Bāxiān: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Acht Unsterblichen''' ('''bāxiān''', chin. 八仙) sind eine Gruppe von Unsterblichen (''xiān'', 仙) und die meist bekanntesten und beliebtesten Heiligen Chinas. Sie werden in der [[Chinesische Kunst|chinesischen Kunst]] meist als Gruppe, zuweilen aber auch einzeln dargestellt.
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Die '''Acht Unsterblichen''' ('''bāxiān''', chin. 八仙) sind eine Gruppe von Unsterblichen (''[[xiān]]'' - 仙) und die meist bekanntesten und beliebtesten Heiligen Chinas. Sie werden in der [[Chinesische Kunst|chinesischen Kunst]] meist als Gruppe, zuweilen aber auch einzeln dargestellt.
  
 
Die ''bāxiān'' gehörten ursprünglich zu den [[Chinesischer Daoismus|daoistischen]] Heiligen. Da aber in [[China]] kein eindeutiges Bekenntnis zu einer Religion üblich ist, werden sie heute von fast jedem verehrt. Sie sind besonders beliebt, da sie allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen. Sie verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches.
 
Die ''bāxiān'' gehörten ursprünglich zu den [[Chinesischer Daoismus|daoistischen]] Heiligen. Da aber in [[China]] kein eindeutiges Bekenntnis zu einer Religion üblich ist, werden sie heute von fast jedem verehrt. Sie sind besonders beliebt, da sie allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen. Sie verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches.
  
Für keinen der ''bāxiān'' wurde ein Tempel zur Verehrung errichtet. Der Legende zufolge sollen die „Inseln der Unsterblichkeit“ (''[[pénglái]]'') im [[Ostchinesisches Meer|Ostchinesischen Meer]] ihr Aufenthaltsort sein, der für gewöhnliche Sterbliche unerreichbar ist. Jedoch begeben sie sich alle 1000, 3000 und 9000 Jahre in das westlich gelegene [[Kunlun]]-Gebirge zur „Königinmutter des Westens“ ([[Xīwángmǔ]], 西王母), um von ihr die [[Pfirsich (Chinesische Mythologie)|Pfirsiche]] der Unsterblichkeit zu erhalten und so ihre Lebenskraft zu erneuern. Es heißt, dass sie sich von Jade ernährten.
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Für keinen der ''bāxiān'' wurde ein Tempel zur Verehrung errichtet. Der Legende zufolge sollen die „Inseln der Unsterblichkeit“ (''[[pénglái]]'') im [[Ostchinesisches Meer|Ostchinesischen Meer]] ihr Aufenthaltsort sein, der für gewöhnliche Sterbliche unerreichbar ist. Jedoch begeben sie sich alle 1000, 3000 und 9000 Jahre in das westlich gelegene [[Kūnlún shān|Kunlun]]-Gebirge (''Kūnlún shān'' - 崑崙山) zur „Königinmutter des Westens“ ([[Xīwángmǔ]] - 西王母), um von ihr die [[Pfirsich (Chinesische Mythologie)|Pfirsiche]] der Unsterblichkeit zu erhalten und so ihre Lebenskraft zu erneuern. Es heißt, dass sie sich von Jade ernährten.
  
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* Wolfram Eberhard: ''Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen.'' Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 287-288
 
* Josef Guter: ''Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen.'' Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 9-10
 
* Josef Guter: ''Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen.'' Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 9-10
 
* [[Werner Lind]]: ''Lexikon der Kampfkünste.'' BSK-Studien 2009.
 
* [[Werner Lind]]: ''Lexikon der Kampfkünste.'' BSK-Studien 2009.

Version vom 29. Oktober 2012, 10:55 Uhr

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser


Die Acht Unsterblichen (bāxiān, chin. 八仙) sind eine Gruppe von Unsterblichen (xiān - 仙) und die meist bekanntesten und beliebtesten Heiligen Chinas. Sie werden in der chinesischen Kunst meist als Gruppe, zuweilen aber auch einzeln dargestellt.

Die bāxiān gehörten ursprünglich zu den daoistischen Heiligen. Da aber in China kein eindeutiges Bekenntnis zu einer Religion üblich ist, werden sie heute von fast jedem verehrt. Sie sind besonders beliebt, da sie allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen. Sie verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches.

Für keinen der bāxiān wurde ein Tempel zur Verehrung errichtet. Der Legende zufolge sollen die „Inseln der Unsterblichkeit“ (pénglái) im Ostchinesischen Meer ihr Aufenthaltsort sein, der für gewöhnliche Sterbliche unerreichbar ist. Jedoch begeben sie sich alle 1000, 3000 und 9000 Jahre in das westlich gelegene Kunlun-Gebirge (Kūnlún shān - 崑崙山) zur „Königinmutter des Westens“ (Xīwángmǔ - 西王母), um von ihr die Pfirsiche der Unsterblichkeit zu erhalten und so ihre Lebenskraft zu erneuern. Es heißt, dass sie sich von Jade ernährten.

Lan Cai He - Lu Dong Bin - He Xian Gu - Zhang Guo Lau
Han Xian Zi - Li Die Guai - Zhong Li Quan - Cao Guo Jiu

Die bāxiān sind:

  • Zhong Li Quan (Han Chung Li)
  • Zhang Guo Lau (Chang Kuo Lau)
  • Lu Dong Bin (Lu Tung Pin)
  • Cao Guo Jiu (Ts´ao Kuo Chiu)
  • Li Die Guai (Ti Kuai Li)
  • Han Xian Zi (Han Hsiang Tzu)
  • Lan Cai He (Lan Ts´ai Ho)
  • He Xian Gu (Ho Hsien Ku)

Jedem der bāxiān ist ein bestimmtes Symbol beziehungsweise Emblem zugeordnet. Diese werden in der chinesischen Kunst und auf Ornamenten dargestellt oder finden als Heilszeichen Verwendung. Die Darstellung kann auch ohne den jeweiligen Symbol-Träger erfolgen, jedoch werden dann meist alle acht Symbole zusammen abgebildet.

Symbole der bāxiān:

  • Fächer: Zhong Li Quan
  • Bambusrohr: Zhang Guo Lau
  • Schwert/Fliegenwedel: Lu Dong Bin
  • Kastagnetten: Cao Guo Jiu
  • Flaschenkürbis: Li Die Guai
  • Flöte: Han Xian Zi
  • Blumenkorb: Lan Cai He
  • Lotos: He Xian Gu

Studien Informationen

Siehe auch: Chinesischer Daoismus | Xiān | Pénglái |

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 287-288
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 9-10
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2009.

Weblinks