Kodai gusoku

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Der Begriff kodai gusoku (古代具足) bezeichnet mehrere Typen der alten japanischen Rüstung über mehrere japanische Zeitalter. Im Altertum (kodai, ca. 300 bis 1192) bezeichnete man sie als kawara, im Mittelalter (chūdai, ca. 1185-1603) wurden sie von yoroi und später von gusoku abgelöst.

Allgemeines

Die frühen japanischen Rüstungen (kawara) bestanden aus einem einzelnen ganzkörperlichen Panzerrock, hergestellt aus Segmenten (sane). zu ihrer Herstellung wurden verschiedene Materialien (Eisen, Leder, Stroh, Bambus) verwendet. Diese Rüstungstypen unterscheiden sich in die vorzeitlichen tankō aus dem kofun jidai (ca. 250 n.Chr. - 710 n.Chr.) und entwickelten sich im nara jidai (710-794) zum Rüstungskonzept der keikō<br.>Später gab es kompliziertere Verfahren ihrer Herstellung und sie begannen sich in Typen zu unterscheiden, die im gunki monogatari als yoroi bezeichnet wurden. Yoroi ist ein Begriff, der sich ab ca. 900 durchsetzte. Die Bezeichnung gusoku (Gegrauchsartikel der Krieger) ist ein später verwendeter alternativer Begriff aus dem .<br.>Die allgemeine Bezeichnung für japanische Rüstungen katchū wurde erst ab der zweiten Hälfte des edo jidai (1603-1886) verwendet.

KODAI GUSOKU - alte Rüstungen
  • Kawara - alte Rüstungen (8. bis 16. Jh.)
- Tankō - kurze Rüstung im kofun jidai
- Keikō - Mantelrüstung in kofun jidai und nara jidai
  • Yoroi - Kastenrüstungen (12. bis 16. Jh.)
- Ōyoroi - große Kastenrüstung
- Okegawadō - Kübel-Plattenpanzer
- Dōmaru - runder Harnisch
- Hara ate - kleiner Brustharnisch
- Haramaki - Rüstung um den Bauch

In der Frühmoderne (kinsei, 1603-1868) entstand eine neue Rüstungskategorie, die tōsei gusoku (moderne Rüstungen) genannt wird. Die Übergänge sind fließend und können nicht eindeutig klassifiziert werden.

Kawara (8. bis 10. Jahrhundert)

Diese Bezeichnung verwendet man für Übergangsformen der altertümlichen japanischen Rüstungen (keikō und tankō) zu den Rüstungsformen der yoroi. Im heian jidai waren die Rüstungen mit einer an Hüfte und Schultern befestigten Stoffbahn (horo) überzogen, die sich beim Reiten aufblähte und von hinten kommende Pfeile abschwächen sollte. Zusammen mit den farbig gehaltenen Textil- oder Lederschnürungen der Rüstungsplättchen, die im Panzer und in den Oberarmschützer zu auffälligen Mustern geknüpft waren, dienten sie der Identifikation des Kriegers.

Yoroi (10. bis 16. Jahrhundert)

Die japanischen Rüstungen veränderten ab dem 10. Jhr. bedingt durch ständig unterschiedliche Kriegstaktiken, immer wieder ihre Form. Ihr Kürass wurde nunmehr aus miteinander verschnürten Plättchen (sane) hergestellt, ihre Konstruktionsform war auf die Bedürfnisse eines berittenen (rechtshändigen) Bogenschützen zugeschnitten: der Kürass schützte hauptsächlich die dem Gegner zugewendete linke Seite und wurde an der rechten Seite durch Verschnürungen geschlossen, um dem Schützen Bewegungsfreiheit der Schußhand zu gewähren. Allerding wurde diese Flanke durch eine zusätzliche Platte (waidate) geschützt. Oft wurden Rüstungsteile (bevorzugt der Harnisch,() mit Leder überzogen, um das Verfangen der Sehne in abstehenden Teilen der Rüstung zu verhindern. Die Oberarmschutz (sode) klappten beim Spannen des Bogens zu demselben Zweck automatisch nach hinten.

Studien Informationen

Siehe auch: Japanische Rüstungen | Gusoku | Yoroi

Literatur

  • Teru Akiyama: Japanese Helmets and Armour. In: Japan Picture Vol. 5, Tokyō 1937.
  • Arai Hakuseki: The Armour Book in Honcho Gunkiko. Tōkyō 1964.
  • Willis Hawley: O yoroi, the Great Harness. Hollywood 1977.
  • J. Hopson: The Armour of Feudal Japan, Chitora Kawasaki. - Military Costume of Old Japan. Tōkyō 1893.
  • Oscar Ratti & Adele Westbrook: Secrets of the Samurai. Tuttle 1973.
  • Mitsuo Kure: Samurai, der Weg des Kriegers., Stocker-Schmid AG, Zürich 2006.
  • Stephen Thurnbull: Geschichte der Samurai., Stocker-Schmid AG, Zürich 2005.
  • Sasama Yoshiko (2003): Nihon Budō-Jiten. Tōkyō 2003.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK 2009.

Weblinks