Heilige Berge in China

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Version vom 8. Januar 2015, 21:20 Uhr von Stephanie Kaiser (Diskussion | Beiträge) (Bedeutung von Gebirgen in den Kampfkünsten)
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Artikel von: Stephanie Kaiser

In der chinesischen Kultur gibt es insgesamt neun Heilige Berge (聖山 / 圣山 - shèngshān) von denen fünf im Daoismus und vier im Buddhismus verehrt werden. Eine Sonderstellung nimmt der Huáng shān (黄山 - „Gelbes Gebirge“) in der bezirksfreien Stadt Huángshān in der Provinz Ānhuī ein. Es zählt nicht nur zum Weltnatur- und Kulturerbe der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization: deutsch „Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur“), sondern gilt als Wahrzeichen der chinesischen Kultur.

Heilige Berge des Daoismus

Die fünf heiligen Berge des Daoismus werden wǔ yuè (五岳 / 五嶽 - „Fünf Gipfel“) genannt und sind seit alter Zeit Opferstätten. Die Berge liegen in den fünf Himmelsrichtungen: Osten, Süden, Mitte (Zentrum), Westen und Norden. Ihre Bezeichnungen richten sich nach den Himmelsrichtungen in denen sie liegen. Hier finden sich auch buddhistische Klöster/Tempel wie beispielsweise das Shǎolín-Kloster (少林寺 - shǎolínsì) und konfuzianische Akademien.

  • Tài shān (泰山) - Großer Östlicher Gipfel (東嶽 / 东岳 - dōng yuè) in der Provinz Shāndōng (山東 / 山东)
  • Héng shān (衡山) - Großer Südlicher Gipfel (南嶽 / 南岳 - nán yuè in der Provinz Húnán (湖南省)
  • Sōng shān (嵩山) - Großer Mittlerer Gipfel (中嶽 / 中岳 - zhōng yuè) in der Provinz Hénán (河南)
  • Huà shān (華山 / 华山) - Großer Westlicher Gipfel (西嶽 / 西岳 - xī yuè) in der Provinz Shǎnxī
  • Héng shān (恆山 / 恒山) - Großer Nördlicher Gipfel (北嶽 / 北岳 - běi yuè) in der Provinz Shānxī (山西)

Heilige Berge des Buddhismus

Die vier heiligen Berge des Buddhismus werden sìdà fójiào míngshān (四大佛教名山 - „Vier große, buddhistische, berühmte Berge“) genannt. Ihnen sind nicht nur Gottheiten zugeordnet, die dort verehrt werden, sondern auch edle Metalle.

Bedeutung von Gebirgen in den Kampfkünsten

Wichtige Gebirge für die Kampfkünste waren:

  • Wǔdāng shān ( 武當山 / 武当山) in der Provinz Húběi (Shěng) (湖北省)
  • Éméi (Éméishān Shì 峨眉山市) in der Provinz Sìchuān (四川)
  • Jiulian - Provinzen Guangdong / Guangxi
  • Kūnlún shān - Provinzen Xīnjiāng / Tibet
  • Qìncheng - Provinz Sichuan
  • Kōngtóng Shān (崆峒山) in der Provinz Gānsù (甘肅)
  • Sōng shān (嵩山) - Großer Mittlerer Gipfel (中嶽 / 中岳 - zhōng yuè) in der Provinz Hénán (河南): Shǎolínsì, „Kloster des kleinen Waldes“, Ursprung bzw. Entstehungsort der chinesischen Kampfkünste (quánfǎ - 拳法 „Methode der Faust“).

Studien Informationen

Siehe auch: Chinesischer Daoismus | Chinesischer Buddhismus | Chinesische Mythologie | Heilige Berge des Daoismus | Heilige Berge des Buddhismus | Huáng shān

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Heinrich Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 35-36.
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 142.

Weblinks