Kumite

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Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Mit kumite (jap.: 組手) bezeichnet man die Partnerübungen im modernen karatedō, eine Bezeichnung, die erst mit der Gründung des Wettkampf-Karate entstand. Im vorausgegangenen karate und in all seinen okinawanischen Vorgängerversionen wurde die Fähigkeit des Kämpfens über das Studium der kata durch (kata bunkai) entwickelt, Teil dessen die Anwendung der verschlüsselten Kata-Verfahren (ōyō) waren. Durch die Gründung des Übungskomplexes kumite, nach japanischen Vorbildern (z. B. randori aus dem jūdō), veränderten sich die Trainingsinhalte der okinawanischen Kampfsysteme von einer Kampfkunst zu einem Kampfsport.

Kumite - Partnerübungen im Karate

Kumite ist keine klassische Übungsmethode des karate. Es entstand erst in Japan und entwickelte seine Methoden sozusagen an der kata vorbei. Dazu wurden die Techniken des karate zunehmend mehr auf die atemi (Körpertreffer) reduziert und ließen ein völlig neues und willkürliches Konzept von Partnerübungen entstehen. Die JKA-Methode der "Drei Säulen" (kihon, kumite und kata), lehrte zwar die Techniken des karate, doch durch die ausschließliche Festlegung auf die atemi und ihre Weiterentwicklung als frei gestaltete Methoden des kumite unterbrach sie die Bezugnahme der "Drei Säulen" zueinander und ebnete damit den Weg zum Wettkampf.<br.>Die oft zitierten drei Säulen des karate (kihon, kumite und kata) sind im modernen karatedō nur bedingt miteinander verbunden. Sie werden eher als voneinander isollierte Trainings- und Wettkampfmethoden betrachtet, was für die Übenden des modernen karate lediglich seine sportliche Interpretation ermöglicht.

Etymologie und Bedeutung des Begriffes

In der japanischen Sprache übersetzt man das kanji für kumi (組) mit „Gruppe“, „Arme kreuzen“, „ringen“, „sich zusammentun“, und te (手) mit „Hand“, „Arm“ bzw. „Technik“, „Kunstgriff“. In einer zusammenfassenden Deutung bedeutet kumite „Begegnung der Hände“.<br.>Auf Okinawa war bereits im 12. Jahrhundert ein beliebter Volkssport bekannt, den man tegumi nannte. Diese Ringmethode enthält sowohl Elemente des chinesischen shuāijiāo, wie auch Techniken aus dem japanischen sumō und hat sich bis heute als okinawanischer Volkssport erhalten. Auffällig ist, dass die Schriftzeichen für te-gumi (手組) zu kumi-te (組手) lediglich vertauscht sind. Später entstand daraus eine okinawanische Methode der Selbstverteidigung, die man einfach te (Technik) nannte. Unter dem Einfluss des quánfǎ entwickelte sie sich zum tōde, okinawate und später zum karate.

Kumite - Bedeutung im Karate

Alle Trainingsmethoden des kumite zielen hauptsächlich auf die Ausbildung und Perfektionierung der atemi. Auch wenn sie im klassischen karate als Übungskonzept nicht enthalten waren, sind die modernen japanischen Komplexe des kumite aus dem aktuellen Karate-Training nicht mehr wegzudenken. Doch es liegt in der Kompetenz des unterrichtenden Lehrers, wie er sie verwendet. Im Wesentlichen kennt man drei Grundmodelle:

  • Das Konzept Kihon, Kata und Kumite führt ohne Umschweifen direkt in die sportliche Interpretation des karate. Es ist die Grundlage zum Wettkampf mit den Atemi-Techniken (atemi waza) des karate. Die okinawanische Kampfkunst erfährt dadurch eine vollkommen andere Orientierung, Trainingsziele und Trainingsaufbau sind auf einen Sport ausgerichtet. Eine Verbindung zwischen kihon, kata und kumite gibt es in dieser Kombination nicht.
  • Das Konzept Kihon, Kata und Ōyō baut sein System über die kata auf und leitet seine Trainingsinhalte direkt aus dem Studium der kata (kata bunkai) ab. In dieser Auffassung ist kein Sport und kein Wettkampf enthalten, das System lehrt Selbstperfektion und Selbstverteidigung mit den Inhalten einer Weglehre ).
  • Das Konzept Kihon, Kata, Ōyō und Kumite baut auf kata bunkai auf und übt die Formen des kumite zusätzlich als Perfektion der Atemi-Techniken. Dieses Konzept wird heute in den meisten klassischen Richtungen angewendet und ermöglicht eine umfassende Ausbildung im gesammten Technikbereich des karate.

