Kakugi: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''kakugi''' (jap.: 格技) ist die japanische Bezeichnung für alle Kampfsportarten, die nach europäischen Regeln des Wettkampfes ausgeübt werden. Der Begriff bezieht sich auf die aus den Systemen [[Japanische Kampfkunst]] abgeleiteten und weltweit verbreiteten Praktiken des [[Japanischer Kampfsport|Japanischen Kampfsports]], wie z.B. ''[[jūdō]]'', ''[[kendō]]'', ''[[karatedō]]'' u.a. aber auch auf den importierten [[Kampfsport]], wie beispielsweise [[Boxen]], [[Ringen]], [[Fechten]] u.a. Ausschlaggebend für die Verbreitung und Anerkennung dieser Diszipinen waren die Olympischen Spiele, an denen Japan teilnehmen wollte.
 
Der Begriff '''kakugi''' (jap.: 格技) ist die japanische Bezeichnung für alle Kampfsportarten, die nach europäischen Regeln des Wettkampfes ausgeübt werden. Der Begriff bezieht sich auf die aus den Systemen [[Japanische Kampfkunst]] abgeleiteten und weltweit verbreiteten Praktiken des [[Japanischer Kampfsport|Japanischen Kampfsports]], wie z.B. ''[[jūdō]]'', ''[[kendō]]'', ''[[karatedō]]'' u.a. aber auch auf den importierten [[Kampfsport]], wie beispielsweise [[Boxen]], [[Ringen]], [[Fechten]] u.a. Ausschlaggebend für die Verbreitung und Anerkennung dieser Diszipinen waren die Olympischen Spiele, an denen Japan teilnehmen wollte.
  
 
== Kriegskunst, Kampfkunst und Kampfsport ==
 
== Kriegskunst, Kampfkunst und Kampfsport ==
Um eine Kriegskunst (''[[bujutsu]]'') in eine Kampfkunst (''[[budō]]'') zu verwandeln, sind keine technischen Veränderungen nötig. Um sie jedoch in ein Sportsystem zu verwandeln, müssen erhebliche Veränderungen durchgeführt werden. Der Wettkampf braucht weder realistische Kampfverfahren noch eine Weglehre (''[[Dō (Weg)|dō]]'') , sondern lediglich ein stark reduziertes und angepasstes Technikpaket, mit dem zwei Kontrahenten nach vorgegebenen Regeln in einem Wettbewerb gegeneinander antreten können.<br.>Als Wettkampfsport verbreiteten sich die Kampfkünste um die Welt, und etablierten große Organisationen, in denen heute die Mehrheit ihrer Mitglieder falschen Ilusionen folgt. Denn Kampfsport ist weder ''bujutsu'' noch ''budō'', auch wenn der letzte Begriff weiterhin verwendet wird.<br.>Das sogenannte moderne ''budō'' (''shin budō'') begründet seine Systeme allesamt durch die Unterscheidung in technische Spezialgebiete (''jūdō'' - Werfen, ''aikidō'' - Hebeln, ''karate'' - Schlagen, u.s.w.). Besonders nachdem man sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Wettkampfsysteme umgewandelt hatte, verloren sie ihre Fähigkeit zur [[Selbstverteidigung]] und alle kontemplativen Werte einer Weglehre. Heute sind sie lediglich Sportarten.
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Um eine Kriegskunst (''[[bujutsu]]'') in eine Kampfkunst (''[[budō]]'') zu verwandeln, sind keine technischen Veränderungen nötig. Um sie jedoch in ein Sportsystem zu verwandeln, müssen erhebliche Veränderungen durchgeführt werden. Der Wettkampf braucht weder realistische Kampfverfahren noch eine Weglehre (''[[Dō (Weg)|dō]]''), sondern lediglich ein stark reduziertes und angepasstes Technikpaket, mit dem zwei Kontrahenten nach vorgegebenen Regeln in einem Wettbewerb gegeneinander antreten können.<br.>Als Wettkampfsport verbreiteten sich die Kampfkünste um die Welt und etablierten große Organisationen, in denen heute die Mehrheit ihrer Mitglieder falschen Illusionen folgt. Denn Kampfsport ist weder ''bujutsu'' noch ''budō'', auch wenn der letzte Begriff weiterhin verwendet wird.<br.>Das sogenannte moderne ''budō'' (''shin budō'') begründet seine Systeme allesamt durch die Unterscheidung in technische Spezialgebiete (''jūdō'' - Werfen, ''[[aikidō]]'' - Hebeln, ''[[karate]]'' - Schlagen, u.s.w.). Besonders nachdem man sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Wettkampfsysteme umgewandelt hatte, verloren sie ihre Fähigkeit zur [[Selbstverteidigung]] und alle kontemplativen Werte einer Weglehre (''[[Dō (Weg)|dō]]''). Heute sind sie lediglich Sportarten.
  
 
== Studien Informationen ==
 
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* [[Werner Lind]]: ''Datenbank des BSK.'' BSK-Studien 2010.
=== Weblinks ===
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* Werner Lind: ''Karate Kumite.'' BSK-Verlag 2014.
  
  

Aktuelle Version vom 22. Mai 2015, 20:57 Uhr

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Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von: Benutzer:Stephanie Kaiser

Der Begriff kakugi (jap.: 格技) ist die japanische Bezeichnung für alle Kampfsportarten, die nach europäischen Regeln des Wettkampfes ausgeübt werden. Der Begriff bezieht sich auf die aus den Systemen Japanische Kampfkunst abgeleiteten und weltweit verbreiteten Praktiken des Japanischen Kampfsports, wie z.B. jūdō, kendō, karatedō u.a. aber auch auf den importierten Kampfsport, wie beispielsweise Boxen, Ringen, Fechten u.a. Ausschlaggebend für die Verbreitung und Anerkennung dieser Diszipinen waren die Olympischen Spiele, an denen Japan teilnehmen wollte.

Kriegskunst, Kampfkunst und Kampfsport

Um eine Kriegskunst (bujutsu) in eine Kampfkunst (budō) zu verwandeln, sind keine technischen Veränderungen nötig. Um sie jedoch in ein Sportsystem zu verwandeln, müssen erhebliche Veränderungen durchgeführt werden. Der Wettkampf braucht weder realistische Kampfverfahren noch eine Weglehre (), sondern lediglich ein stark reduziertes und angepasstes Technikpaket, mit dem zwei Kontrahenten nach vorgegebenen Regeln in einem Wettbewerb gegeneinander antreten können.<br.>Als Wettkampfsport verbreiteten sich die Kampfkünste um die Welt und etablierten große Organisationen, in denen heute die Mehrheit ihrer Mitglieder falschen Illusionen folgt. Denn Kampfsport ist weder bujutsu noch budō, auch wenn der letzte Begriff weiterhin verwendet wird.<br.>Das sogenannte moderne budō (shin budō) begründet seine Systeme allesamt durch die Unterscheidung in technische Spezialgebiete (jūdō - Werfen, aikidō - Hebeln, karate - Schlagen, u.s.w.). Besonders nachdem man sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Wettkampfsysteme umgewandelt hatte, verloren sie ihre Fähigkeit zur Selbstverteidigung und alle kontemplativen Werte einer Weglehre (). Heute sind sie lediglich Sportarten.

Studien Informationen

Siehe auch: Kampfsport | Japanischer Kampfsport

Literatur

  • Werner Lind: Datenbank des BSK. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK-Verlag 2014.