Peichin

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Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Peichin (親 oder 雲上), in etwa „Diener des Königs“, ist der Feudaltitel eines okinawanischen samurai von mittlerem Rang der Adelsklasse (Shizoku (Begriffsklärung)) und dem oyakata (oberster Feudalrang) untergeordnet.<br.>Zwischen 1509 und 1879 waren die peichin Beamte des Justizsystems und verantwortlich für Zivilverwaltung, Vollziehung von Gesetzen und verwandten Problemen. Sie beordneten z.B. einen Gerichtsvollzieher, veranlassten Verhaftungen und sorgten dafür, dass verhängte Strafen vollzogen wurden. Während sich die peichin um die Durchsetzung der Gesetze im Volk kümmerten, waren die ihnen im Rang gleichgestellten hiki (Garnisonswachen) für den Schutz des Königs, für die militärische Verteidigung und für die Durchsetzung der Gesetze auf Okinawa zuständig.

Shizoku (Okinawa) - Adelsränge

Mittlerer Adel - Verwandte der aji

Oyakata - oberster Samurairang

Peichin - mittlerer Samurairang

Satonushi peichin - mittlerer Samurairang


Bürgerlicher Adel - Verwandte der shizoku

Chikudon peichin - unterer Samurairang

Satonushi - unterer Samurairang

Saka satonushi - unterer Samurairang

Chikudon - unterer Samurairang

Chikudon zashiki - unterer Samurairang


Die okinawanische Gesellschaft

Die Gesellschaft Okinawas war seit Beginn der Feudalzeit im Jahr 1470 durch eine genaue, hierarchische Klasseneinteilung gekennzeichnet. An der Spitze standen der König und die Mitglieder der königlichen Familie (aji). Diesen folgten die shizoku (privilegierte Klasse), innerhalb derer wiederum die anji (Territorialherren) an oberster Stelle standen. (zur Zeit der Satsuma Besetzung ab 1609 wurden die Distriktfürsten (anji) nicht mehr nur als shizoku betrachtet, sondern sogar der königlichen Familie gleichgesetzt).

Der höchste Rang der shizoku war der des oyakata, der an seit Generationen treuen Dienern des Hofes verliehen wurde. Diesem folgte der Titel peichin, der einer Klasse von Halbadeligen entspricht und aus Nachfahren der königlichen Soldaten, der aji, und anderen durch das Königshaus ausgezeichneten Familien bestanden. Diese Klasse wurde in drei Haupttitel (und mehrere Untertitel) unterteilt: peichin, satonushi peichin und chikudon peichin. Jeder dieser Titel hatte Unterränge, die nach dem Alter vergeben wurden. Schließlich wurde die unterste Klasse von den heimin (Volk) gebildet, die hauptsächlich aus Bauern und Fischern bestand.

Einigen bedeutenden okinawanischen Karate-Meistern verlieh der König einen Titel aus der halbadeligen Klasse. Sakugawa, Makabe, und Okuda erhielten den Titel satonushi, während Takahara, Maeda, Kiyuna u.a. den Titel peichin trugen. Matsumura, Azato und Matsumoto nahmen den Titel chikudon an. Abgesehen davon existierte die Bezeichnung bushi (kein Rang), der nur professionellen Kriegern (Offizieren) im Dienste des Königs oder eines Fürsten verliehen wurde.


PEICHIN - okinawanische Adelsränge

Peichin - mittlerer Samurairang

Satonushi peichin - mittlerer Samurairang

Chikudon peichin - unterer Samurairang


Definition der Peichin

Die Zuteilung eines Titels des mittleren und bürgerlichen Adels erfolgte nicht automatisch, sondern wurde nur direkt vom König verliehen.


Peichin: Intimität / Eltern+Wolke+oben

Da ist satonushi (Dorf+Kanji ohne Bedeutung+Kind) und chikudon (K. ohne Bedeutung+aufsteigen+Kanji ohne Bedeutung) richtig langweilig, weil die ja fast ausschließlich aus Kanji bestehen, die keine konkrete Bedeutung haben, sondern nur den Laut beschreiben Vor allem, wenn man sich das Problem Gesellschaftseinteilung vor Augen hält, bei dem sich die Wissenschaftler alle nicht so einig sind.

Oyakata (Intimität/Eltern+Person) hat übrigens dasselbe erste Kanji wie Peichin!


Studien Informationen

Siehe auch: Ryūkyū-Königreich | Okinawa

Literatur

  • George H. Kerr: Okinawa - The Hisory of an Island People, Tuttle 2000.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste, BSK-Studie 2009.
  • Werner Lind: Okinawa Karate, Sportverlag Berlin 1998.
  • Shoshin Nagamine: The Essence of Okinawan Karate, Tuttle 1976.

Weblinks