Kansai

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Mit Kansai (関西, wörtlich westlich der Grenze), wird eine alte Kulturgegend in Japan bezeichnet, die im westlichen Teil der Hauptinsel Honshū liegt. Der Name kombiniert sich aus den kanji für sai (西, westlich) und Hakone (関所, Grenzstation). Die Grenzstation Hakone (heute Kanagawa) diente im edo jidai als Trennlinie zur östlichen Region Kantō, mit seiner späteren Hauptstadt Tōkyō).

Region Kansai

In der Umgebung der wichtigsten Städte von Kansai (Ōsaka, Kyōto und Kōbe) leben heute mehr als 24 Millionen Einwohner und bilden nach Kantō das zweitgrößte Ballungszentrum Japans. Zugleich ist das Gebiet eines der größten Bevölkerungszentren der Welt (nach dem Fischer-Weltalmanach steht Kansai weltweit an elfter Stelle).

Kansai im Altertum

Im altertümlichen Verwaltungssystem gokishichidō wurde die Hauptstadtregion als kinai (畿内, „Zentrum der Hauptstadt“) und später als kinki (近畿, „Umgebung der Hauptstadt“) bezeichnet. Ursprünglich bestand sie aus den Provinzen Yamato, Yamashiro, Kawachi, Settsu und Izumi. Im Wesentlichen bildeten die Provinzen um die alten Hauptstädte (Asuka, Nara, Kyōto, Ōsaka) das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Japans und führten sich unter der Bezeichnung „Kansai“ im Mittelalter fort.

Kansai im Mittelalter

Mit Beginn des Mittelalters (chūsei, ab 1192) trennten sich die Machtkompetenzen des Kaisers (tennō) von denen des Militärdiktators (shōgun). Trotzdem blieb die Region um die alten Kaiser-Hauptstädte das bedeutendste Gebiet in Japan. Obwohl die shōgun Gegenhauptstädte (bakufu) etablierten, blieb Kansai das zentrale Gebiet in Japan.

Kansai in der Frühmoderne

Wesentliche Veränderungen fanden im edo jidai (1603-1868) statt, als der shōgun Tokugawa seinen Regierungssitz nach Edo (Tōkyō) in die Region Kantō verlegte. Kansai verlor dadurch seine politische Bedeutung an Kantō, blieb aber nach wie vor das Kulturzentrum Japans. Mehrere Gesetzgebungen des shōgun (shinōkōshō, ken’yakurei) dezimierten die Bedeutung der Region zugunsten der Region Kantō und etablierten diese mit der Hauptstadt Tōkyō zum heute bekannten Zentrum Japans.

Kansai in der Neuzeit

Kansai umfasst heute vor allem die Ballungszentren um die Großstädte Ōsaka, Kōbe und Kyōto. Man gliedert das Gebiet in sogenannte Stadtpräfekturen (府, -fu) Kyōto und Ōsaka sowie die Präfekturen (県, -ken) Nara, Wakayama, Hyōgo und Shiga und schließlich Mie, Tokushima und Fukui.

Durch die Kombination mehrerer kulturell zusammenhängender Gegenden entstanden innerhalb von Kansai folgende Gebiete:

  • Keihanshin (京阪神) - Bezeichnung für ein kulturell zusammenhängendes Gebiet, bestehend aus der Umgebung von Kyōto (京都), Ōsaka (大阪) und Kōbe (神戸). Kulturzentrum Japans seit dem Altertum, das Schriftzeichen setzt sich aus den kanji der drei Städte zusammen.
  • Keihan (京阪) - Gegend um Ōsaka (大阪) und Kyōto (京都). Geschrieben wird der Begriff aus der Zusammensetzung der kanji aus "Kyōto" und "Ōsaka".
  • Hanshin (阪神) - die Gegend um Ōsaka und Kōbe wird unter diesem Begriff kombiniert und mit dem zweiten kanji aus Ōsaka (大阪) und mit dem ersten kanji aus Kōbe (神戸) geschrieben. Die Autobahn zwischen den beiden Städten trägt den gleichen Namen. Weitere kulturspezifische Eigenheiten dieses Gebietes enthalten diese Bezeichnung.
  • Hanna (阪奈 ) - zusammengefasstes Gebiet um Ōsaka (大阪) und Nara (奈良).

Studien Informationen

Siehe auch: Chihō | Kinai | Kinki

Literatur

Weblinks