Cireum

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Markus Metzmann


Cireum 조차(kor): Bezeichnung für alle koreanischen Methoden des Ringens (s. ®Korea). Zum ersten Mal erwähnt wurde das koreanische Ringen in der Zeit des Königs Chung Hui aus der Zeit des Königreichs Koryo (935-1392).

Herkunft der Bezeichnung

Man vermutet, daß es sowohl mongolische als auch chinesische Einflüsse gegeben hat (®Shuaijiao). Die Bezeichnung entlehnt sich dem mongolischen Begriff Cilnem, das ebenfalls eine Form des Ringens ist. Nach dem 13. Jahrhundert ging der kämpferische Wert des Cireum verloren und es wurde nur noch als Sport ausgeübt, der dem Sumo ähnelt. Eine Variante des Cireum nennt man Tong Cireum.

Das koreanische Ringen war früher unter verschiedenen Namen wie Gakjo, Gakhi, Sangbak, Jaenggyo oder Gakgi bekannt. In China nannte man es Koroyogi oder Yogyo. Seit etwa 1920 wurde der Begriff Cireum in Ssireum umgewandelt (Hangul). Die Herkunft des Wortes liegt im Dunkeln. Einer Theorie zufolge leitet es sich vom Verb ssirunda her, das so viel bedeutet wie "in einem Zweikampf seine Körperkraft zeigen", eine andere führt es auf das Wort Silum für das Mongolei|mongolische Mongolisches Ringen|Bökhe-Ringen zurück.

Geschichte

Die ältesten Darstellungen des Sports finden sich auf Wandmalereien in Gräbern aus der Zeit des Goguryeo-Königreichs. Er wurde anlässlich lokaler Feste praktiziert. Die Kämpfe fanden zwischen den stärksten jungen Männern der umliegenden Dörfer statt. Gewinner war, wer zuletzt noch auf seinen Füßen stand. An ihn wurde der Titel jangsa ("Athlet" oder "starker Mann") verliehen und er erhielt ein Rind als Preisgeld.

Regeln

Die zwei Kontrahenten kämpfen innerhalb eines mit Sand ausgestreuten Kreises. Zu ihren Ringerhosen tragen sie satpa, einen Gurt, der um Hüfte und Oberschenkel geschlungen ist und an dem wie an einem Mawashi der Sumōringer Griffe angebracht werden können. Ziel ist es, den Gegner durch Kraft und Geschicklichkeit zu Fall zu bringen.

Moderne Ausübung

Mit der industriellen Entwicklung Koreas ist diese Art Ringkampf ein wirklicher Sport geworden. Die Ausübung wurde organisiert und reglementiert, die nationale Meisterschaft "Ssireum Changsa" wurde organisiert sowie zahlreiche Wettbewerbe im ganzen Land, auch im Hochschulsport. Eine bedeutende Rolle in der Steigerung des Popularität des Sports in den letzten Jahrzehnten spielte Li Man-ki, ein herausragender Ringer der 1980er Jahre. Auch der heutige K-1 Kämpfer Choi Hong Man (2,18 m; 163 kg) war in dieser Disziplin sehr erfolgreich.

Ssireum-Ringer sind meist sehr groß und schwer, etwa 1,80 bis 2 m mit einem Gewicht bis etwa 150 kg.

Heutzutage gibt es auch Frauen, die Ssireum praktizieren.


Studien Informationen

Siehe auch: Korea | Koreanischer Kampfsport

Literatur

  • Werner Lind - Lexikon der Kampfkünste, BSK-Studien 2010

Weblinks

Schweizer Ssireum Verband - - http://de.wikipedia.org/wiki/Ssireum