Japanische Kampfsysteme: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Dezember 2013, 02:01 Uhr

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Die Systeme des Kämpfens unterteilt man in Japan in Japanische Kriegskunst, Japanische Kampfkunst und Japanischer Kampfsport. All diese Systeme entsprechen dem Geist der Zeit, in der sie entwickelt und praktiziert wurden. Sie haben verschiedene technische Inhalte, vor allem aber eine unterschiedliche Philosophie und Psychologie und dürfen nicht miteinander verwechselt werden. Gerade im zweiten Punkt widersprechen sie sich grundlegend, auch wenn man heute immer wieder versucht, Elemente des Einen in die Inhalte des Anderen hinein zu interpretieren.

Allgemeines

Hauptartikel: Kampfsysteme der Welt

Die japanischen Kampfsysteme sind zeitlos und entwickelten sich seit dem frühesten Altertum über die Jahrhunderte bis in die Neuzeit.

Japanische Kriegskunst

Hauptartikel: Japanische Kriegskunst | Okinawanische Kriegskunst

Der Begriff „Japanische Kriegskunst“ (vollständig nihon bujutsu) umfasst die gesamte Breite der kriegerischen Methoden (jutsu) Japans und lässt sich in die Kampfsysteme der professionellen Krieger (Bujutsu (Japan)), in die Selbstverteidigungssysteme des Volkes (Kobujutsu (Japan)) und in die Systeme der frühen japanischen Geheimagenten (ninjutsu) unterteilen. Dieselben Begriffe wurden auch auf Okinawa verwendet, doch sie unterschieden sich von den japanischen Systemen. Deshalb verwenden wir hier für die okinawanische Kriegskunst die Bezeichnungen Bujutsu (Okinawa) und Kobujutsu (Okinawa).<br.>In diesen Systemen gibt es bewaffnete Methoden (buki hō - Weg der Waffe), unbewaffnete Methoden (kara hō - Weg der leeren Hand) und zusätzliche Kampfausbildungen. Die psychologische Ausbildung der Krieger unterlag einem strengen Kodex (bushidō - Weg des Kriegers), durch den sie lernten, die Angst vor dem Tod zu überwinden.<br.>Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Kriegskünsten der Krieger (bujutsu, heute (budō), den Verteidigungsmethoden der Bevölkerung (kobujutsu, heute kobudō) und den Kampfmethoden der Geheimagenten (ninjutsu, heute ninpō). All diese übergeordneten Konzepte werden je nach ihren technischen Eigenheiten noch einmal in unterschiedliche Systeme (jutsu) unterteilt, die sich aus verschiedenen Stilen (ryū) zusammensetzen.

Bujutsu - Systeme der Krieger

Hauptartikel: Bujutsu | Bujutsu (Japan) | Bujutsu (Okinawa)

Der Begriff bujutsu bezeichnet die gesamte Kriegskultur der frühen japanischen Krieger (bushi) und ist eine Weiterentwicklung des vorausgegangenen bugei. Die Bezeichnung umfasst sowohl die technische Methode des Kampfes (jutsu), wie auch die psychologische Ausbildung des Kriegers im Sinne des bushidō.<br.>Die japanischen Kampfsysteme waren früher komplexe Methoden (jutsu), mittels derer die Armeen der daimyō, des shōgun oder anderer Kriegsherren ausgebildet wurden und enthielten stets alle Waffengattungen (buki hō - Methode der Waffe) und alle waffenlosen Nahkampftechniken (kara hō - unbewaffnete Methode). Sie setzten sich aus richtungsweisenden Waffenkategorien (z.B. kenjutsu, kyūjutsu, sōjutsu, u.a.), waffenlosen Systemen (z.B. aikijutsu, jūjutsu, u.a.) und zusätzlichen Kampfausbildungen (z.B. bajutsu, suiheijutsu, u.a.) zusammen. Für die Kriegskünste der mittelalterlichen Armeen gebrauchte man die Bezeichnung des Gebietes, in dem sie ausgeübt wurden (z.B. iga ryū) oder den Namen des Kriegerfürsten, zu dessen Klan sie gehörten (z.B. takeda ryū).<br.>Alle Kriegerfürsten (daimyō) der Vergangenheit legten einen ausgesprochenen Wert auf eine gepflegte Kriegskultur und ließen ihre Krieger in streng geheim gehaltenen Methoden (ryū) von ausgewählten Experten, wie Lehrer (sensei, shihan) oder sōke (Stammfamilie) ausbilden. Es entstanden große Strömungen, wie kenjutsu, aikijutsu oder jūjutsu, die aber nicht als isolierte Systeme geübt wurden, sondern sich gegenseitig ergänzend die Gesamtausbildung eines Kriegers ausmachten.<br.>Die verschiedenen Stile (ryū) und Zweigsysteme (ryū ha) des bujutsu wurden von Lehrern gelehrt, die entweder in Abhängigkeit zum Hof eines daimyō standen oder sie wurden in unabhängigen Privatschulen (dōjō) unterrichtet. Meist aber gehörten sie zu einem adeligen Klan (uji), der sie als persönliches Eigentum betrachtete und über Generationen der sōke vererbte.<br.>Dem Suffix jutsu, wurde die Kampfmethode vorangestellt und so entstanden kenjutsu, naginatajutsu, kyūjutsu, aikijutsu u.a. Die persönliche Auffassung eines Lehrers (sensei) innerhalb der jeweiligen Grundrichtung (jutsu) ließ differenzierte Stile entstehen, die man mit dem Begriff ryū bezeichnet, Abspaltungen aus einem ryū nennt man ryū ha.<br.>Grundsätzlich bestand die Kriegsausbildung aus folgenden Hauptkategorien:

