Hóu

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

In seiner Funktion als Beschützer sollte der Affe (猴 - hóu) im Alten China die Menschen vor bösem Zauber, Hexerei und vor den Streichen des „Zwergenvolkes“ schützen. Der Affe ist aber auch ein chinesisches Symbol für trickreiche Hinterlistigkeit und das Tier galt als schlau, klug, liebenswürdig und respektlos zugleich. Diese Eigenschaften treffen auf den Affenkönig Sūn Wùkōng (孫悟空) zu, der der Protagonist in Wú Chéng'ēn’s klassischem Roman „Die Reise nach Westen“ (西遊記 / 西游记 - Xī Yóu Jì) aus der Zeit der Ming-Dynastie ist.

Im chinesischen Tierkreis (12 Erdzweige) ist der Affe das 9. Zeichen. Entsprechend des zwölfjährigen Abstands ist das nächste Jahr des Affen 2016 im Zeichen des Feuers (火- huŏ).

Der Affe in den Kampfkünsten

Der Affe ist neben dem Tiger (虍 ), dem Hirsch (鹿 - ), dem Bären ( 熊 – xióng), dem und dem Vogel (鸟 niăo) eines der fünf Tiere (五禽 - wǔqín) in Huá Tuós „Spiel der fünf Tiere“ (五禽戲 - wǔqínxì).

Der Affe gilt als verspielt, nobel, klug, tapfer, unbezähmbar und eigenwillig. Diese Eigenschaften müssen während der Übung simuliert werden. Die Bewegungen sind schnell, geschickt und wechseln ständig die Körperhaltung. Die typische Handhaltung ist die Hakenhand mit der das Pflücken von Obst nachgeahmt wird. Obwohl sich der Affe ständig bewegt und über die Schulter blickt, ist er innerlich ruhig, was er in seinen Augen ausdrückt. Die Übung stärkt Herz und Geist, fördert Geistesgegenwart, Reaktionsfähigkeit und hebt die Stimmung. Der Affe entspricht dem Charakter der Kinder und eignet sich am besten für alte Menschen.

Des Weiteren ist der Affe im Hóuquán (猴拳 – Affenstil) vertreten.

Studien Informationen

Siehe auch: Quánfǎ | Huá Tuó | Wǔqínxì (Spiel der fünf Tiere) | Hóuquán | Wǔqín

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Heinrich Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 17-18.
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 11-12.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.