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Artikel von: Werner Lind Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser


棒 (jap): Stock, Stab, Stange, auf Okinawa kon (oder kun), in China gùn, weitere japanische Ableitungen tetsubō (Eisenstange) und shinbō (Achse). Kampfsystem mit dem , siehe unter bōjutsu, Formensystem mit dem , siehe unter bō kata.


Techniken mit dem Bō

EINTEILUNG Der Stock als Waffe wurde entsprechend seiner Länge (shaku) eingeteilt und hatte in Japan (bō) und auf Okinawa (kon) ver-schiedene Bezeichnungen. Unter den ge-nannten Stockbezeichnungen im Lexikon wird auf die geschichtliche Entwicklung ausführlich eingegangen, während dort Hinweise zu finden sind, ob sich das jeweilige System in Japan oder in Okinawa entwickelt hat. Auf Okinawa kennt man folgende Stockwaffen:


BŌ und KŌN - vergleichende Varianten

Okinawa Japan Länge Kushakubō (-kon) Bō 2,70 m Sunakakebō (kai, eku) - Ruder Rokushakubō (-kon) Bō 1,80 m Yonshakubō (-kon) Jō 1,20 m Sanjakubō (kon) Hanbō 90 cm - Tanbō 50 cm - Nitanbō (zwei) 50 cm Shoshakubō (-kon) - 40 cm Koshi no bō Yubibō 20cm - Tekō - Tekkō - Tekchu


Bō und jō sind die ältesten Waffen Okinawas. Nach der Ankunft der „36 Familien“ (Ku-memura und Okinawa) auf den Ryūkyu entwickelte sich der Umgang mit dem bō zu einer eigenständigen Waffenkunst, genannt bōhō. Der Stock, der in Tanzvorführungen (odori) gebraucht wurde, nannte man mei-katobo, den Kampfstock oisangu.


Bō-Anwendung

Die Entwicklung des Stockes zur Waffe auf Okinawa hängt eng mit der Geschichte des Landes zusammen und wurde insbesondere durch die Besetzung Okinawas durch den japanischen Satsuma-Klan gefördert. Wäh-rend in Japan der Gebrauch des Stockes als Waffe von den samurai entwickelt wurde (tetsubō und jō) und den typischen Ausdruck ihres Kampfstils trägt, gebrauchte man ihn auf Okinawa ausschließlich zu Zwecken der Selbstverteidigung gegen die samurai.


Obwohl der Begriff bō allgemein einen Stock meint, bezeichnet er im heutigen Sprach-gebrauch der Kampfkünste überwiegend den 1,80 m lange Stab, der eigentlich rokusha-kubō (sechs Fuß Stab) genannt wird. Das erste System im Umgang mit dem rokusha-kubō) entstand vermutlich in China, von wo aus es in erheblichem Maß die Meister Oki-nawas (s. kobujutsu und kobudō) beeinflußte, die eigene Stocksysteme (s. bō kata) zu gründen begannen. Die ersten gro-ßen Meister Okinawas waren AKAHACHI OYAKEI, MATSU HIGA und ABURAYA. Es folgten YARA, SAKUGAWA, MATSUMURA u.a. Diese Systeme werden heute im kobudō als okinawanisches bōjutsu geübt. Das bōjutsu (Techniksystem mit dem Stock) besteht aus mehreren Bestandteilen: bō tsuki kyo, bō uchi kyo, bō uke kyu, bō kamae kyo, bō furi kyo und bō kaiten kyo, die in den kata gelehrt werden. Auch heute noch üben alle traditionellen okinawanischen karate dōjō den Gebrauch des bō (rokushakubō) als Grundwaffe.



Studien Informationen

Siehe auch: Kon | Bōjutsu | Bō kata | Stock | Stab | Stecken | Stockwaffen |

Literatur

Weblinks