Atemi waza

Die atemi sind seit jeher die Grundlagen des waffenlosen Kämpfens im karate. Die Techniken des Schlagens (uchi), Stoßens (tsuki), Tretens (keri) und Abwehrens (uke), waren in allen asiatischen Kriegs- und Kampfkünsten schon immer in die Techniksysteme eingebunden aber sie bildeten nie ein in sich selbst isolliertes Konzept. Sie schienen den alten Kriegern als nicht ausreichend, um einen Kampf erfolgreich zu bestreiten. Daher enthielten die komplexen Kampfsysteme zumeist atemi waza (Techniken der Körpertreffer), aber darüberhinaus auch weitere Techniksysteme, wie nage waza (Techniken des Werfens), kansetsu waza (Techniken der Gelenkmanipulationen / Hebel), hodoki waza (Techniken des Befreiens), katame waza (Techniken der Immobilisation), tuite waza (Techniken der greifenden Hände), u. a. Nur ein komplexes Kampfsystem, aufgebaut über das Prinzip ōyō, konnte den realistischen Anforderungen seiner Zeit entsprechen.<br.>Die später in Japan vorgenommene Isollation der atemi in einem eigenen System, diente lediglich der Umwandlung des okinawanischen karate in japanisches karatedō, um es mit einer neuen Identität als Wettkampf in der Welt zu verbreiten.

Kumite - Einteilung des Systems

Trotz allem ist kumite eine Wissenschaft und kein Nebenprodukt. Die Übungen sind in einem klar definierten System aufgebaut, ihre Umsetzung hägt allerdings von der Qualifikation des unterrichtenden Lehrers ab. Untenstehend erfolgt eine der meist verwendeten Einteilungen des kumite, nach dem Konzept des BSK:

Yakusoku kumite - abgesprochenes Kämpfen

Yakusoku kumite ist eine Form der Atemi-Partnerübung im karate, in der verschiedene Absprachen mit dem Partner getroffen werden. Yakusoku bezeichnet „das Versprechen“, d.h. der Angreifer teilt dem Verteidiger vor dem Angriff mit, mit welcher Technik, zu welcher Stufe usw. er angreifen möchte. Das System ist unter der Betrachtung verschiedener Gesetzmäßigkeiten der Übung in der Kriegskunst, in der Kampfkunst und im Kampfsport gleichermaßen von Bedeutung. Zum besseren Verständnis unterteilt es sich in:

Yakusoku kihon kumite

Das „abgesprochenes Kämpfen mit Grundtechniken“, ist das qìgōng des karate. Im klassischen System des BSK kommuniziert yakusoku kihon kumite in all seinen verschiedenen Auslegungen mit der Grundform taikyoku nidan. Hier werden grundlegende Techniken mit einfachem sabaki gelehrt.

  1. Gohon kumite - Fünf-Schritt-System
  2. Sanbon kumite - Drei-Schritt-System
  1. Kihon kiso kumite - einfaches Kämpfen
  2. Kihon ippon kumite - ein Schritt-System

Yakusoku jiyū kumite

Yakusoku jiyū kumite heißt „abgesprochenes Kämpfen mit freien Techniken“. Das yakusoku jiyū kumite ist eine Erweiterung des vorausgegangenen Technik-Konzepts, enthält das Prinzip henka und baut im BSK auf die Techniken der taikyoku sandan auf. Das Konzept lehrt realistische Kampfanwendungen mit freien Atemi-Techniken (jiyū waza) und Bewegungen (sabaki) und lehnt an die Anwendungen (ōyō) der kata an. Man kann wie folgt unterteilen:

