Unterart.
 
Im Vergleich zum afrikanischen Raum finden sich in Asien die häufigsten Leoparden mit schwarzer Färbung (sogenannte „Schwärzlinge“), die allgemein als „Schwarze Panther“ oder nur „Panther“ bezeichnet werden. Die Fellfärbung ist lediglich eine Form des Melanismus (1). Sie sind, wie auch die „weißen (bengalischen) Tiger“, keine eigene Unterart.

Version vom 17. März 2013, 20:25 Uhr

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Der Leopard, auch Panther (chin. bào (pao) 豹, jap. hyō) ist unter anderem ein chinesisches Symbol für Grausamkeit und Wildheit ist. Er ist aber auch Emblem für Tapferkeit und kriegerische Tugenden.

Vorkommen und Arten

Der Leopard ist nach dem Tiger, Löwen und Jaguar die viertgrößte lebende Großkatze (Pantherinae). Die in Asien bzw. auch China heimischen Leoparden (Panthera pardus) sind der Nordchinesische Leopard (Panthera pardus japonensis), der Amur-Leopard (Panthera pardus orientalis) und der dort sehr selten im Hochgebirge, wie beispielsweise auch dem Kūnlún shān, ‎lebende Schneeleopard (Panthera uncia), auch Irbis genannt. Leoparden gelten weltweit als gering gefährdet, wohingegen diese drei Arten bei der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als bedroht, vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet gelten und auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“ geführt werden.

Im Vergleich zum afrikanischen Raum finden sich in Asien die häufigsten Leoparden mit schwarzer Färbung (sogenannte „Schwärzlinge“), die allgemein als „Schwarze Panther“ oder nur „Panther“ bezeichnet werden. Die Fellfärbung ist lediglich eine Form des Melanismus (1). Sie sind, wie auch die „weißen (bengalischen) Tiger“, keine eigene Unterart.

Darstellung und Symbolik

Der Leopard wird nur selten bildlich dargestellt. In der Literatur findet sich lediglich die Erwähnung des Leopardenschwanzes, der an Kriegswagen ein Ehrenabzeichen war. Da der Leopard ein grausames und wildes Tier war, ist das Wort bào/pao wegen seiner Bedeutung in Westchina ein Tabu.

Ist der Leopard auf einem sogenannten Mandarintuch in gestickter Form abgebildet, steht er in der Ming- und Qing-Dynastie für den 3. beziehungsweise 4. Rang eines Generals. Dieser Rang kann entweder durch den Leopard oder den Tiger (虍 - ) gekennzeichnet sein. Der Panther (Schwarzer Panther) hingegen ist das Symbol des 6. beziehungsweise 7. Ranges. Die durch die Raubkatze gekennzeichneten Ränge drückten die Fähigkeiten eines Militärs im Kampf aus.

Der Leopard allein steht symbolisch für die „Zähmung der Wildheit“. Ist er hingegen mit einer oder mehreren Elstern zusammen abgebildet, kündigt ein solches Bild bevorstehende Freude an.

Von der Göttin Xīwángmǔ (西王母), der „Königinmutter des Westens“, heißt es in der chinesischen Mythologie, dass sie den Schwanz eines Leoparden besaß und das Gebiss eines Tigers hatte.

Der Leopard in den chinesischen Kampfkünsten

Leopard und Leopardenfaust

Der Leopard ist neben dem Drachen (龍–lóng), dem Tiger (虍 - ), dem Kranich (鶴 - ) und der Schlange (蛇 - shé) eines der klassischen fünf Tiere des shǎolínquán (少林拳 - Shaolin-Faust) und ein Standardtier der wǔqínquán (五禽拳 - „fünf Tierfäuste“).

  • Bàoquán (豹拳): Der Stil des Leoparden beruht auf schnellen Reaktionen, großer Gewandtheit und einem starken Kampfgeist. Der Leopard kämpft geradlinig, meist aus der Katzenstellung, und verwendet Schläge mit dem Handballen oder mit dem Gelenk des Mittelfingers. Die Kraft kommt aus dem Unterarm und Ellbogen, die Fauststöße schnappen nach der Aktion zurück. Seine blitzschnellen Angriffe, oft auch durch Sprünge, machen ihn zum schnellsten Tierstil.

Studien Informationen

Siehe auch: Bàoquán (Leopardenboxen/Leopardenfaust) | Bàoxíngquán (Leoparden-Tierboxen) | Shǎolínquán | Shǎolín wǔxíng bāfǎquán | Wǔxíngquán

Anmerkungen

  • (1) Melanismus: leitet sich vom Griechischen melas ab, was „schwarz“ bedeutet. Es bezeichnet in der Wissenschaft eine übermäßige Pigmentierung und Ablagerung an Melaninen in Haut, Haaren oder Schuppen, die von der Norm der Art abweicht.

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Heinrich Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 217-218
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 205.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Jeremy Roberts: Chinese Mythology A-Z. 2nd Edition, Chelsea House Publications 2009, ISBN 978-1-60413-436-0, S. 72

Weblinks