Mushin no kokoro: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Geist des Kampfkunstexperten muss in allen Situationen befreit von Eigenvorstellungen und Gefühlen reagieren können (''Budō Psychologie'' und ''[[mushin]]''). Nur so kann die richtige Reaktion mit der Technik erfolgen. Eine andere Möglichkeit, diesen Geist zu beschreiben, ist die Darstellung eines Geistes, der leer ''[[mu]]'' von allen Gedanken und Emotionen ist, so dass die Fähigkeit des Körpers zur automatischen Reaktion auf einen Angriff nicht gestört wird. Wenn ein Kämpfer seinem Gegner gegenübersteht, ist er der gesamten Bandbreite menschlicher Gefühle ausgesetzt, die sich von der Angst bis zur Wut erstrecken. Jedes dieser Gefühle provoziert im Geist eine entsprechende Art zu denken (Angst lähmt oder Wut verführt zu überstürztem Handeln). All das sind Vorurteile, die in der Wirklichkeit nicht existieren, sondern nur durch die den Geist beeinflussenden Emotionen hervorgerufen werden. Diesen Geisteszustand nennt ''TAKUAN'' „verwirrt“, denn er spielt dem Menschen eine Wirklichkeit vor, die es nicht gibt. Der befreite Geist hingegen hält an nichts fest, er lässt sich nicht durch eine Emotion oder Wunschvorstellung fixieren. Er bewegt sich frei und gestattet auf diese Weise jene Anpassungsfähigkeit, die der Kampfkunstmeister braucht, um wirkungsvoll zu handeln. Nach einem solchen Geist muss ein Kampfkunstübender streben, wenn er die wahre Meisterschaft erreichen will.
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Der Geist des Kampfkunstexperten muss in allen Situationen befreit von Eigenvorstellungen und Gefühlen reagieren können (''Budō-Psychologie'' und ''[[mushin]]''). Nur so kann die richtige Reaktion mit der Technik erfolgen. Eine andere Möglichkeit, diesen Geist zu beschreiben, ist die Darstellung eines Geistes, der leer ''[[mu]]'' von allen Gedanken und Emotionen ist, so dass die Fähigkeit des Körpers zur automatischen Reaktion auf einen Angriff nicht gestört wird. Wenn ein Kämpfer seinem Gegner gegenübersteht, ist er der gesamten Bandbreite menschlicher Gefühle ausgesetzt, die sich von der Angst bis zur Wut erstrecken. Jedes dieser Gefühle provoziert im Geist eine entsprechende Art zu denken (Angst lähmt oder Wut verführt zu überstürztem Handeln). All das sind Vorurteile, die in der Wirklichkeit nicht existieren, sondern nur durch die den Geist beeinflussenden Emotionen hervorgerufen werden. Diesen Geisteszustand nennt Takuan „verwirrt“, denn er spielt dem Menschen eine Wirklichkeit vor, die es nicht gibt. Der befreite Geist hingegen hält an nichts fest, er lässt sich nicht durch eine Emotion oder Wunschvorstellung fixieren. Er bewegt sich frei und gestattet auf diese Weise jene Anpassungsfähigkeit, die der Kampfkunstmeister braucht, um wirkungsvoll zu handeln. Nach einem solchen Geist muss ein Kampfkunstübender streben, wenn er die wahre Meisterschaft erreichen will.
  
 
== Studien Informationen ==
 
== Studien Informationen ==

Aktuelle Version vom 13. September 2013, 11:23 Uhr

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von:


Mushin no kokoro (jap.: 無心の心 ) ist ein philosophischer Leitsatz des japanischen bushidō: „den Geist befreien“.

Erklärung

Der Geist des Kampfkunstexperten muss in allen Situationen befreit von Eigenvorstellungen und Gefühlen reagieren können (Budō-Psychologie und mushin). Nur so kann die richtige Reaktion mit der Technik erfolgen. Eine andere Möglichkeit, diesen Geist zu beschreiben, ist die Darstellung eines Geistes, der leer mu von allen Gedanken und Emotionen ist, so dass die Fähigkeit des Körpers zur automatischen Reaktion auf einen Angriff nicht gestört wird. Wenn ein Kämpfer seinem Gegner gegenübersteht, ist er der gesamten Bandbreite menschlicher Gefühle ausgesetzt, die sich von der Angst bis zur Wut erstrecken. Jedes dieser Gefühle provoziert im Geist eine entsprechende Art zu denken (Angst lähmt oder Wut verführt zu überstürztem Handeln). All das sind Vorurteile, die in der Wirklichkeit nicht existieren, sondern nur durch die den Geist beeinflussenden Emotionen hervorgerufen werden. Diesen Geisteszustand nennt Takuan „verwirrt“, denn er spielt dem Menschen eine Wirklichkeit vor, die es nicht gibt. Der befreite Geist hingegen hält an nichts fest, er lässt sich nicht durch eine Emotion oder Wunschvorstellung fixieren. Er bewegt sich frei und gestattet auf diese Weise jene Anpassungsfähigkeit, die der Kampfkunstmeister braucht, um wirkungsvoll zu handeln. Nach einem solchen Geist muss ein Kampfkunstübender streben, wenn er die wahre Meisterschaft erreichen will.

Studien Informationen

Siehe auch: Kaisetsu | Bushidō | Mushin | Mu

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.

Weblinks