  1. Jiyū ippon kumite - ein Schritt-Kampf
  2. Kaeshi ippon kumite - Gegenkonter
  3. Okuri ippon kumite - Verfolgen
  • Renraku kumite - Kombinationen
  1. Kumite kata - Kampfübung

Jiyū kumite - freies Kämpfen

Jiyū kumite (freies Kämpfen) bezeichnet neben yakusoku kumite (abgesprochenes Kämpfen) die zweite große Gruppe der Kampfübungen im karate. Greift ein Gegner aus freier Deckung und Distanz ohne Absprachen mit einer frei gewählten Atemi-Technik oder Atemi-Kombination an, und sein Gegenüber hat die uneingeschränkte Handlungswahl, nennt man diese Übungsform jiyū kumite. Zur Übung gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Shizen kumite - natürliches Kämpfen
  2. Tanshiki kumite - mit Vorgaben
  1. Shiai kumite - Übungskampf im Dōjō
  2. Kyōgi kumite - Turnierwettkampf
  3. Bōgu kumite - Kampf mit Schützern


Systeme im Vergleich - Kumite und Ōyō

Wenn überhaupt ist der Unterschied zwischen kumite und ōyō den meisten karateka völlig unbekannt. Ein besseres Verständnis lässt sich jedoch nicht durch kurze Beschreibungen erreichen, denn sie hängen mit der Entwicklung des karate über die Jahrhunderte zusammen und prägen seinen Sinngehalt und seine Trainingsmethoden.<br.>Grundsätzlich kann man sagen, dass die karate kata auf jeden Fall das Zentrum deskarate ist, doch je nachdem, wie und zu welchem Zweck sie geübt und verwendet wird, bestimmt sie das gesamte Übungssystem des karate. Wir betrachten zunächst drei grundlegende Arten, die kata zu interpretieren:

  • Rintō kata - Diese Methode dient der Entschlüsselung der kämpferischen Verfahren einer kata und ist das Zenrum der Karate-Übung in jedem klassischen Konzept. Der gesamte Übungsaufbau entwickelt sich über die kata zu allen weiterführenden Trainingsinhalten.
  • Rentan kata - Diese Kata-Inhalte bezeichnen die Verbindung der Kata-Übung zu ihrem ursprünglichen Qigong-Konzept der Gesunderhaltung aus den chinesischen wǔqínxì.
  • Hyōen kata - In diesem System wird die kata zu Vorführungszwecken (Demonstration und Wettkampf) aufgebaut. In allen sportlichen Richtungen des karatedō, wird diese Methode gelehrt. Doch sie ist eine inhaltsleere Gymnastikdemonstration, die keinerlei Kampfkunstinhalte, sondern lediglich sportliche Virtuosität lehrt.<br.>Im Wettkampf-Karate bezeichnet man sie als kyōgi kata, in den freien Systemen als shin kata.

Die Übungskomonente kumite und ōyō sind direkt mit der Kata-Interpretation der jeweiligen Lehrauffassungen verbunden. Die ersten beiden entsprechen dem ursprünglichen klassischen System, die hyōen kata ist eine sportliche Vorführung und enthällt keine tieferen Inhalte. Man kann sagen, dass sich die beiden Konzepte direket widersprechen, denn sie entwickelten in jeder Hinsicht eine voneinander völlig unterschiedliche Kampfkunst.<br.>In kurzen Erklärungen wollen wir diese Unterschiede betrachten.

Das System der klassischen Kata

Das Prinzip der kata wurde um die Zeitwende in China als psychophysische Bewegungsübung zur Ausbildung der inneren Energie () gegründet. Damals ahmte man Tierbewegungen (wǔqínxì) nach, um Gesundheit und Vitalität zu entwickeln. Nachdem sich im Shǎolín-Kloster (shǎolínsì) die Notwendigkeit der Selbstverteidigung ergab, veränderten sich diese Bewegungen in Kampftechniken und begründeten die „Faust der fünf Tiere“ (wǔqínquán). Es entstanden Bewegungskomplexe, in deren Formabläufen sowohl Energiestudien (jap. rentan kata) als auch Kampfverfahren (jap.: rintō kata) verschlüsselt wurden. Diese Zusammensetzung ist das Wesen der klassischen kata. Man interpretiert sie mit zwei unterschiedlichen Schriftzeichen:

