Pénglái: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pénglái''' (蓬莱) auch '''penglaishi''', heißt wörtlich „wucherndes Unkraut“ und bezeichnet in der [[Chinesische Mythologie|chinesischen Mythologie]] das Inselreich der „Unsterblichen“, mit dem „Pilzwuchspalast aus Gold und Silber“.
 
'''Pénglái''' (蓬莱) auch '''penglaishi''', heißt wörtlich „wucherndes Unkraut“ und bezeichnet in der [[Chinesische Mythologie|chinesischen Mythologie]] das Inselreich der „Unsterblichen“, mit dem „Pilzwuchspalast aus Gold und Silber“.
  
Nach vorchristlicher [[Daoismus|daoistischer]] Auffassung ist ''pénglái'' ein mystisches Inselreich im ostchinesischen Meer, das von Unsterblichen (''[[xian]]'') bewohnt wird. Dort wächst der „Pilz der Unsterblichkeit“, der ewiges Leben verleiht. Die ''[[fangshi]]'' des religiösen Daoismus (''[[dao jiao]]'') waren Spezialisten für alle Angelegenheiten, die ''pénglái'' betrafen, vor allem gaben sie an zu wissen, wie man diese Inseln findet. Im Glauben an ihre Lehren wurden seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. vom chinesischen Kaiserhaus Suchexpeditionen gestartet, aber die Inseln  wurden nie gefunden. Viele dieser Expeditionen kamen nicht mehr zurück.<br.>Manche strandeten auf [[Okinawa]] und beeinflussten dort die einheimischen Kampfkünstler mit chinesischen Konzepten. In Folge entwickelte sich das ''[[tōde]]'' zum ''[[okinawate]]'' und schließlich zu ''[[karate]]''.
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Nach vorchristlicher [[Daoismus|daoistischer]] Auffassung ist ''pénglái'' ein mystisches Inselreich im ostchinesischen Meer, das von Unsterblichen (''[[xian]]'') bewohnt wird. Dort wächst der „Pilz der Unsterblichkeit“ (auch Unsterblichkeitskraut), der ewiges Leben verleiht. Die Darstellung kann manchmal auch als Binse erfolgen.
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Die ''[[fangshi]]'' des religiösen Daoismus (''[[dao jiao]]'') waren Spezialisten für alle Angelegenheiten, die ''pénglái'' betrafen, vor allem gaben sie an zu wissen, wie man diese Inseln findet. Im Glauben an ihre Lehren wurden seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. vom chinesischen Kaiserhaus Suchexpeditionen gestartet, aber die Inseln  wurden nie gefunden. Viele dieser Expeditionen kamen nicht mehr zurück.<br.>Manche strandeten auf [[Okinawa]] und beeinflussten dort die einheimischen Kampfkünstler mit chinesischen Konzepten. In Folge entwickelte sich das ''[[tōde]]'' zum ''[[okinawate]]'' und schließlich zu ''[[karate]]''.
  
 
== Studien Informationen ==
 
== Studien Informationen ==

Version vom 18. Februar 2012, 21:01 Uhr

Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Pénglái (蓬莱) auch penglaishi, heißt wörtlich „wucherndes Unkraut“ und bezeichnet in der chinesischen Mythologie das Inselreich der „Unsterblichen“, mit dem „Pilzwuchspalast aus Gold und Silber“.

Nach vorchristlicher daoistischer Auffassung ist pénglái ein mystisches Inselreich im ostchinesischen Meer, das von Unsterblichen (xian) bewohnt wird. Dort wächst der „Pilz der Unsterblichkeit“ (auch Unsterblichkeitskraut), der ewiges Leben verleiht. Die Darstellung kann manchmal auch als Binse erfolgen.

Die fangshi des religiösen Daoismus (dao jiao) waren Spezialisten für alle Angelegenheiten, die pénglái betrafen, vor allem gaben sie an zu wissen, wie man diese Inseln findet. Im Glauben an ihre Lehren wurden seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. vom chinesischen Kaiserhaus Suchexpeditionen gestartet, aber die Inseln wurden nie gefunden. Viele dieser Expeditionen kamen nicht mehr zurück.<br.>Manche strandeten auf Okinawa und beeinflussten dort die einheimischen Kampfkünstler mit chinesischen Konzepten. In Folge entwickelte sich das tōde zum okinawate und schließlich zu karate.

Studien Informationen

Siehe auch: Ryūkyū-Inseln

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2009.

Weblinks