Bujutsu - Buki hō (bewaffnete Methoden)

Hauptartikel: Buki hō

Die japanischen Waffenkünste (buki hō - Weg der Waffe; buki no bu - Kampf mit Waffen) sind die tragenden Elemente zur Ausbildung der Krieger (bushi und samurai), schließen aber auch den unbewaffneten Kampf (kara hō - unbewaffnete Methode; toshu no bu - unbewaffneter Kampf) mit ein. Viele sind den chinesischen Waffen (bīngqì) und den chinesischen Kampfkünsten (quánfǎ) nachempfunden, unterliegen aber auch Einflüssen aus Korea. Um einen Kampf auf dem Schlachtfeld zu überleben war es dringend notwendig, mit und ohne Waffen kämpfen zu können und für den Kampf zusätzliche Kampfausbildungen (Reiten, Schwimmen, Fesseln u.s.w.) zu beherrschen. Gleichfalls wichtig war die Ausbildung der Krieger in der Psychologie des Kämpfens (bushidō).

Japanische Kriegerwaffen (buki)

Hauptartikel: Japanische Waffen

Mit dem Begriff buki bezeichnet man alle Arten der japanischen Waffen. Seit dem Altertum entwickelte praktisch jede Waffe ihre eigenen Methode. Diese benannte man, indem man der Waffenbezeichnung (z.B. ken) das Suffix jutsu (Kunst, Technik) anhing. Daraus entstand kenjutsu (Schwerttechnik). Innerhalb dieser entwickelten sich vielfältige Stilrichtungen (ryū) und unzählige Unterstile (ryū ha).

Japanische Rüstungen (yoroi / gusoku)

Hauptartikel: Japanische Rüstungen

Über die Zeitalter entwickelten und veränderten sich die Kriegsmethoden und somit auch die jeweils gebrauchten Schutzausrüstungen der Krieger. Entsprechend wurden in Japan durch die Jahrhunderte hinweg verschiedene Begriffe für die Rüstung gebraucht. Bis zum Ashikaga-Muromachi jidai (1335-1568) verwendete man die Bezeichnung yoroi, die später von dem Begriff gusoku abgelöst wurde. Im edo jidai (1603-1868) benutzte man als Sammelbegriff für alle Rüstungen die Bezeichnung katchū.<br.>Die japanischen Rüstungen (gusoku) unterteilen sich grundsätzlich in zwei zeitliche Etappen:

Bujutsu - Kara hō (unbewaffnete Methoden)

Hauptartikel: Kara hō

Die unbewaffneten japanischen Kriegskünste (kara hō) waren zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte von den bewaffneten Kriegssystemen (buki hō) getrennt, sondern bildeten immer einen Zusatz in der Ausbildung der Krieger. Im heutigen budō trennt man aus politischen Gründen diese Praktiken und gründet damit abgegrenzte Systeme. Doch eine solche Trennung ist auch für die moderne Selbstverteidigung weitgehend unrealistisch und nur in sportlichen Wettkämpfen zu verwenden.