  • Kata 型 - Dieses Schriftzeichen bezeichnet eine „äußere Hülle“, die standardisierte Techniken in einem Formablauf enthält. Doch zunächst ist diese Form nichts weiter als der „Abdruck“ einer ursprünglichen Idee, deren Sinn nicht offensichtlich ist (omote). Der uneingeweihte Betrachter kann die Form üben, der Inhalt aber bleibt als „altüberliefertes Geheimnis“ (hiden) verborgen.<br.>In der rechten Bemühung kann der Übende die Form entschlüsseln (bunkai) und mit der Hilfe eines sensei ihre hintergründige Lehre (okuden) und somit ihre „Geheimnisse“ (gokuhi) verstehen. Wählt er dazu den richtigen Weg (), kann er vielleicht die Stufe katachi erreichen.
  • Katachi / Kata 形 - Dieses Schriftzeichen bezeichnet die „vollendete Kata“. Ihr Erscheinungsbild ist immer noch eine Form. Doch zwischen kata (型) und kata (形) liegen umfangreiche und langjährige Studien (bunkai), wodurch die Prinzipien des kihon und die Verfahren des ōyō entschlüsselt werden können. Bringt der Übende die daraus gewonnenen Erfahrungen in die Form ein, reift seine kata und seine Persönlichkeit. Beide verbinden sich miteinander und dienen dem Menschen als Ausdruck seiner inneren Kreativität und Kunstfähigkeit. Der Mensch selbst wird zur kata, ihre Perfektion und Schönheit (bi) wird in seinem Persönlichkeitsbild sichtbar.<br.>Die beiden Systeme sind vergleichbar mit einem Bildhauer, der seinen Felsblock studiert, um daraus ein Kunstwerk zu schaffen. Das ungeformte Gestein ist die kata (型). Was er daraus macht ist katachi (形).

Es gibt weltweit kein vergleichbares Bewegungssystem. Für den Anfänger bezeichnet die kata zunächst eine festgelegte Reihe von Techniken und setzt sich aus Bewegungen zusammen, die zur Abwehr gegnerischer Angriffe und zum Kontern verwendet werden. Doch sie enthält in vielfältiger Hinsicht ein verschlüsseltes Geheimnis (gokuhi), das sie als überlieferte Botschaft (hiden) jenem preisgibt, der sich ernsthaft um ihre Entschlüsselung bemüht. Ihre offensichtliche Seite (omote) steht jedem Übenden als Formablauf zur Verfügung. Die hintergründige Seite (okuden) muss er durch vertiefte Studien unter einem sensei erfahren.

Ōyō - Entschlüsselung der Kata

Zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert veränderten sich die shǎolínische Formen (tàolù), indem sie zu dem seit jeher bestehenden Qìgōng-Prinzip zunehmend mehr kämpferische Verfahren entwickelte. Im Shǎolín-Kloster dominierten in dieser Zeit die fünf kämpferischen Tierkonzepte (wǔqínquán). Später jedoch entwickelten sich auf ihrer Basis unzählige kämpferische Methoden. In zunehmend unruhigen Zeiten begannen die Shaolin-Meister militärische Kampfverfahren in den Bewegungsabläufen ihrer Übungsformen zu verstecken. Zusätzlich zum qìgōng der alten shǎolínischen Formen tàolù (jap.kata) entstand das verschlüsselte Rebus der kämpferischen Form, deren Auflösung nur der Meister kannte.<br.>Im Zentrum dieser Überlegung standen Techniken und Taktiken, die sich im realistischen Kampf bewähren mussten. Glaubte ein Kampfkunstmeister eine Methode gefunden zu haben, durch die er seine Feinde besiegen konnte, hielt er sie zunächst geheim. Um seine Idee festzuhalten und an seine Schüler weiterzugeben, verschlüsselte er sie in einem Bewegungsmuster, das den unbedarften Betrachter auch heute noch vor ein Rätsel stellt. Was wir heute herkömmlich als kata bezeichnen, ist nichts weiter als eine Spur, die uns nach langjährigen Studien und Bemühungen zu ihrer wahren Bedeutung zurückführen kann.<br.>Betrachtet man nur die kämpferischen Fähigkeiten der kata, kann man Folgendes feststellen: Am Anfang stand ein kämpferisches Konzept, mit dessen Hilfe der Gründer seine Feinde besiegte. Dieses Verfahren verschlüsselte er in einem technischen Ablauf, den seine Schüler als Form tàolù üben mussten. Die kämpferische Auflösung der Form kannte nur er selbst und zeigte sie lediglich seinen besten Schülern. Doch der Meister konnte sich auch irren, die kata aber nicht. War seine Methode nicht kampftauglich, überlebte der Gründer sie nicht. Die Zeit wirkte wie ein Sieb und überlieferte nur erfolgreiche Verfahren.<br.>Heute steht uns der Abdruck jener Verfahren als Form zur Verfügung, die viele Jahrhunderte überlebt haben. In einem umgekehrten Prozess können wir ihre verborgenen Inhalte studieren, sie als Spur wahrnehmen und zu ihrem kämpferischen Ursprung zurückkehren.

