Ryūkyū-Königreich

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沖縄県
Ryūkyū ōkoku
Ryūkyū-Königreich
Emblem<br.>des Königreichs<br.>(1875-1879) RyuKyo Flagge.svg.png
Positionierung<br.>des Königreichs Ostchinesisches Meer<br.>zwischen Kūshū und Taiwan
Inselgruppen<br.>des Königreichs Amami-Inseln<br.>Okinawa-Inseln<br.>Miyako-Inseln<br.>Yaeyama-Inseln
Hauptinsel<br.>des Königreichs Okinawa hontō
Hauptstadt<br.>des Königreichs Shuri
Sprache<br.>auf den Ryūkyū Ryūkyūgo<br.>Nihongo
Sprache<br.>auf Okinawa hontō Uchinaguchi

Artikel aus: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Die japanische Bezeichnung für das alte Ryūkyū-Königreich (1372-1879) lautet Ryūkyū ōkoku (琉球王国). Erläuterungen des Begriffes siehe unter Ryūkyū (Begriffsklärung). Weitere Erläuterungen zur Geschichte siehe unter Ryūkyū-Inseln, Okinawa und Präfektur Okinawa.

Inselgruppen des Ryūkyū-Königreiches

Hauptartikel: Ryūkyū-Inseln

Das Ryūkyū-Königreich begann sich in frühen Zeiten (ca. 1000 n.Chr.) auf Okinawa zu entwickeln, erweiterte sich im Mittelalter auf mehrere umliegende Inselgruppen und erhielt im Jahre 1372 vom chinesischen Kaiser seine offizielle Anerkennung. Es bestand in seiner unten dargestellten Struktur bis 1879. Seine frühe und mittelalterliche Geschichte wurde abwechselnd von China und Japan bestimmt. Das Königreich vereinigte ursprünglich folgende Inselgruppen von Nord nach Süd:

Geschichte des frühen Ryūkyū-Königreiches

Hauptartikel: Okinawa

Das Zentrum des alten Ryūkyū-Königreiches war die Hauptinsel Okinawa hontō. Um diese herum (zwischen Kyūshū und Taiwan, im ostchinesischen Meer) ordneten sich die Gruppierungen der Amami-Inseln, Okinawa-Inseln, Miyako-Inseln und Yaeyama-Inseln. Diese bildeten früher auch den Komplex der Ryūkyū-Inseln. Unter japanischer Herrschaft (ab 1609) wurden die Amami-Inseln von den Ryūkyū getrennt und der Präfektur Kagoshima zugeordnet.<br.>Wegen der zentralen Bedeutung der Hauptinsel wird sowohl der Inselkomplex als auch das Königreich oft nur als "Okinawa" bezeichnet. Heute gehören alle Ryūkyū-Inseln zur großen Gruppe der Nansei-Inseln.

Frühzeit und Altertum (32000 v.Chr.-1000 n.Chr.)

Die alte Geschichte der Ryūkyū-Inseln ist weitgehend unerforscht. Archäologische Grabungen aus dem Jahr 1963 dokumentieren für die nördlichen Inseln (Amami und Okinawa) einen Kontakt zum japanischen yayoi jidai, die südlichen Inseln (Miyako und Yaeyama) waren davon offensichtlich lange Zeit (bis ins 14. Jahrhundert) isolliert und verweisen auf eine primitive neolithische Kultur. Bemerkenswert ist der prähistorische Fund des Yamashita-Höhlenmenschen (32.000 v.Chr.), der die frühe Besiedlung der Inseln nachweist.

