Meikyō shi sui

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von:


Meikyō shi sui (jap.: 明鏡止水) bedeutet sinngemäß „ein klarer Spiegel reflektiert die Welt wahrheitsgetreu und verändert sie nicht“ („sei wie der helle Spiegel eines ruhenden Sees“). Leitsatz aus der Philosophie kaisetsu des budō.

Erklärung

Wenn ein Mensch unehrenhaft handelt oder Böses im Schilde führt, wird der Spiegel seines Geistes diese Gesinnung reflektieren. Nirgends reflektiert dieser Spiegel so klar wie in einer Budō-Gemeinschaft. Kampfkunstübende müssen sich um eine ehrliche Gesinnung bemühen. Manchmal scheint es im Leben einfacher, unehrenhaft zu sein, besonders dann, wenn man denkt, dass niemand es erkennt. Doch wer dies tut, verliert seine Selbstachtung und seine Ehre. Habgier, Selbstsucht und Egoismus sind große Hindernisse auf dem Weg und werden nirgends deutlicher als in einer Budō-Gemeinschaft. Einem reinen Geist fällt es auch nicht schwer, ehrenhaft zu sein und den rechten Standpunkt zu vertreten. Wenn ein Mensch jedoch in allen Angelegenheiten damit beschäftigt ist, persönliche Vorteile zu suchen, wird dieses Denken den Spiegel seines Geistes trüben. In einem dōjō werden solche Haltungen sichtbar. Wenn sich Übende erlauben, mit dieser Haltung ins dōjō zu kommen, werden sich ihre Probleme vergrößern, und die Übung der Kampfkünste wird zum Stress. Selbstbezogenheit führt ins Abseits und befleckt den Spiegel der Seele.

Studien Informationen

Siehe auch: Kaisetsu | Budō

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.

Weblinks