Gokishichidō

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Gokishichidō (五畿七道) bezeichnet die „fünf Provinzen der Hauptstadt“ (goki) und die „sieben Fernstraßen“ (shichidō) und wurde im japanischen Altertum (kodai) durch die Gesetzgebung (ritsuryō) festgelegt. Der Begriff organisierte das altertümliche japanische Kaiserreich in territoriale Gebiete (chihō), die beginnend mit dem asuka jidai galten und im nara jidai und heian jidai fortgesetzt wurde. Mit dem beginnenden Mittelalter (chūsei) der shōgun im kamakura jidai wurde eine Neuordnung der Gebiete etabliert, doch die Tradition der alten Gebietseinteilung wurde gefühlsmäßig bis in die Neuzeit bewahrt.

Etymologie

Goki (五畿) bezeichnet die fünf (五, go) Provinzen der Hauptstadt (畿, ki): kinai - fünf Provinzen um Nara und Kyōtō / kinki - Hauptstadtprovinzen um Ōsaka. Shichidō (七道) bezeichnet die sieben (七, shichi) Wege (道, ), die die Hauptstadtregion mit den äußeren Gebieten (chihō) verbanden. Der Begriff gokishichidō kombiniert sich daher aus den kanji für goki (五畿, fünf Hauptstadtprovinzen) und shichidō (七道, sieben Fernwege / sieben Regionen). In der Kombination ergeben die Schriftzeichen gokishichidō (五畿七道, fünf Hauptstadtprovinzen und sieben Fernwege).

Organisation der Reiches

Der Begriff gokishichidō bezeichnet in der Gesetzgebung des 7. Jahrhunderts (ritsuryō) zunächst die fünf inneren Provinzen der Hauptstadtregion (kinai) und zusätzlich weitere sieben Fernstraßen, die die äußeren Regionen (chihō) des Reiches mit der Hauptstadt verbanden. Das umliegende Gebiet dieser Verbindungswege zur Hauptstadt wurde zunehmen mehr zu regionalen Territorien erklärt in denen sich im heian jidai insgesamt 68 Provinzen (kuni) gruppierten.

Innere Provinzen

  • Kinai (畿内) / Kinki (近畿) - die Hauptstadt (kinai) umfasste im Altertum fünf Provinzen. Später erweiterte sich der Begriff auf die umliegenden Hauptstadtregionen kinki (nahe der Hauptstadt), und fasst die heutige Kulturregion Kansai um die Städte Kyōto, Ōsaka und Kobe zusammen. In der Moderne gliedern sich in diesem Gebiet mehrere japanische Präfekturen.
Kinai - Hauptstadtregionen

die fünf „inneren“ Provinzen der Hauptstadt

  • Yamato - Kernland des jap. Kaiserreiches
  • Yamashiro - erweitertes Kernland Japans
  • Settsu - Ländereien von Ōsaka
  • Kawachi - unter dem Einfluss von Settsu
  • Izumi - unter dem Einfluss von Settsu

Äußere Regionen

  • Shichidō (七道) - „sieben Wege“ nannte man ürsprünglich die sieben Verbindungsstraßen des Hauptstadtgebietes (kinai) zu den äußeren Regionen des Reiches. Die dort existierenden ländlichen Regionen (chihō) bestanden aus Provinzen (kuni), die man nach der Dichte der Bevölkerung entsprechend der Größe ihrer gun einteilde. Im Mittelalter (chūdai) kam die achte Region Hokkaidō hinzu.<br.>Sieben Fernwege (shichidō) verbanden das Hauptstadtgebiet mit den entlegenen gleichnamigen Provinzen. Nach dem gokishichidō (Landaufteilung Japans zwischen 604-1192) wurden sie wie folgt organisiert:
Shichidō - sieben Fernstraßen

die sieben „äußeren“ Fernstraßen-Regionen

Startpunkt der Straßen war immer das Hauptstadtgebiet (kinai) um die altertümlichen Hauptstädte Heijō kyō (Nara) und Heian kyō (Kyōto). Das Ziel der Fernstrassen () waren die äußeren Regionen (chihō), deren Gebiet denselben Namen trug, wie die Straße, die sie zur Hauptstadt verband.

Studien Informationen

Siehe auch: Ritsuryō | Kinki | Kinai | Chihō | Kuni

Literatur

Weblinks