Qínxì

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste / Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Qínxì (chin.: 五禽) bezeichnet die chinesischen Tiernachahmungen im vorchristlichen Zeitalter (5000 v. Chr.). Die ersten vier nachgeahmten Tiere symbolisierten die elementaren Grundkräfte des Menschen. Der Bär (熊 – xióng) stand für die Erdverbundenheit, der Vogel allgemein (鸟 – niăo) für die Leichtigkeit, der Tiger (虍 – ) für die Macht und die Schlange (蛇 – shé) für die Geschmeidigkeit. Der Arzt Huá Tuó (190 – 265 n. Chr.) leitete später daraus die zum qìgōng gehörenden wǔqínxì (五禽戲 – „Spiel der Fünf Tiere“) ab.

Vorzeitliche Tierkonzepte

Bereits in vorchristlicher Zeit (ca. 5000 v. Chr.) stellten die Chinesen die unveränderbare Unterworfenheit des Menschen unter die natürlichen Gesetze des „Lebens und Sterbens“ fest. Früh erkannten sie, dass die Ichwerdung des Menschen nicht nur zum technischen Fortschritt führt, sondern auch zur Entfremdung von der Natürlichkeit des Seins. Bei den Tieren, die ohne persönliches Bewusstsein den Naturbedingungen nichts entgegensetzen konnten, stellten sie einen erheblich höheren Wirkungsgrad in ihren Handlungen fest. Also versuchten sie einen Ausgleich zwischen Intellekt und Intuition, indem sie in ihre gymnastischen Übungen (dǎoyǐn) die Nachahmungen von Tieren (qínxì) einführten.

So begann die Tradition der Tiernachahmungen bereits im vorchristlichen Zeitalter. Man ahmte die Flügelschläge der Vögel nach, indem man entsprechende Schwungbewegungen mit den Armen ausführte, behängte sich mit Tierfellen und imitierte die Bewegungen der Tiere. Die ersten Tiere in diesem Konzept waren der Bär (xióng), der Vogel (niăo), der Tiger () und die Schlange (shé).

Studien Informationen

Siehe auch: Quánfǎ | Wǔqín | Qìgōng | Wǔqínquán |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK-Studien 2013.