Ri

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Ri (jap.: 離) bedeutet „sich trennen, sich entfernen“ ist das dritte Prinzip aus shuhari.

Auch hanasu bezeichnet das dritte Prinzip auf dem Wegfortschritt. Ri versinnbildlicht die Fähigkeit zur Transzendenz, zur Vollendung des Geistes.

Ri ist die Stufe der Trennung und Unabhängigkeit von jeder begrifflichen Form, denn sie existiert nun in einer anderen Dimension. Der Zen-Meister Takuan bezeichnete ri als das höchste Ziel aller Wegkünste (ri no shugyō). Er verstand unter ri die vollkommene Meisterschaft der Haltung, die der Übende erreichen kann, wenn er sich endgültig von den Fesseln des Ich befreit. Das daraus entstehende „Nichthaften“ (mushotoku) an den weltlichen Dingen erlaubt einen inneren Zustand (mushin), aus dem heraus die Wirklichkeit so gesehen werden kann, wie sie ist.<br.>

Ri steht für das fortgeschrittenste Stadium der Wegübung und bedeutet „sich los- oder ablösen“, womit das Verhältnis des Übenden zur Form bereits charakterisiert ist. In dieser Phase der Meisterschaft ist es für den Übenden selbst nicht mehr notwendig, die kata seiner Tradition im Ablauf nachzuahmen oder vergleichend zu analysieren, da er die in den Formen enthaltenen Prinzipien und die durch ihre Übung vermittelten Werte verinnerlicht hat und lebt. Gleichwohl weiß er um die gewichtige Funktion der kata im Unterrichtsprozess und vermittelt diese als Methode an seine Schüler weiter. Dazu kann er die Formen seiner Kampfkunsttradition nutzen oder auch - mit den Worten Ōtsuka Hironoris - „etwas noch vortrefflicheres Neues“ erschaffen.

Studien Informationen

Siehe auch: Shuhari | Shu | Ha |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Budo - Der geistige Weg. Scherz-Verlag 1995.

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