Frühzeit, Altertum und frühes Mittelalter
32000 v.Chr. - Yamashita-Höhlenmensch (archäologischer Neuzeitfund)
2.000 v.Chr.<br.>bis 1.000 - Amami-Inseln und Okinawa-Inseln übernehmen die Yayoi-Kultur<br.>- Miyako-Inseln und Yaeyama-Inseln verbleiben in der neolitischen Kultur
ab 1000 - Beginn sozialer Differenzierungen, Gründung gesellschaftlicher Stände
1186-1237 - Anji (Fürst) Shunten einigt die Landesfürsten unter seiner Führung
1321-1395 - Satto wird erster Herrscher des neu vereinigten Ryūkyū-Königreiches.<br.>- Beginn der Tributzahlungen an China
1372-1439 - Shō Hashi wird König und gründet die erste Shō-Dynastie<br.>- Anerkennung seiner Königswürde durch den chinesischen Kaiser<br.> - Offizieller Beginn des Ryūkyū-Königreiches
1477-1526 - König Shō Shin gründet die zweiten Shō-Dynastie<br.>- erstes Waffendekret (Entwaffnung der Landesfürsten)<br.>- die unabhängige zweite Shō-Dynastie bestand bis 1609<br.>- als japanische Eroberung existierte sie bis 1879
ab 1600 - erstes Goldenes Zeitalter Okinawas

Frühes Mittelalter (1000 n.Chr.-1609 n.Chr.)

Zumindest auf den nördlichen Inselgruppen begannen sich mit dem Anfang des Mittelalters (ca. ab 1.000) gesellschaftliche Strukturen zu entwickeln. Es etablierten sich regionale Landesfürsten (anji), die ihre Rivalitäten untereinander durch militärische Auseinandersetzungen zu lösen begannen. Hauptschauplatz dafür war die Insel Okinawa. Dort gelang es dem lokalen Landesfürsten Shunten (1166-1237) zum ersten Mal seine Rivalen zu unterwerfen und zu einer Einigung unter seiner Herrschaft zu zwingen.

Gründung des Ryūkyū-Königreiches (1372)

Doch es dauerte bis ins 14. Jahrhundert, bis der erste okinawanische Herrscher Satto (1321-1395) die rivalisierenden Landesfürsten von Okinawa tatsächlich unterwerfen konnte. Unter ihm wurden diplomatische Beziehungen zu China, Japan und Korea aufgenommen, doch der neu gegründete Inselstaat wurde dem chinesischen Kaiserreich tributpflichtig.

Gründung der Shō-Dynastie (1406)

Dem okinawanischen König Shō Hashi (1372-1439) gelang eine definitive Machtkontrolle über die streitigen Landesfürsten. Er einigte die Inseln unter seiner Herrschaft und gründete die erste Shō-Dynastie. Sein Nachfolger, König Shō Shin (1477-1526) gründete die zweite Shō-Dynastie und verabschiedete ein Gesetz, laut dem das Tragen von Waffen für alle Bewohner des Ryūkyū-Königreiches verboten war (erstes Waffendekret). Damit hoffte er die anhaltenden Aufstände der rivalisierenden Landesfürsten einzudämmen. Gleichzeitig zwang er die Oberhäupter dieser Klans als Geiseln in der Hauptstadt Shuri zu leben und ließ ihre Ländereien von Regierungsbeamten verwalten.<br.>Das unabhängige Ryūkyū-Königreich existierte bis 1609. Es war zwar dem chinesischen Reich tributpflichtig, aber weitgehend frei vom Einfluss fremder Mächte. Die Chinesen hatten Okinawa nie besetzt, übten jedoch einen erheblichen kulturellen Einfluss auf das Inselreich aus. Die chinesische Ming-Dynastie befand die Ryūkyū-Inseln als wichtig genug, um eine Delegation zum kulturellen und politischen Austausch nach Okinawa zu schicken, die als 36 Familien bekannt wurde. Diese siedelten in der Gemeinde Kumemura und beeinflussten nachhaltig die gesamte okinawanische Kultur. Durch ihren Einfluss haben sich letztendlich die okinawanischen Kampfkünste (tōde, okinawate, karate) entwickelt.<br.>Im 16. Jahrhundert umfasste das Ryūkyū-Königreich alle Ryūkyū-Inseln (Amami, Okinawa, Miyako und Yaeyama). Unter der Befehlsgewalt des okinawanischen Königs stand eine eigenständige Armee.<br.>Bis ins 16. Jahrhundert konnte das kleine Königreich Ryūkyū in weitgehender Unabhängigkeit von Japan und China existieren. Das 15. und 16. Jahrhundert bezeichnet man als das zweite goldenes Zeitalter Okinawas. In diesem gelangte das Ryūkyū-Königreich aufgrund seiner günstigen Handelsposition zwischen Japan und China zunächst zu beträchtlichem Wohlstand. Kulturelle Errungenschaften wie z.B. karate, dessen Beliebtheit durch Waffenverbote verstärkt wurde, sind ein Zeichen dafür. Doch all dies konnte die historische Entwicklung der Folgezeit nicht verhindern.

