Koreanische Kampfsysteme

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Koreanische Kriegskunst

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Zur Zeit der Morgendämmerung der Kampfkünste in Ostasien bestand Korea aus drei Königreichen: Goguryeo im Norden, dem westlichen Königreich Baekje sowie dem kleinsten Reich im Südosten, Silla. Ein großer Teil Goguryeos, des größten der drei Reiche, lag damals im Gebiet der heutigen chinesischen Mandschurei. Diese Gebiete gingen verloren, nachdem das kleine Silla mit Unterstützung von Tang-China die beiden anderen Reiche unterworfen hatte.

  • Hwarangdo - damals gab es in Silla den Orden der Hwarang, etwa „Blumenknaben“, die eine besondere kulturelle, gesellschaftliche und religiöse Ausbildung erfuhren und zumindest zeitweise auch in kriegerischen Künsten ausgebildet wurden.
  • Subak - vermutlich befand sich darunter auch subak. Was Subak zu dieser Zeit darstellte, ist allerdings unbekannt.
  • Taekgyeon - aus diesem (chinesisch geschriebenen) subak entwickelte sich vermutlich irgendwann das (in Hangeul geschriebene) tak-gyeon, das bis zur Zeit der japanischen Annexion Koreas vor allem im einfachen Volk, also auch bei Gaunern und Räubern, beliebt war. Taekgyeon gilt allgemein als genuin koreanische Kampfkunst, deren typische Bewegungsmuster in keiner anderen ostasiatischen Kampfart anzutreffen sind. Aufgrund des während der 35-jährigen Kolonialzeit unter dem Japanischen Kaiserreich bestehenden Verbots für Koreaner, Kampfkünste auszuüben, starb diese traditionelle koreanische Kampfkunst beinahe aus. Verschiedentlich wird von den Gründervätern des späteren taekwondo wie Choi Hong Hi und Hwang Ki behauptet, sie hätten in ihrer Jugend taekgyeon gelernt, aber weder gibt es darüber Aufzeichnungen, noch kann man die typischen Taekgyeon-Elemente wie etwa die tänzerische Wipp-Bewegung oder den Atmungsrhythmus in ihrem ursprünglichen Stil entdecken.
  • Ssireum - eine weitere traditionelle koreanische Kampfkunst ist ssireum, ein Ringkampfstil, den es etwa seit der Joseon-Dynastie gibt. Es ist noch heute ein beliebter Zuschauersport. Im Unterschied zum japanischen sumo ist es dabei nicht das Ziel, den Gegner aus dem Ring oder auf den Boden zu stoßen, sondern, ähnlich wie beim schweizerischen Schwingen, den Gegner durch Ziehen und Ausheben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein ursächlicher Einfluss dieses traditionellen koreanischen Kampfsports aufs spätere Taekwondo kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden.<br.>Ausgrabungen japanischer Archäologen im Jahre 1935 im Gebiet des heutigen Nordkorea legten Wandmalereien in Goguryeo-Gräbern frei, auf denen je nach Interpretation Tänzer oder Duellisten in Nahkampfposen abgebildet sind. Um welchen Kampfstil es sich dabei handeln könnte, ist heute nicht mehr zu klären, denn außer diesem Bild sind keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber gefunden worden. Die häufig auf offiziellen Taekwondo-Seiten zu findende Behauptung, dies sei ein Vorläufer des Taekwondo gewesen, ist reine Spekulation und entstammt dem Reich der Fantasie, nicht der Fakten.<br.>Daneben werden oftmals die Keumgang-Wächterstatuen in Sukkuram als Beleg einer Jahrhunderte alten Taekwondo-Tradition herangezogen. Dies sind zwei Wächter, die in auffälligen Kampfstellungen den Eingangsbereich eines buddhistischen Tempels bewachen. Doch dieser Beleg entpuppt sich als Fehlgriff, denn derartige Figuren finden sich überall in China und Indien (wobei die älteren Figuren Waffen in den Händen halten), und demnach müsste Taekwondo letztendlich aus Indien stammen.
  • Kwonbeob - Eine letzte Kampfart, die in Korea vor der japanischen Kolonialzeit vermutlich anzutreffen war, ist kwonbeop. Doch dies ist definitiv keine traditionelle koreanische Kampfkunst, sondern nur die koreanische Schreibweise des chinesischen quánfǎ oder japanischen kenpō, bedeutet also etwa „Fausttechnik“. Tatsächlich hatte diese Kampfart seinen Ursprung in China und kam über die Mandschurei nach Korea. Sie wurde von Soldaten etwa seit dem Ende der japanischen Invasion 1598 als letztes (waffenloses) Mittel auf dem Schlachtfeld trainiert, als ein vergleichsweise kleiner Bereich unter dem großen Angebot an bewaffneten Kampftechniken. Die Kwonbeop-Bewegungen sind in dem militärischen Lehrwerk Muye Dobo Tongji, dem "illustrierten Handbuch der Kampfkünste" von 1790, dargestellt. Dort wird eine Übersichtstafel mit vielen weit ausholenden Armschwüngen durch einzelne, tiefe Fußtritte aufgelockert. Ein ursächlicher Einfluss auf das spätere taekwondo kann allein schon aus dem Grund der Unterschiedlichkeit der Techniken ausgeschlossen werden.

Koreanische Kampfkunst

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Koreanischer Kampfsport

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Die Ausübung von Kampfkünsten erfuhr in der Geschichte Koreas zwei große Dämpfer. Der erste war der Übergang vom Buddhismus zum Konfuzianismus als Gesellschaftsordnung zu Beginn der Joseon-Dynastie. Alles, was mit dem Militärwesen oder dem Kriegswesen zu tun hatte, wurde zugunsten anderer kultureller Errungenschaften gesellschaftlich abgewertet. Ssireum, Subak, später Taekgyeon und im Militär Kwon-beop wurden zwar weiterhin ausgeübt und erfuhren in manchen Kreisen regelrechte Beliebtheit. Taekgyeon-Spiele etwa wurde gerne auf manchen Festen ausgeübt, besonders von Kindern. Der zweite, weitaus größere Einschnitt folgte auf die Besetzung Koreas durch Japan. Die Ausübung von Kampfkünsten war Koreanern generell verboten, nur in seltenen Einzelfällen scheint dies geschehen zu sein. Die Taekwondo-Begründer haben allesamt japanische Kampfkünste im Ausland gelernt.

Studien Informationen

Siehe auch: Koreanische Kampfkunst | Koreanische Kriegskunst | Koreanischer Kampfsport


Literatur

Weblinks