Toshujutsu (Japan)

Hauptartikel: Toshujutsu

Ein japanischer Krieger (bushi) musste in der Lage sein, sich auch unbewaffnet gegen einen Angreifer verteidigen zu können. Deshalb ging die kriegerische Ausbildung mit Waffen (buki no bu), mit der Fähigkeit zum waffenlosen Kampf (toshu no bu) einher. Zu den ältesten Methoden Japans im waffenlosen Kampf zählt man sumō, aikijutsu und jūjutsu.

Tōdejutsu (Okinawa)

Hauptartikel: Tōdejutsu

Anders als in Japan entstanden die unbewaffneten Kampfmethoden auf Okinawa aus dem Bedürfnis, sich gegen die Besatzungsmacht der japanischen samurai verteidigen zu können. Waffen waren verboten, also legte das okinawanische Volk seinen Schwerpunkt auf die waffenlosen Systeme (kara hō) und auf die Entwicklung von Haushaltsgegenständen zu Waffen, was zur Entstehung des Kobujutsu (Okinawa) führte.<br.>Die okinawanischen waffenlosen Systeme entstanden aus einer alten Selbstverteidigungsmethode (te), entwickelten sich unter chinesischem Einfluss weiter zum tōde, okinawate und karate.

Zusätzliche Kampfausbildungen

In der Grundausbildung der bushi waren eine Reihe von Praktiken (Zusätzliche Kampfausbildungen) integriert, die dem Krieger zum Überleben im Kampf verhalfen. Dazu gehörten praktische Methoden und philosophische Methoden.

Zusätzliche Methoden

Hauptartikel:

Mit dem Begriff jutsu bezeichnet man hauptsächlich die Technik des japanischen Kriegerhandwerks, jedoch auch verschiedene zusätzliche Methoden zur Kampfausbildung der Krieger (bushi). Vor allem waren diese das Reiten (bajutsu) und das Schwimmen (suiheijutsu). Aber auch die ninja entwickelten in ihrem Kampfsystem ninjutsu viele Methoden, die von den Kriegern übernommen wurden. Die Systeme des bujutsu und des ninjutsu verbanden sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem unüberschaubaren Geflecht, das heute nicht voneinander getrennt werden kann.

Philosophie der Krieger (Bushidō)

Hauptartikel: Bushidō

In einem großem Maß wurde die Philosophie (bushidō) der japanischen Krieger von den existierenden Glaubensrichtungen (Japanische Religion) geprägt. Durch den Einfluss des Konfuzianismus entwickelten sie die Treue gegenüber dem Staat und dem Herrscher, durch den Buddhismus die Bewältigung des Lebens und die Auseinandersetzung mit dem Tod, durch den Daoismus die Anpassung an die Naturgesetze des „Werden und Vergehens“ und durch den Shintōismus den traditionellen japanischen Ahnenkult.

Kobujutsu - Systeme des Volkes

Hauptartikel: Kobujutsu

Der Begriff kobujutsu bezeichnet allgemein die „niedere Waffenkunst“ des Volkes. Die Bezeichnung meint heute die bewaffneten Selbstverteidigungsmethoden der unteren Bevölkerungsgruppen ( - Bauern), aber dieselben Waffen wurden auch von den Kriegern (bushi), den Mönchen (), den Geheimagenten (ninja), den Gesetzlosen (muhōmono), der Polizei (kei) und schließlich auch vom Militär ( ) benutzt. Dass diese Konzepte heute als Bauernwaffen bezeichnet werden ist dem Umstand zu schulden, dass tatsächlich zuerst die Bauern verschiedene Haushalts- und Arbeitsgeräte, zu Waffen (buki) umfunktionierten, die sie zu ihrer Selbstverteidigung nutzten.<br.>Den Begriff kobujutsu gibt es in Japan und auf Okinawa. Doch im Vergleich zueinander entwickelten die beiden Systeme unterschiedliche Methoden. Daher muss man sie in Kobujutsu (Japan) und Kobujutsu (Okinawa) unterscheiden. In neuerer Zeit entstanden aus ihnen die Systeme des kobudō, die ebenfalls in die Systeme Kobudō (Japan) und Kobudō (Okinawa) unterteilt werden. Letztere gleichen sich heute in manchen Waffenmethoden (buki) an, aber ihre geschichtliche Tradition, ihr Inhalt und ihre Ausübung ist voneinader zu unterscheiden.

