Rikkokushi: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''rikkokushi''' (六国史) bezeichnet die "sechs Reichsannalen", verfasst im japanischen Altertums (''[[kodai]]''). Das literarische Werk innerhalb des ''[[nihon bungaku]]'', besteht aus einer Sammlung von sechs mythischen Geschichtsschreibungen und dokumentiert rückwirkend die mytholigische Entstehung Japans. Als älter gilt nur das ''[[kojiki]]'', aus dem Jahr 712.
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Der Begriff '''rikkokushi''' (六国史) bezeichnet die „sechs Reichsannalen“, die im [[Japanisches Altertum|japanischen Altertums]] (''kodai'') verfasst wurden. Das literarische Werk innerhalb des ''[[nihon bungaku]]'' besteht aus einer Sammlung von sechs mythischen Geschichtsschreibungen und dokumentiert rückwirkend die mythologische Entstehung Japans. Als älter gilt nur das ''[[kojiki]]'', aus dem Jahr 712.
 
 
===Allgemeines===
 
  
Alle sechs Werke der ''rikkokushi'' waren gezielte Aufträge der japanischen Kaiser (''[[tennō]]''), aus den Zeitperioden des ''[[asuka jidai]]'' (552-710), ''[[nara jidai]]'' (710-794) und ''[[heian jidai]]'' (794-1192). Diese Aufträge wurden an kaisertreue Geschichtsschreiber vergeben, die rückwirkend die nationale Legitimation (''[[kokutai]]'') des japanischen Volkes begründen sollten. Die Beanstandung dieser Mythen galt bis zur Neuzeit als Gotteslästerung und als Landesverrat.<br.>Die Praktik dieser bewußten  Geschichtsfälschung hat ihren Ursprung in China und wurde in Japan lediglich übernommen. Die chinesischen Kaiser konstruierten in jeder neuer Dynastie eigene Mythologien, die sie durch ihre Geschichtsschreiber beglaubigen ließen. Die japanischen Herrscher  übernahmen die chinesische Tradition und konstruierten ihre eigene Entstehungsgeschichte.<br.>Aus diesem Grund sind die Überlieferungen des ''rikkokushi'' für Geschichtsforschungen nur bedingt zu gebrauchen. Aber auch wenn mit Vorsich zu verwenden, liefern sie zwischen den Zeilen trotzdem wertvolle Hinweise auf die Begebnisse ihrer Zeit. Zusammen decken sie den Bereich von der mythischen Vorzeit bis zum späten 9. Jahrhundert ab.
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Alle sechs Werke der ''rikkokushi'' waren gezielte Aufträge der japanischen Kaiser (''[[tennō]]''), aus den Zeitperioden des ''[[asuka jidai]]'' (552-710), ''[[nara jidai]]'' (710-794) und ''[[heian jidai]]'' (794-1192). Diese Aufträge wurden an kaisertreue Geschichtsschreiber vergeben, die rückwirkend die nationale Legitimation (''[[kokutai]]'') des japanischen Volkes begründen sollten. Die Beanstandung dieser Mythen galt bis zur Neuzeit als Gotteslästerung und als Landesverrat.<br.>Die Praktik dieser bewussten Geschichtsfälschung hat ihren Ursprung in China und wurde in Japan lediglich übernommen. Die chinesischen Kaiser konstruierten in jeder neuen Dynastie eigene Mythologien, die sie durch ihre Geschichtsschreiber beglaubigen ließen. Die japanischen Herrscher  übernahmen die chinesische Tradition und konstruierten ihre eigene Entstehungsgeschichte.<br.>Aus diesem Grund sind die Überlieferungen des ''rikkokushi'' für Geschichtsforschungen nur bedingt zu gebrauchen. Aber, auch wenn mit Vorsicht zu verwenden, liefern sie „zwischen den Zeilen“ trotzdem wertvolle Hinweise auf die Begebenheiten ihrer Zeit. Zusammen decken sie den Bereich von der mythischen Vorzeit bis zum späten 9. Jahrhundert ab.
  
