Bōgu kumite

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Bōgu kumite (jap.: 防具組手) ist ein Kampf mit Schutzausrüstung. Das Schriftzeichen übersetzt man mit „schützen“, „verhüten“, gu meint ein Werkzeug. Zusammen bezeichnet es eine Schutzausrüstung. Als bogū kumite ist es ein Kampf mit Schutzausrüstung zugehörig zum jiyū kumite in der Klassifizierung shōbu kumite.

Die klassischen bōgu wurden im 16. Jh. von dem Schwertmeister Ono Jirōemon Tadaaki (1565 - 1628) erfunden, nachdem er im Training das Holzschwert (bōkken) durch das Bambusschwert (shinai) ersetzte. Damals dienten sie dem Zweck, die gegnerischen Schläge mit dem shinai aufzufangen und ihre Wirkung zu mildern. Noch heute existiert der Schutz im kendō in demselben Sinn und besteht aus men (Kopfschutz), (Rumpfschutz), tare (Hüftschutz) und kote (Handschutz).<br.>Nachdem sich im 20. Jh. die „schlagenden“ Kampfsportarten etablierten, ergänzte man die bōgu vor allem durch verschiedene Modelle der Schutzhandschuhe aus dem europäischen Boxen. Entsprechend der Wettkampfauffassungen in den verschieden Stilen kann die Zusammensetzung der bōgu jedoch variieren. Heute verwendet man Kopf-, Gesicht- und Zahnschutz, Brustpanzer, Arm-, Unterleib- und Schienbeinschutz sowie Handschuhe und Fußpolster. In unterschiedlichen Kombinationen verwendet man sie zu Trainings- oder Wettkampfzwecken.<br.>In der Absicht zum Erlernen der Selbstverteidigung sind die bōgu jedoch mit Vorsicht zu genießen. Techniken mit Handschützern entwickeln komplett andere Verfahren, als der Gebrauch der freien Hände. Selbst die Stoßtechniken mit der Vorderfaust (seiken) sind mit der beschuhten Hand nicht direkt in die Verfahren der freien Hand übertragbar.

Studien Informationen

Siehe auch: Karate | Kumite | Jiyū kumite |

Literatur

Weblinks