Kūnlún shān

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Artikel von: Stephanie Kaiser

Das Kunlun-Gebirge (chin.: 崑崙山(脈) / 昆仑山(脉) kūnlún shān (mài)) auch oft nur Kunlun, ist eine im Daoismus als heilig verehrte Gebirgskette im Westen Chinas. Sie ist fast 3.000 km lang und hat Berge mit bis zu 7.167 m Höhe.

Geographie

Das Gebirgssystem erstreckt sich vom Karakorum und Pamir nach Osten auf einer Länge von ca. 3.000 km und findet seine östliche Fortsetzung im Qinling Shan. Das Kunlun-Gebirge bildet den nördlichen Abschluss des Hochlandes von Tibet. Der westliche Teil des Gebirges ist sehr schmal, während der im Osten liegende Teil eine Breite von über 500 km erreicht.

In dem Hochgebirge liegen mehr als 200 Gipfel mit einer Höhe von über 6.000 m. Zu den höchsten zählen:

  • Liushi Shan („Kunlun Goddess“): 7.167 m
  • Ulugh Muztagh (烏魯木孜塔格 - Wūlǔ Mùzītǎgé): 6.973 m
  • Bukadaban Feng: 6.860 m
  • Yuzhu Shan: 6.178 m
  • Malan: 6.056 m
  • Tekiliktag: 5.466 m

Der Kunlun-Pass liegt auf einer Höhe von 4.772 m an der Grenze von Qumarlêb (Qūmálái Xiàn) und Chidu (Chēngduō Xiàn) im autononem tibetischen Bezirk Yushu im Westen der chinesischen Provinz Qīnghǎi. Die Passhöhe (4.772 m) wird durch eine Tafel aus Marmor markiert, an deren Seiten ein „Schneelöwe“ (Löwe in typisch chinesischer Darstellung) und ein Adler aufgestellt sind. Der Löwe (chin. 獅 – shī) als Symbol für Macht und Kraft, der Adler (chin.: 鹰 - yīng) als Symbol für Stärke.

Der Kunlun wird untergliedert in:

  • Westlicher Kunlun Shan: wüstenhaftes Klima und pflanzenarm
  • Mittlerer Kunlun Shan: wüstenhaftes Klima, zahlreiche, abflusslose Salzseen
  • Östlicher Kunlun Shan:

Erdgeschichte

Das Kunlun-Gebirge ist ein variskisches[1] Faltengebirge[2], das im mittleren Paläozoikum (Erdaltertum) entstand. Es besteht vorwiegend aus paläozoischen Gesteinen. Die Axialzone weist allerdings auch archaische Gneise, Schiefer und intrudierte[3] Granite auf.

Mythologie

Das Kunlun-Gebirge ist mit dem mythischen indischen Weltenberg Sumeru/Meru (chin.: 須彌山 - xūmí shān) vergleichbar. Es verfügt über das Lebenswasser, Brunnen, zahlreiche Paläste und Hängende Gärten. Im Daoismus ist das Kunlun-Gebirge das Paradies, das auch der Aufenthaltsort der „Königinmutter des Westens“ (Westkönigsmutter), Xīwángmǔ (西王母), ist. Sie ist die Göttin der Unsterblichkeit und Hohemutter von Chou. Gemäß der chinesischen Mythologie lebten hier auch die xiān (仙 - Unsterbliche). Es wird in der Mythologie auch als Kosmosberg mit dem Palast des „Strahlenden Gottes“ bezeichnet. Es heißt, derjenige, der die Stufen zum Kunlun erklimmen kann, erlange Unsterblichkeit.

Studien Informationen

siehe auch: Gebirge in China | Heilige Berge in China | Heilige Berge des Daoismus | Heilige Berge des Buddhismus |

Anmerkungen und Verweise

  • [1] variskisch/variszisch bezeichnet eine Phase der Gebirgsbildung (sogenannte Orogenese) im mittleren Paläozoikum.
  • [2] Faltengebirge: Es werden mindestens zwei Platten der Erdkruste gegeneinander verschoben, die dann unter enormem Druck aufgefaltet und emporgedrückt werden.
  • [3] Intrusivgesteine (Plutonit); Tiefengesteine wie beispielsweise Granit

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Heinrich Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 35-36.
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 193-207, 358.
  • Wolfgang Münke: Mythologie der chinesischen Antike. Mit Ausblick auf spätere Entwicklungen. Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-631-32776-5, S. 193-207.
  • Jeremy Roberts: Chinese Mythology A-Z. 2nd Edition, Chelsea House Publications 2009, ISBN 978-1-60413-436-0, S. 69.

Weblinks