===Rikkokushi - die sechs Reichsannalen===
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== Rikkokushi - die sechs Reichsannalen ==
  
# '''[[Nihonshoki]]''' oder [[Nihongi]] (日本紀) -   mythologische Chronik über die japanischen Götter (''[[jindai]]''), Menschen (''[[nindai]]'') und über die Entstehung Japans (''[[yamato]]''), verfasst in 30 Bänden im Jahre 697, im Auftrag des tennō, fertigestellt erst 720.
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# '''[[Nihonshoki]]''' (日本書紀) oder [[Nihongi]] (日本紀) - mythologische Chronik über die japanischen Götter (''[[jindai]]'' - „Zeitalter der Götter“), Menschen (''[[nindai]]'' - „Zeitalter der Menschen“) und über die Entstehung Japans (''[[yamato]]''), verfasst in 30 Bänden im Jahre 697, im Auftrag des ''tennō'', fertigestellt erst 720.
# '''[[Shoku nihongi]]''' (続日本紀) - Fortsetzung von nihongi, in 40 Bänden, fertigestellt im Jahe 797.
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# '''[[Shoku nihongi]]''' (続日本紀) - Fortsetzung von ''nihongi'', in 40 Bänden, fertigestellt im Jahe 797.
 
# '''[[Nihon kōki]]''' (日本書紀)- fertiggestellt im Jahre 840 in 40 Bänden.
 
# '''[[Nihon kōki]]''' (日本書紀)- fertiggestellt im Jahre 840 in 40 Bänden.
 
# '''[[Shoku nihon kōki]]'''(続日本後紀) - 20 Bände, fertigerstellt im Jahr 869.
 
# '''[[Shoku nihon kōki]]'''(続日本後紀) - 20 Bände, fertigerstellt im Jahr 869.
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# '''[[Nihon sandai jitsuroku]]''' (日本三代実録) - 901 fertigestellte Veröffentlichung.
 
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Alle diese Werke wurden vom [[Japanisches Kaiserhaus|Kaiserhaus]] offiziell in Auftrag gegeben und unterstützt. Sie lehnen sich an ähnliche chinesische Dynastische Annalen an (vgl. ''[[24 Dynastiegeschichten]]''). Die nach 700 entstandenen Werke stehen unter dem Einfluss des [[Fujiwara (Familie)|Fujiwara]]-Klans. Als objektive Geschichtsquellen sind sie nur bedingt brauchbar. In der nationalistisch übersteigerten Zwischenkriegszeit, basierend auf der Ideologie des ''[[kokutai]]'', galt es als Majestätsbeleidigung (bzw. Gotteslästerung), die Objektivität dieser Werke zu hinterfragen. Namhafte Wissenschaftler wurden deshalb verfolgt (beginnend mit der [[Minobe Tatsukichi|Minobe]]-Affäre).
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Alle diese Werke wurden vom [[Japanisches Kaiserhaus|Kaiserhaus]] offiziell in Auftrag gegeben und unterstützt. Sie lehnen sich an ähnliche chinesische dynastische Annalen an (vgl. ''[[24 Dynastiegeschichten]]''). Die nach 700 entstandenen Werke stehen unter dem Einfluss des [[Fujiwara (Familie)|Fujiwara]]-Klans. Als objektive Geschichtsquellen sind sie nur bedingt brauchbar. In der nationalistisch übersteigerten Zwischenkriegszeit, basierend auf der Ideologie des ''[[kokutai]]'', galt es als Majestätsbeleidigung bzw. Gotteslästerung, die Objektivität dieser Werke zu hinterfragen. Namhafte Wissenschaftler wurden deshalb verfolgt (beginnend mit der [[Minobe Tatsukichi|Minobe]]-Affäre).
  
