Dō mu kyoku

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Dō mu kyoku (jap.: 道無極) auch dō mu gen, bedeutet wörtlich „der Weg hat kein Ende“, im übertragenen Sinn „ein Leben ohne Grenzen“ und ist ein philosophisches Prinzip (kaisetsu) des budō, dass die wahre Essenz des Übens (geiko) im Sinne des anspricht.

Erklärung

Jeder Mensch hat seine körperliche Grenze, und diese wird etwa im mittleren Alter erreicht. In der Übung des Budo gibt es jedoch keine Grenzen, wenn man die innere Vervollkommnung mit in Betracht zieht. Diese Art der Vervollkommnung war der gravierendste Unterschied zwischen dem kriegerischen bujutsu und dem budō und ist auch heute der Unterschied zwischen budō und Sport. Zentraler Bestand der Übung im budō wurde der Weg (), der aus der kriegerischen Technik (jutsu) ein Mittel der Selbstperfektion machte. Dadurch konnten die Grenzen aufgehoben werden, denn selbst wenn der Körper alt und schwach ist, lässt sich die Haltung weiter vervollkommnen.

In allen traditionellen Künsten des budō wird die körperliche Meisterschaft der Technik (shosa) nicht sehr hoch bewertet. Es ist nichts Außergewöhnliches daran, allein die Techniken zur Leistungsgrenze zu bringen. Die Meisterschaft einer Kunst des budō vollzieht sich in einer vollkommen anderen Dimension. Sie bedarf einer langen geistigen Reifezeit unter einem Meister des Weges. Diese Zeit ist nötig, um zu erkennen, was „ein Leben lang keine Grenzen“ bedeutet. Das alleinige Beherrschen guter Techniken sind die Ziele des Sportes, doch nicht die des budō.

Studien Informationen

Siehe auch: Kaisetsu | Budō | Geiko | Dō (Weg) | Bujutsu | Jutsu

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Budo, der geistige Weg., Scherz 1995.
  • Heiko BIittmann: Karatedo - Der Weg der leeren Hand. Bittmann-Verlag 2000.

Weblinks