Kantō

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Der Begriff Kantō (関東, vollständig Kantō chihō, 関東地方) bezeichnet eine japanische Region (chihō) und gleichzeitig die größte Ebene der Hauptinsel Honshū. Kantō ist ein zusammenhängendes japanisches Kulturgebiet um die Hauptstadt Tōkyō, in dem heute auf 32.423 Quadratkilometern mehr als 41 Millionen Menschen leben. Mit einer Bevölkerungsdichte von 1.286 Einwohner/km² sind die Stadtregionen dieses Gebietes (Tōkyō, Yokohama und Kawasaki) mit über 36 Millionen Einwohnern das größte Ballungszentrum der Welt.

Region Kantō

In jahrhundertelanger Konkurrenz zum Gebiet Kansai etablierte sich Kantō erst in der Ära der japanischen shōgun. Die Bezeichnung „Kantō“ entstammt der alten japanischen Gebietseinteilung, in der das Zeichen kan (関), gelesen als Hakone oder sekisho (関所, On-Lesung), die Grenze zwischen Kantō und Kansai bezeichnet. Das kanji (東) bezeichnet die östliche Region von Kansai.

Kantō im Altertum

Im japanischen Altertum (kodai) spielte Kantō eine untergeordnete Rolle, war aber bereits erschlossen und durch die Handelsstraße (tōkaidō) mit dem Hauptstadtgebiet (kinai / kinki) der Region Kansai verbunden. Im Altertum klassifizierte man das gesamte japanische Gebiet Japans in Regionen (chihō), die durch Fernstraßen (kaidō) in einem geregelten System (gokishichidō) miteinander verbunden waren. Später sollte tōkaidō (Verbindungsstraße zwischen Kyōto und Edo / Tōkyō) die wichtigste Handelsstraße Japans werden.

Kantō im Mittelalter

Im Mittelalter (chūsei, ab 1192) änderte sich wenig an der Bedeutung von Kantō. Zu bemerken ist, dass die Minamoto-Shōgune ihre Militärhauptstadt (bakufu) nach Kamakura (heute Präfektur Kanagawa) verlegten, das im Gebiet von Kantō liegt. Auf die Region selbst hatte dies jedoch wenig Einfluss.

Kantō in der Frühmoderne

Obwohl bereits im Altertum erschlossen, gewann Kantō erst in der Frühmoderne (1603-1868) an Bedeutung, nachdem der shōgun Tokugawa Ieyasu, seine Militärhauptstadt (bakufu) in Edo etablierte. Edo (heute Tōkyō) war früher ein unbedeutendes Fischerdorf, entwickelte sich jedoch unter den Tokugawa-Shōgunen zur politischen Hauptstadt von Kantō und schließlich von ganz Japan. Kansai verlor dadurch seine politische Macht an Kantō, blieb aber nach wie vor das Kulturzentrum Japans. Mehrere Gesetzgebungen des shōgun (shinōkōshō, ken’yakurei) dezimierten die Bedeutung von Kansai zugunsten der Region Kantō und etablierten diese mit der Hauptstadt Tōkyō zum wichtigsten Industriezentrum Japans.

Kantō in der Neuzeit

Die Region besteht aus sieben Präfekturen: Gunma, Tochigi, Ibaraki, Saitama, Tōkyō, Chiba und Kanagawa. Zusammen mit der Region Kōshinetsu (Nagano, Niigata und Yamanashi) bildet Kantō die Region Groß-Kantō (広域関東圏, kōiki kantō ken).<br.>Am 1. September 1923 wurde die Region von einem großen Erdbeben heimgesucht, das die Städte Yokohama und Tōkyō zerstörte und mehr als 140.000 Menschenleben forderte. Fast zwei Millionen Menschen wurden obdachlos.

Studien Informationen

Siehe auch: Chihō |

Literatur

Weblinks