Zum Rikkokushi werden folgende Werke gezählt, die noch heute zu den wichtigsten Primärquellen der japanischen Geschichte zählen:
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Bei der offiziellen Einstufung aller [[Shintō-Schrein]]e in eine Hierarchie im Jahre 1871 erlangten den höchsten Rang eines ''kampeisha'' bzw. Reichsschreines nur Schreine, die bereits im [[Engishiki]] oder ''Rikkokushi'' genannt wurden.
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Bei der offiziellen Einstufung aller [[Shintō-Schrein]]e in eine Hierarchie im Jahre 1871 erlangten den höchsten Rang eines ''kampeisha'' bzw. Reichsschreines nur Schreine, die bereits im ''[[engishiki]]'' oder ''Rikkokushi'' genannt wurden.
  
 
== Literatur ==
 
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* [[Horst Hammitzsch]] (Hrsg.): ''Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806)''. Tokyo 1962. 4to. xvii,585 S. [Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- & Voelkerkunde Ostasiens XLIII
 
* [[Horst Hammitzsch]] (Hrsg.): ''Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806)''. Tokyo 1962. 4to. xvii,585 S. [Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- & Voelkerkunde Ostasiens XLIII
  
==Quellen==
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== Quellen ==
 
* [http://links.jstor.org/sici?sici=0027-0741%28199124%2946%3A4%3C550%3ATSNHOJ%3E2.0.CO%3B2-T&size=LARGE Review bei JSTOR ]
 
* [http://links.jstor.org/sici?sici=0027-0741%28199124%2946%3A4%3C550%3ATSNHOJ%3E2.0.CO%3B2-T&size=LARGE Review bei JSTOR ]
  
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Bücher über das Rikkokushi die sechs Annalen: neben den Übersetzungen des- Nihon gi liegen bisher nur als Anfang und Ende des 2. Werkes sowie als Beginn des 3. Bandes vor. Der Beginn des Shoku Nihongi (2. und 6. Geschichte) wurden von J.B.Snellen übersetzt Shoku Nihongi, Chronicles of Japan continued 697-791 von Snellen in The Transactions of the Asiatic Society of Japan (1934 1937). Die Annalen der Jahre 780-806 (Ende des Nihon gi und Anfang des Nihon kōki) übersetzte Bruno Lewin- Die Regierungsannalen des Kanmu Tennō (Rikkokushi, die amtlichen Reichsannalen Japans) Herausgeber Horst Hammitzsch in „Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Natur und Völkerkunde Ostasioens“ (Band XLIII, Tōkiō 1926). Teile des Shoku Nihon gi übersetzte Herbert Zachert - Semmyō, die kaiserlichen Erlasse des Shoku Nihon gi Berlin 1950.
 
Bücher über das Rikkokushi die sechs Annalen: neben den Übersetzungen des- Nihon gi liegen bisher nur als Anfang und Ende des 2. Werkes sowie als Beginn des 3. Bandes vor. Der Beginn des Shoku Nihongi (2. und 6. Geschichte) wurden von J.B.Snellen übersetzt Shoku Nihongi, Chronicles of Japan continued 697-791 von Snellen in The Transactions of the Asiatic Society of Japan (1934 1937). Die Annalen der Jahre 780-806 (Ende des Nihon gi und Anfang des Nihon kōki) übersetzte Bruno Lewin- Die Regierungsannalen des Kanmu Tennō (Rikkokushi, die amtlichen Reichsannalen Japans) Herausgeber Horst Hammitzsch in „Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Natur und Völkerkunde Ostasioens“ (Band XLIII, Tōkiō 1926). Teile des Shoku Nihon gi übersetzte Herbert Zachert - Semmyō, die kaiserlichen Erlasse des Shoku Nihon gi Berlin 1950.
  
==Studien Informationen==
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== Studien Informationen ==
 
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'''Siehe auch:''' [[Japanische Literatur]]  
Siehe auch: [[Japanische Literatur]]  
 
 
 
====Literatur====
 
  
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=== Literatur ===
 
Literatur: Sakamoto Tarō (1970), engl. Übersetzung von John S. Brownlee - The Six National Histories of Japan, Horst Hammitzsch (Hrsg.) - Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806). Tokyo 1962.
 