Kobujutsu (Japan)

Hauptartikel: Kobujutsu (Japan)

Seit dem Altertum (kodai) entwickelte sich in Japan ein bewaffnetes Selbstverteidigssystem des niederen Volkes, das sich mit umfunktionierten Waffen (buki) aus Haushalts- und Arbeitsgeräten gegen die gesetzlose Willkür der herrschenden Kriegerklasse samurai zu wehren versuchte. Die Grundlage für die Systeme der unteren Bevölkerung war zunächst der einfache Stock (), der in all seinen Varianten und Längen (, , hanbō usw.) zur Waffe perfektioniert wurde. Im Laufe der folgenden mittelalterlichen Jahrhunderte (chūdai) entstanden in Japan weiter Systeme wie z.B. jitte (Gabel), kama (Sichel) oder surujin (Kette). Diese Waffensysteme fanden in allen Bevölkerungsgruppen Japans eine breite Anerkennung und wurden auch von den Kriegern (bushi), den militanten Mönchen (), den Gesetzlosen ( ), der Poliziei (kei) und schließlich auch vom Militär übernommen.<br.>Im edo jidai (1603-1888) wurde eine einseitige Gesetzgebung erlassen, die eine totale Willkür der Krieger erlaubte (kirisute gomen - „niederschlagen und gehen“). Diesem Gesetz begegnete das Volk mit der Intensivierung eigener bewaffneten Methoden der Selbstverteidigung (goshin). Doch an der Entwicklung des kobujutsu waren alle japanischen Bevölkerungsgruppen beteiligt. Das ninjutsu hat daran den größten Anteil.

Kobujutsu (Okinawa)

Hauptartikel: Kobujutsu (Okinawa)

Nachdem Okinawa 1603 von den Satsuma erobert wurde, entstand im Volk eine extrem militante Opposition gegen die japanischen Besatzer. Die Japaner verübten unvorstellbare Greueltaten am okinawanischen Volk und zwangen die Bewohner zu einer organisierten Selbstverteidigung, die - wegen des Waffenverbotes - nur mit unkonventionellen Waffen (buki) möglich war.<br.>Auch auf Okinawa war der Stock (auf Okinawa kon) und seine Varianten die primäre Grundlage der okinawanischen Selbstverteidigung. Doch erheblich mehr als die Japaner mussten die Okinawaner ihre Systeme zur Selbstverteidigung perfektionieren. Es entstanden die Systeme der Sicheln kama, die Systeme der tonfa, die Systeme der Fischergabeln (sai), die Systeme des verbundenen Stockes nunchaku, die Systeme der Kette surujin, die Systeme mit Schild und Speer (tinbejutsu) und viele weitere Systeme, die aus Gebrauchsgegenständen des Haushaltes entwickelt wurden.

Ninjutsu - Systeme der japanischen Geheimagenten

Hauptartikel: Ninjutsu | Ninja

Die ninja waren mittelalterliche Geheimagenten, die von jeder japanischen Machtinstanz bei Bedarf in Anspruch genommen wurden. Sie trainierten ihre Kampfsysteme (ninjutsu), um ihre Aufträge möglichst unauffällig und geheim ausführen zu können.<br.>Um ihre Aufträge erfolgreich erledigen zu können, mussten sie spezielle Taktiken und Techniken des bewaffneten und unbewaffneten Kämpfens entwickeln aber auch besondere Techniken der Spionage (chōhō), Informationsbeschaffung (johu kaishu) und des Entkommens (gotonpō, onshinjutsu, hensōjutsu).

Grundsysteme der Ninja

In der primären Gründungszeit des ninjutsu waren die ninja zunächst Gesetzlose,

Iga ryū

Iga ryū (伊贺流) altes System

Kōga ryū

Kōga ryū (甲賀流): bekanntes japanisches System des ninjutsu aus der Provinz Kōga (Shiga) im Süden der Hauptinsel Honshu.

