Mazu jiko wo shire, shikoshite tao wo shire: Unterschied zwischen den Versionen

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Mazu jiko wo shire, shikoshite tao wo shire (jap.: 先づ自己を知れ而して他を知れ。) ist die vierte von Meister Funakoshi Gichins zwanzig Karate Regeln und bedeutet: „Erkenne dich selbst zuerst, dann den anderen“ (shōtō nijūkun und kaisetsu).

Erklärung

Es liegt in der menschlichen Natur, von der Richtigkeit der eigenen Meinung auszugehen und selbst im oberflächlichen Betrachten fremder Angelegenheiten sagen zu können, was richtig und falsch ist. Doch dies ist eine naive Haltung. Es ist schon schwer genug, die Wahrheit in sich selbst zu finden. Alles, was darüber hinaus geht, bedarf einer intensiven Übung und ist ohne einen fortgeschrittenen Reifezustand im Leben ganz und gar unmöglich.

Der in einer Spezialisierung fixierte Geist verhindert das Erkennen weiträumiger Sinnzusammenhänge. Da jedoch die moderne Technik den in einem unbekannten Ganzen funktionierenden Spezialisten weit mehr schätzt als den im Leben gereiften Menschen, wird der unfertige, jedoch hochspezialisierte Mensch immer mehr zum Beispiel für das zu verwirklichende Menschenbild. Doch wo immer dieser Mensch außerhalb seines Bestimmungsbereiches aktiv wird, entstehen Missverständnisse. Der Spezialist ist ein Mensch, der immer mehr von immer weniger versteht.

Für Kampfkunstübende ist die Bemühung um einen erweiterten Geist ein bedeutendes Übungsziel. Es ist naiv und überheblich, in den Verantwortungen anderer Rechtes von Unrechtem zu unterscheiden, ohne selbst miteingebunden zu sein. Auf dieser Grundlage beruhen in den Kampfkünsten die gegenseitigen Verhaltensregeln (sahō). Ein Fortschrittsgrad rechtfertigt sich nur darin, dass er nach unten hin beispielgebend und nach oben hin achtungsvoll ist. Es ehrt ihn nicht, wenn er sich dazu berufen fühlt, höhere Grade zu kritisieren und nach unten zu herrschen. Seine Aufgabe besteht darin, sich zu bemühen, selbst den Anforderungen höherer Grade zu entsprechen, um in der Zeit zu wachsen. Dies ist etwas anderes, als mit unfertigem Geist höhere Verantwortungen zu beurteilen.

Nur die Fähigkeit zur Verantwortung setzt sich letztendlich durch. Doch nie ist sie fordernd und anklagend, sondern immer bescheiden und genügsam. Man kann sie erreichen, wenn man die Herausforderung in sich selbst sucht und durch die Zeit reift. Tatsächliches Vermögen kämpft nicht um Anerkennung, sondern handelt und beweist sich selbst. Einbildung hingegen hat immer die Tendenz, fremde Werte zu übersehen und Fehler überzubewerten.

Studien Informationen

Siehe auch: Kaisetsu | Budō | Funakoshi Gichin

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.

Weblinks