Spätes Mittelalter (1609-1868)
1609 - Invasion der Satsuma<br.>- die Ryūkyū werden zum daimyat (han) der Satsuma
17. Jh. - Wirtschaftreformen durch Shō Jōken, Gima Shinjō und Sai On
17.-18. Jh. - zweites Goldenes Zeitalters
1711 - erstes okinawanisches Wörterbuch
1853 - Commodore Matthew Calbraith Perry landet auf Okinawa

Spätes Mittelalter (1609-1868)

In Japan waren die Landesfürsten (daimyō) inzwischen mit internen Machtkämpfen beschäftigt, die in der Schlacht von Sekigahara entschieden wurden. Die Lager teilten sich anschließend in Gewinner (Tokugawa) und Verlierer (Satsuma) und etablierten in Japan eine Neuordnung der Machtkompetenzen des shōgun. Den Satsuma wurde vom bukufu (japanische Militärregierung) erlaubt, das südliche Ryūkyū-Königreich zu erobern und es in seine Lehen (han) zu integrieren.<br.>Den japanischen Angreifern, die über Feuerwaffen (arkebusen) verfügte, hatten die nur 3.000 Mann umfassenden Streitkräfte des Ryūkyū-Königreichs nichts entgegenzusetzen und wurden in nur zehn Tagen überrannt. Die nördlichen Amami-Inseln kamen unter die direkte Kontrolle der daimyō von satsuma (Kyūshū) während man sich ansonsten mit Steuerzahlungen zufriedengab. Zum Schein wurde die Regierung Ryūkyūs aufrechterhalten, so dass die chinesischen Gesandtschaften nichts von der veränderten Lage bemerkten. Die doppelte Abhängigkeit von China und Japan stürzte die Ryūkyū nicht nur in eine wirtschaftliche Krise, sondern führte auch zu politischer und moralischer Konfusion.

Ryūkyū wird zum Daimyat der Satsuma (1609)

Die Satsuma-Invasion im Jahre 1609 beendete die Unabhängigkeit des Ryūkyū-Königreiches. Obwohl es formell bis 1879 weiter bestand, wurde es von den Satsuma-Samurai in demselben Jahr zu ihrem Lehen (daimyat) erklärtbeherrscht und ausgeplündert. Zusätzlich forderten auch die Chinesen weiterhin Tribut. Vor allem auf Okinawa begann sich Widerstand gegen das unmenschliche Regime der Satsuma zu formieren.<br.>Trotzdem gelang es im 17. und 18. Jahrhundert den okinawanischen Königen Shō Jōken, Gima Shinjō und Sai On einige grundlegende soziale und wirtschaftliche Reformen durchzuführen, die das zweite goldene Zeitalter der Ryūkyū einleiteten. Dieses begründete sich vor allem darin, dass durch den Anbau von Süßkartoffeln („Satsuma-Kartoffeln“) und Zuckerrohr, zunächst die große Hungersnot beeinträchtigt wurde. Versuche, die nationale Identität zu stärken, führten 1711 zur Entstehung des ersten Ryūkyū-Wörterbuches.<br.>Die politische und soziale Situation der Ryūkyū-Inseln änderte sich, nachdem im Jahre 1853 Matthew Calbraith Perry (Commodore Perry) auf Okinawa landete und dem Inselstaat neue Perspektiven gab (auf seine Initiative wurde eine gewinnbringende Kohlestation eingerichtet). Obwohl Okinawa nicht sein ausgesprochenes Ziel war, sondern er im Auftrag der amerikanischen Regierung Japan zum weltweiten Handel öffnen sollte, veränderte er auch die Situation der Inselstaaten. Nachdem er den letzten Tokugawa-Shōgun aus Edo zur Öffnung Japans zwang, entstanden Kontakte zwischen den Ryūkyū und mehreren westlichen Mächten.<br.>Zunächst aber waren die weltlichen Staaten nur wenig an den Ryūkyū-Inseln interessiert. Kaiser Wilhelm I. ließ 1878 auf Miyako ein Denkmal für die Rettung der Besatzung eines gekenterten deutschen Schiffes errichten und legte somit als Erster den Grundstein für die Beziehung zwischen den Ryūkyū und Deutschland.

