Kusarigama: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kusarigama''' (jap.: 鎖鎌) bezeichnet eine '''japanische Kettensichel''' (''[[kusari]]'' - Kette; ''[[kama]]'' - Sichel), die  vermutlich mit der ''[[jingama]]'' verwandt ist. Entwicklung der okinawanischen Kettensichel, siehe auch unter ''[[nichōgama]]'', ''[[surujin]]'' und ''[[kama kusari]]''.
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'''Kusarigama''' (jap.: 鎖鎌) bezeichnet eine '''japanische Kettensichel''' (''[[kusari]]'' - Kette; ''[[kama]]'' - Sichel), die  vermutlich mit der ''[[jingama]]'' verwandt ist. Auf Okinawa kennt man als Entsprechung die ''[[kamagusari]]''.
  
 
===Japanische Versionen===
 
===Japanische Versionen===
In Japan gibt es zwei Formen der ''kusarigama'': die eine ist eine Bauernwaffe mit einer vergleichsweise kurzen Klinge (''kama''), die andere ist die Kriegerwaffe, die einem Kurzschwert ähnlich sieht, an dem ein Hartholzgriff befestigt ist. Diese Klinge ist wesentlich länger als die der Bauernwaffe. Darüber hinaus gibt es unzählige Varianten der ''kusarigama''. Diese reichen von der Form der Sichel, über die Länge der Ketten bis hin zu einem möglichen Handschutz, der an der Klinge, oder am Ende des Griffs befestigt sein kann. Früher gab es im alten Japan mehr als 100 ''ryū'', die die Techniken der Kettensichel lehrten.
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In Japan gibt es zwei Grundformen der ''kusarigama'': die eine ist eine Bauernwaffe mit einer vergleichsweise kurzen Klinge (''kama''), die andere ist die Kriegerwaffe, die einem Kurzschwert ähnlich sieht, an dem ein Hartholzgriff befestigt ist. Diese Klinge ist wesentlich länger als die der Bauernwaffe. Darüber hinaus gibt es unzählige Varianten der ''kusarigama''. Diese reichen von der Form der Sichel, über die Länge der Ketten bis hin zu einem möglichen Handschutz, der an der Klinge, oder am Ende des Griffs befestigt sein kann. Früher gab es im alten Japan mehr als 100 ''ryū'', die die Techniken der Kettensichel lehrten.
  
 
===Japanische Gründungsmythen===
 
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===Kusarigama jutsu===
 
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''Kusarigama jutsu'' (jap.: 鎖鎌術), der Umgang mit Sichel und Kette wurde im frühen Japan in ungefähr 100 ''ryū'' (Stilen) praktiziert, davon sind heute jedoch nur noch wenige erhalten. Den historischen Ursprung schreibt man dem japanischen ''[[isshin ryū]]'' zu, das im 15. Jahrhundert von einem Mönch namens [[Jion]] gegründet wurde. Erläuterungen zur okinawanischen Methode mit der Kettensichel siehe unter ''[[kama]]'' und ''[[kamagusari]]''.
 
''Kusarigama jutsu'' (jap.: 鎖鎌術), der Umgang mit Sichel und Kette wurde im frühen Japan in ungefähr 100 ''ryū'' (Stilen) praktiziert, davon sind heute jedoch nur noch wenige erhalten. Den historischen Ursprung schreibt man dem japanischen ''[[isshin ryū]]'' zu, das im 15. Jahrhundert von einem Mönch namens [[Jion]] gegründet wurde. Erläuterungen zur okinawanischen Methode mit der Kettensichel siehe unter ''[[kama]]'' und ''[[kamagusari]]''.
 
  
 
== Studien Informationen ==
 
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'''Siehe auch:''' [[Japanische Waffen|Buki]] | [[Kobujutsu (Japan)]] | [[Kobujutsu (Okinawa)]] |
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'''Siehe auch:''' [[Japanische Waffen]] | [[Okinawanische Waffen]] | [[Kobujutsu (Japan)]] | [[Kobujutsu (Okinawa)]] |
  
[[Kusarigama]] | [[Naigama]] | [[Sōgama]] | [[Jingama]] | [[Rokushakugama]] | [[Kama kusari]] |
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Literatur: Tadashi Yamashita - Kusarigama, Ohara Publications 1986
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* Tadashi Yamashita - Kusarigama, Ohara Publications 1986
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[[Kategorie: Liste der Waffen]]
 
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[[Kategorie: Okinawanische Waffen]]
 
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2014, 00:30 Uhr

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Kusarigama (jap.: 鎖鎌) bezeichnet eine japanische Kettensichel (kusari - Kette; kama - Sichel), die vermutlich mit der jingama verwandt ist. Auf Okinawa kennt man als Entsprechung die kamagusari.

Japanische Versionen

In Japan gibt es zwei Grundformen der kusarigama: die eine ist eine Bauernwaffe mit einer vergleichsweise kurzen Klinge (kama), die andere ist die Kriegerwaffe, die einem Kurzschwert ähnlich sieht, an dem ein Hartholzgriff befestigt ist. Diese Klinge ist wesentlich länger als die der Bauernwaffe. Darüber hinaus gibt es unzählige Varianten der kusarigama. Diese reichen von der Form der Sichel, über die Länge der Ketten bis hin zu einem möglichen Handschutz, der an der Klinge, oder am Ende des Griffs befestigt sein kann. Früher gab es im alten Japan mehr als 100 ryū, die die Techniken der Kettensichel lehrten.

Japanische Gründungsmythen

Der Ursprung dieser japanischen Waffe ist nicht eindeutig geklärt. Einer Legende nach soll der sōhei Jion eine Vision gehabt haben, nach der er eine kusarigama entwickelte. Jion ist u.a. der Gründer des nen ryū und ihm wird auch nachgesagt, ein Experte im sōjutsu und kenjutsu gewesen zu sein. Später gründete er vermutlich auch das heute noch existierende isshin ryū.<br.>Eine andere Geschichte berichtet, dass sein Schüler Tan Isshin die kusarigama entwickelte. Die Beliebtheit der kusarigama war bei den samurai sehr gering, da sie aufgrund ihrer kombinierten Zusammensetzung als unfaire Waffe galt. Außerdem erforderte ihre Meisterschaft eine wesentlich längere Zeit als die der anderen Waffen. Deshalb wurde sie bevorzugt von den ninja und den sōhei verwendet.<br.>Auch ji samurai bewaffneten sich öfter mit der kusarigama. Von den wenigen überlieferten japanischen ryū, die den Gebrauch dieser Waffe heute noch lehren, ist besonders das araki ryū, isshin ryū, kitō ryū und tōda ryū zu erwähnen.

Kusarigama jutsu

Kusarigama jutsu (jap.: 鎖鎌術), der Umgang mit Sichel und Kette wurde im frühen Japan in ungefähr 100 ryū (Stilen) praktiziert, davon sind heute jedoch nur noch wenige erhalten. Den historischen Ursprung schreibt man dem japanischen isshin ryū zu, das im 15. Jahrhundert von einem Mönch namens Jion gegründet wurde. Erläuterungen zur okinawanischen Methode mit der Kettensichel siehe unter kama und kamagusari.

Studien Informationen

Siehe auch: Japanische Waffen | Okinawanische Waffen | Kobujutsu (Japan) | Kobujutsu (Okinawa) |

Nichōgama | Kusarigama | Naigama | Sōgama | Jingama | Rokushakugama | Kamagusari |


Literatur

  • Tadashi Yamashita - Kusarigama, Ohara Publications 1986


Weblinks