Pénglái
Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:
Pénglái (蓬莱) auch penglaishi, heißt wörtlich „wucherndes Unkraut“ und bezeichnet in der chinesischen Mythologie das Inselreich der „Unsterblichen“, mit dem „Pilzwuchspalast aus Gold und Silber“.
Nach vorchristlicher daoistischer Auffassung ist pénglái ein mystisches Inselreich im ostchinesischen Meer, das von Unsterblichen (xian) bewohnt wird. Dort wächst der „Pilz der Unsterblichkeit“, der ewiges Leben verleiht. Die fangshi des religiösen Daoismus (dao jiao) waren Spezialisten für alle Angelegenheiten, die pénglái betrafen, vor allem gaben sie an zu wissen, wie man diese Inseln findet. Im Glauben an ihre Lehren wurden seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. vom chinesischen Kaiserhaus Suchexpeditionen gestartet, aber nie wurden die Inseln gefunden. Viele dieser Expeditionen kamen nicht mehr zurück.<br.>Manche strandeten auf Okinawa und beeinflussten dort die einheimischen Kampfkünstler mit chinesischen Konzepten. In Folge entwickelte sich das tōde zum okinawate und schließlich zu karate.
Studien Informationen
Siehe auch: Ryūkyū-Inseln
Literatur
- Werner Lind - Lexikon der Kampfkünste, BSK-Studien 2009