Nanbandō

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Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Der Begriff nanbandō (南蛮胴) bezeichnet japanische Rüstungen der "südlichen Barbaren" (nanban), zugehörig zu den japanischen modernen Rüstungen (tōsei gusoku und gusoku), der aus einer oder mehreren soliden Metallplatten im Brustpanzer () besteht.


Nanban 南蛮 (jap): südlicher Barbar (nan).

Der Begriff bezeichntete anfangs die Menschen aus Südasien und Südostasien, später jedoch auch alle Europäer. Die ersten Europäer landeten ab 1543 in Japan, die ersten aus Portugal, dann aus Spanien und später aus den Niederlanden und England. Das Wort nanban war aus Sicht der Japaner für die Neuankömmlinge passend, da ihre Schiffe aus dem Süden kamen und ihre Manieren nach japanischen Maßstäben unkultiviert erschienen.

Nach der Herstellung und Funktionalität einer komplett zusammengestellten japanischen Rüstung nach dem Prinzip der nanbandō, gibt es in der japanischen Rüstungskultur viele unterschiedliche Modelle, die sich alle an den Konstruktionsformen (gusoku) der japanischen Vorgängerversionen orientieren und diese mit sinnvollen Ideen aus europäischen Rüstungsbeispielen kombinierten.

Dies betraf vor allem den Kürass (), der in der Methode der europäischen Konstruktionstechniken einen besseren Schutz gegen die moderne Feuerwaffen bot.

Grundsätzlich aber ist nanbandō die japanische Nachahmung eines europäischen Panzers, der von Portugiesen und Spanier im 16. Jahrhundert nach Japan gebracht wurde und europäischen Rüstungtechniken (nanban) entspricht.

Nanbandō entstand durch die Anpassung an das Kriegszeitalter der Feuerwaffen (teppō). Die Rüstung entstand im sengoku jidai und entwickelte sich bis ins tokugawa jidai. Da sie teuer in der Anschaffung war, wurde sie nur von hochrangigen bushi getragen.

Eine Unterform des nabandō ist hatamune dō (Gänsebauch), ein Brustpanzer, der aus einer zur vertikalen Brustlinie spitz zulaufenden Metallplatte konstruiert wurde, wodurch Geschosse besser abgeleitet wurden.

Studien Informationen

Siehe auch: Gusoku |

Literatur

  • Teru Akiyama: Japanese Helmets and Armour. in Japan Picture Vol. 5, Tokyō 1937.
  • Arai Hakuseki: The Armour Book in Honcho Gunkiko.', Tōkyō 1964.
  • Willis Hawley: O yoroi, the Great Harness. Hollywood 1977.
  • Chitora Kawasaki: Military Costume of Old Japan. Tōkyō 1893.
  • J. Hopson: The Armour of Feudal Japan, Chitora Kawasaki - Military Costume of Old Japan. Tōkyō 1893.
  • Oscar Ratti & Adele Westbrook: Secrets of the Samurai. Tuttle 1973.
  • Mitsuo Kure: Samurai, der Weg des Kriegers. Stocker-Schmid AG, Zürich 2006.
  • Stephen Thurnbull: Geschichte der Samurai. Stocker-Schmid AG, Zürich 2005.
  • Sasama, Yoshiko (2003): Nihon Budō-Jiten. Tōkyō 2003.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK 2009.

Weblinks