Literatur: Sakamoto Tarō (1970), engl. Übersetzung von John S. Brownlee - The Six National Histories of Japan, Horst Hammitzsch (Hrsg.) - Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806). Tokyo 1962.
  
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* Nelly Naumann -'' Die Mythen des alten Japan'', München 1996
 
* Nelly Naumann -'' Die Mythen des alten Japan'', München 1996
  
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=== Weblinks ===
 
 
[[Kategorie: Rikkokushi]]
 
[[Kategorie: Japanische Literatur]]
 
[[Kategorie: Japanische Mythologie]]
 
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Version vom 29. Oktober 2011, 11:42 Uhr

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Der Begriff rikkokushi (六国史) bezeichnet die „sechs Reichsannalen“, die im japanischen Altertums (kodai) verfasst wurden. Das literarische Werk innerhalb des nihon bungaku besteht aus einer Sammlung von sechs mythischen Geschichtsschreibungen und dokumentiert rückwirkend die mythologische Entstehung Japans. Als älter gilt nur das kojiki, aus dem Jahr 712.

Allgemeines

Alle sechs Werke der rikkokushi waren gezielte Aufträge der japanischen Kaiser (tennō), aus den Zeitperioden des asuka jidai (552-710), nara jidai (710-794) und heian jidai (794-1192). Diese Aufträge wurden an kaisertreue Geschichtsschreiber vergeben, die rückwirkend die nationale Legitimation (kokutai) des japanischen Volkes begründen sollten. Die Beanstandung dieser Mythen galt bis zur Neuzeit als Gotteslästerung und als Landesverrat.<br.>Die Praktik dieser bewussten Geschichtsfälschung hat ihren Ursprung in China und wurde in Japan lediglich übernommen. Die chinesischen Kaiser konstruierten in jeder neuen Dynastie eigene Mythologien, die sie durch ihre Geschichtsschreiber beglaubigen ließen. Die japanischen Herrscher übernahmen die chinesische Tradition und konstruierten ihre eigene Entstehungsgeschichte.<br.>Aus diesem Grund sind die Überlieferungen des rikkokushi für Geschichtsforschungen nur bedingt zu gebrauchen. Aber, auch wenn mit Vorsicht zu verwenden, liefern sie „zwischen den Zeilen“ trotzdem wertvolle Hinweise auf die Begebenheiten ihrer Zeit. Zusammen decken sie den Bereich von der mythischen Vorzeit bis zum späten 9. Jahrhundert ab.

Rikkokushi - die sechs Reichsannalen

  1. Nihonshoki (日本書紀) oder Nihongi (日本紀) - mythologische Chronik über die japanischen Götter (jindai - „Zeitalter der Götter“), Menschen (nindai - „Zeitalter der Menschen“) und über die Entstehung Japans (yamato), verfasst in 30 Bänden im Jahre 697, im Auftrag des tennō, fertigestellt erst 720.
  2. Shoku nihongi (続日本紀) - Fortsetzung von nihongi, in 40 Bänden, fertigestellt im Jahe 797.
  3. Nihon kōki (日本書紀)- fertiggestellt im Jahre 840 in 40 Bänden.
  4. Shoku nihon kōki(続日本後紀) - 20 Bände, fertigerstellt im Jahr 869.
  5. Nihon montoku tennō jitsuroku (日本文徳天皇実録) - 897 verfasstes Werk in 10 Bänden.
  6. Nihon sandai jitsuroku (日本三代実録) - 901 fertigestellte Veröffentlichung.