NINJUTSU

Ninja jūhakkei - 18 Ninja-Künste

Ninja bukihō - Ninja-Waffen

Japanische Kampfkunst

Hauptartikel: Japanische Kampfkunst

Mit dem Begriff budō (武道) bezeichnet man eine japanische Kampfkunst (nihon budō 日本武道), die sich unter dem buddhistischen Aspekt des Weges () aus dem bujutsu (Technik des Kriegers) entwickelt hat. Besonders unter dem Einfluss des zen (beginnend mit dem 17. Jhr., Takuan) erhielten sie einen ethischen Inhalt und entwickelten sich aus tödlichen Kriegsmethoden (bujutsu) zu Künsten der Selbstbetrachtung und Selbstperfektion (budō). Die rein kriegerischen Systeme des bujutsu verwandelten sich in friedliche Übungsmethoden innerhalb der Lehre des und nutzten ihr Potenzial zur Reflektion über Leben, Sinn und Sein (Budō-Philosophie). Unten sind die wichtigsten Strömungen aufgelistet:

BUDŌ - Kampfkunst-Systeme

Japan

Okinawa

Budō - Weg der Krieger

Hauptartikel: Budō

Die Kampfsysteme (bujutsu) der Krieger (bushi) und ihre jeweiligen Stile (ryū) waren bereits früh in erster Linie eine Auflage der Politik (butokukai), einer Organisation, die 1895 entstand und aus dem alten (792) gegründeten butokuden hervorging. Der butokukai unterstand direkt der Regierung und hatte den Auftrag, alle Systeme und Stile des bujutsu zu kontrollieren und zu standardisieren. Entsprechend wurde ein Komitee gegründet, das allein die budō menjō (auch bujutsu menjō - Rangbescheinigungen der Kampfkunstmeister) und die shihan menjō (Lehrerlizenzen) vergab. Dadurch standen alle ryū, die sich dem butokukai verweigerten, außerhalb des offiziellen Rahmens. Mit der alten Tradition der Stilvererbungen (sei - von Klan zu Klan und dai - von Meister zu Schüler) wurde endgültig gebrochen und stattdessen ein staatliches Kontroll-System eingeführt, in dem die Anerkennung und Berechtigung der Stile politisch verordnet wurde und zu einem enormen Verlust von traditionellen Kampfkunstwerten führte. Es wurden von der Organisation kontrollierte Budō-Prüfungsprogramme (dankyū seido) und Budō-Rangsysteme (kyūdan) gegründet, die nur noch bürokratisch vergeben wurden.

Budō (Japan)

Hauptartikel: Budō (Japan)

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Buki hō (bewaffnete Methoden)

Kara hō (unbewaffnete Methoden)

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Budō (Okinawa)

Hauptartikel: Budō (Okinawa)

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Buki hō (bewaffnete Methoden)

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Kara hō (unbewaffnete Methoden)

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Kobudō - altes Budō

Hauptartikel: Kobudō

Der Begriff kobudō (古武道) wird mit „altes budō“ übersetzt und bezeichnet die volkstümlichen Waffensysteme aus Japan und Okinawa, die hauptsächlich aus der Handhabung verschiedener Arbeitsgeräte entstanden. Darin bedeutet ko (古) - alt; bu (武) - Krieger und (道) - Weg. Die Bezeichnung ist neueren Datums und steht analog zur Veränderung des bujutsu zum budō. Entsprechend veränderte sich auch der Ursprungsbegriff kobujutsu zu kobudō.

Kobudō (Japan)

Hauptartikel: Kobudō (Japan)

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Kobudō (Okinawa)

Hauptartikel: Kobudō (Okinawa)

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Japanischer Kampfsport

Hauptartikel: Japanischer Kampfsport

Als Bezeichnung für Kampfsport in Japan gebraucht man den Ausdruck kakugi (格技). Der Begriff bezieht sich auf Kampfsportarten (z.B. sumō, jūdō, karatedō u.a.), die nach den Regeln des Wettkampfsports ausgeübt werden.

Wettkampfsport

Hauptartikel: Wettkampfsport

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Kampfsport (Japan)

Hauptartikel: Kampfsport (Japan)

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Kampfsport (Okinawa)

Hauptartikel: Kampfsport (Okinawa)

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Studien Informationen

Siehe auch: Japan | Japanische Kampfkunst | Japanische Kriegskunst | Japanischer Kampfsport | Okinawanische Kampfsysteme

Literatur

Weblinks