Mokusō

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Verschiedene Handhaltungen in mokusō

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste

Mokusō (jap. 黙想) bedeutet „schweigendes Denken“, „Meditation“, „Konzentration“, „ruhiges Sitzen“. Mokusō wird vor und nach jedem Training der Kampfkünste geübt.

Allgemein

Der Begriff mokusō ist aus der Bezeichnung mokushō zen (chin. mo chao ch'an) abgeleitet, was wörtlich „das Zen der schweigenden Erleuchtung“ (zen und Meditation) bedeutet. Der Ausdruck wurde von dem chinesischen Zen-Meister Hung Chih Cheng Chüeh (jap. wanshi shōgaku, 1091-1157) geprägt, um die in der Sōtō-Schule bevorzugte Weise der meditativen Praxis zu unterscheiden vom „Zen der Betrachtung der Worte“ (kanna zen), das in der Rinzai-Schule geübt wird. Im mokushō zen gibt es keine Hilfsmittel wie z.B. kōan oder mudrā. Vor und nach jedem Training des budō wird in der Sitzhaltung (seiza) meditiert. Nachdem sich alle Übenden in Reihen aufgestellt haben, gibt der Lehrer oder der fortgeschrittenste Schüler die Kommandos seiza! und mokusō!, und alle Übenden setzen sich zur stillen Meditation. Es ist von Bedeutung, dass die Dauer der Meditation ausreichend ist, bis sich die Schüler der Kampfkünste durch ihre Konzentration auf die Atmung miteinander in Einklang gebracht haben. Nach einigen Minuten erfolgt das Kommando mokusō yame! (Ende der Meditation), wonach auf ein erneutes Kommando shōmen ni rei! (Gruß zur Vorderseite des dōjō) und sensei ni rei! (Gruß zum Lehrer) ausgeführt werden. Das darauffolgende Kommando kiritsu! bedeutet „Aufstehen!“. Nun wird im Stand ritsu rei ausgeführt.

Studien Informationen

Siehe auch: Seiza | Zazen

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.