Das System der drei Säulen

In Japan veränderte sich das System grundlegend, da Gichin Funakoshis Nachkommen karate in einen Sport verwandeln und diesen weltweit als Wettkampfsystem verbreiten wollten. Karate wurde neu definiert, in karatedō umbenannt und seine Inhalte und Strukturen neu definiert. Die Theorie der drei Säulen (kihon, kumite, kata) wurde weltweit als Trainingsprinzip verbreitet, da das Konzept der klassischen kata und ihr Prinzip ōyō für den Wettkampf nicht geeignet waren.<br.>Doch diese Auffassung veränderte karate aus einer komplexen Kampfkunst in einen einfachen Kampssport für die Massen. Die meisten karateka kennen heute nur diese Art der Übung. Es bleibt ihnen vorenthalten, dass karate als Kampfkunst eigentlich etwas völlig anderes ist.

Kata - Form

Die sportliche kata ist in den modernen Karate-Auffassungen nichts weiter als eine gymnastische Vorführform. Sie wird als Wettkampfkür aufbereitet, doch sie enthält weder Inhalte noch Prinizien der klassischen kata. Sie eignet sich weder als Studienobjekt (kata bunkai), noch als Medium zur Entwicklung des Selbst (shingitai).<br.>Zum korrekten Unterricht der kata fehlen die Lehrer. Die Sport-Trainer unterrichten lediglich Kata-Abläufe.

Kihon - Grundschule

Betrachtet man die Geschichte der kata, stellt man fest, dass sie seit jeher mit zwei wichtigen Prinzipien verbunden ist.

Die atemi waren bereits in den alten Konzepten (lúohànquán) die wichtigste Grundlage jeder shǎolínischen Kampfkunstauffassung und sind es auch noch heute. Doch zur Kampfkunst werden sie nur, wenn sie konform zu den ōyō der kata entwickelt werden. Das ausschließliche Training der atemi nach den Prinzipien des Wettkampfes führt den Übenden unweigerlich zum Kampfsport.

Kumite - Partnerübung

In den meisten dōjō werden die Partnerübungen (kumite) recht willkürlich ausgeführt.

Der Begriff kumite bezeichnet in der modernen Auffassung die kämpferischen Partnerübungen im karate. Zu beachten ist jedoch, dass sich karate im letzten Jahrhundert zu einem Wettkampfsport entwickelt hat, der sich von der grundlegenden Idee der Kampfkunst weitgehend entfernt. Das sportliche System verwendet lediglich Techniken der atemi, um ein funktionsfähiges Wettkampfkonzept zu ermöglichen.<br.>Hauptsächlich versteht man diese Techniken heute unter dem Begriff kumite. Die Verfahren der alten kata sind für den Sportbereich nicht relevant und den modernen Karate-Trainern auch nicht bekannt. Dadurch geriet das eigentliche Kampfprinzip der kata (ōyō) zunehmend mehr in Vergessenheit und etablierte von der kata losgelöste Partnerübungen, durch die das Wettkampfsystem entwickelt werden konnte.

Das System der Kata mit Kihon, Ōyō und Kumite

Studien Informationen

Siehe auch: Karate | Ōyō | Bunkai | Kata bunkai |

Literatur


Weblinks