Alle diese Werke wurden vom Kaiserhaus offiziell in Auftrag gegeben und unterstützt. Sie lehnen sich an ähnliche chinesische dynastische Annalen an (vgl. 24 Dynastiegeschichten). Die nach 700 entstandenen Werke stehen unter dem Einfluss des Fujiwara-Klans. Als objektive Geschichtsquellen sind sie nur bedingt brauchbar. In der nationalistisch übersteigerten Zwischenkriegszeit, basierend auf der Ideologie des kokutai, galt es als Majestätsbeleidigung bzw. Gotteslästerung, die Objektivität dieser Werke zu hinterfragen. Namhafte Wissenschaftler wurden deshalb verfolgt (beginnend mit der Minobe-Affäre).

Zum rikkokushi werden folgende Werke gezählt, die noch heute zu den wichtigsten Primärquellen der japanischen Geschichte zählen:

Name Bände abgedeckte Zeitspanne Fertigstellung
Nihongi (Vorlage:Lang, auch: Nihon Shoki) 30 bis 697 720
Shoku Nihongi (Vorlage:Lang) 40 697–791 797
Nihon Kōki (Vorlage:Lang) 40 792–833 840
Shoku Nihon Kōki (Vorlage:Lang) 20 833–850 869
Nihon Montoku Tennō Jitsuroku (Vorlage:Lang) 10 850–858 879
Nihon Sandai Jitsuroku (Vorlage:Lang) 50 858–887 901

Zusammen decken sie den Bereich von der mythischen Vorzeit bis zum späten 9. Jahrhundert ab.

Bei der offiziellen Einstufung aller Shintō-Schreine in eine Hierarchie im Jahre 1871 erlangten den höchsten Rang eines kampeisha bzw. Reichsschreines nur Schreine, die bereits im engishiki oder Rikkokushi genannt wurden.

Literatur

  • Wichtige Werke über das Rikkokushi sind die Monographie von 1970 von Sakamoto Tarō und seine Übertragung ins Englische durch John S. Brownlee unter dem Titel The Six National Histories of Japan
  • Horst Hammitzsch (Hrsg.): Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806). Tokyo 1962. 4to. xvii,585 S. [Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- & Voelkerkunde Ostasiens XLIII

Quellen




Bücher über das Rikkokushi die sechs Annalen: neben den Übersetzungen des- Nihon gi liegen bisher nur als Anfang und Ende des 2. Werkes sowie als Beginn des 3. Bandes vor. Der Beginn des Shoku Nihongi (2. und 6. Geschichte) wurden von J.B.Snellen übersetzt Shoku Nihongi, Chronicles of Japan continued 697-791 von Snellen in The Transactions of the Asiatic Society of Japan (1934 1937). Die Annalen der Jahre 780-806 (Ende des Nihon gi und Anfang des Nihon kōki) übersetzte Bruno Lewin- Die Regierungsannalen des Kanmu Tennō (Rikkokushi, die amtlichen Reichsannalen Japans) Herausgeber Horst Hammitzsch in „Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Natur und Völkerkunde Ostasioens“ (Band XLIII, Tōkiō 1926). Teile des Shoku Nihon gi übersetzte Herbert Zachert - Semmyō, die kaiserlichen Erlasse des Shoku Nihon gi Berlin 1950.

Studien Informationen

Siehe auch: Japanische Literatur

Literatur

Literatur: Sakamoto Tarō (1970), engl. Übersetzung von John S. Brownlee - The Six National Histories of Japan, Horst Hammitzsch (Hrsg.) - Rikkokushi. Die amtlichen Reichsannalen Japans. Die Regierungsannalen des Kammu-tenno, Shoku-Nihongi 36-40 und Nihon-Koki 1-13 (780-806). Tokyo 1962.


  • William G. Aston - Nihongi - reprinted 1956 in London und Karl Florez - Die historischen Quellen der Shintō Religion - Göttingen und Leipzig 1919.
  • Karl Florenz - Die historischen Quellen der Shinto-Religion, Übersetzung aus dem Altjapanischen und Chinesischen, Göttingen 1997
  • Iwao Kinoshita - Kojiki: Älteste japanische Reichsgeschichte (3 Bände), Fukuoka 1976
  • Nelly Naumann - Die Mythen des alten Japan, München 1996

Weblinks