Moderne (1868-1945)
1868 - politische Refomen (meiji isshin) in Japan
1871 - das Ryūkyū-Königreich wird als Satsuma-Lehen Teil der Präfektur Kagoshima
1874 - japanische Taiwan-Expedition
ab 1878 - Kontakte der Ryūkyū zum Ausland (auch Deutschland)
1879 - Auflösung des Satsuma-Lehens (Satsuma-daimyat)<br.>- Entthronung des okinawanischen Königs<br.>- Auflösung des Ryūkyū-Königreichs<br.>- Gründung der eigenständigen Präfektur Okinawa
1894-1895 - Erster Sino-Japanischer Krieg<br.>- Einbindung der Miyako-Inseln und Yaeyama-Inseln in die Präfektur Okinawa<br.>- Zuordnung der Amami-Inseln zur Präfektur Kagoshima

Ryūkyū in der Moderne (1868-1945)

In Folge gravierender Reformen in Japan (meiji isshin) im Jahr 1868 steigerte sich der japanische Anspruch auf die Ryūkyū-Inseln und man beanspruchte ihre Integrierung ins japanische Kaiserreich. Zunächst aber beschränkte die japanische Zentralregierung den Einfluss der Satsuma und gliederte 1871 das gesamte Ryūkyū-Königreich in die neugegründete Präfektur Kagoshima ein.

Ryūkyū wird Teil der Präfektur Kagoshima (1871)

Obwohl die neue Verwaltungsgliederung Japans in Präfekturen (Japanische Präfekturen) die Auflösung aller verausgegangenen Lehen (han) vorsah, war diese Struktur auf den Ryūkyū nicht vollständig durchzusetzen, da die Inseln gleichzeitig auch von den Chinesen besetzt waren. Trotz aller Eroberungsgelüste des imperialistischen Japans konnte man sich einen Krieg gegen China derzeit nicht leisten.<br.>Im Jahr 1874 führte Japan erstmals eine militärische Aktion auf chinesischem Territorium durch. Das japanische Kaiserreich startete eine wenig erfolgreiche Vergeltungsaktion gegen das chinesische Taiwan (Taiwan-Expedition), dessen Einwohner kurz davor ein Massaker an 54 gestrandeten Ryūkyū-Fischern verübt hatten. Dadurch wurde ein Dialog mit China erzwungen, in dessen Folge die Chinesen auf die nördlichen Amami-Inseln und auf die Okinawa-Inseln verzichteten aber weiterhin Anspruch auf die südlichen Miyako-Inseln und die Yaeyama-Inseln erhoben.

Ende des Ryūkyū-Königreiches (1879)

Dieses Abkommen wurde aber von Japan wenig respektiert. Im Jahr 1879 wurde das alte Satsuma-Lehen auf den Ryūkyū aufgelöst, der okinawanische König entthront und die Existenz des Ryūkyū-Königreichs beendet. Es fand eine Neuordnung der Gebiete statt, in der die Amami-Inseln der Präfektur Kagoshima zugesprochen und alle weiteren Ryūkyū-Inseln in der neu gegründeten Präfektur Okinawa zusammengefasst wurden.<br.>Jedoch erst nach dem ersten chinesisch-japanischen Krieg (Erster Sino-Japanischer Krieg, 1894/1895) konnten die beiden südlichen Gruppen (Miyako-Inseln und Yaeyama-Inseln) vollständig in die Präfektur Okinawa integriert werden.

Neuzeit (1945-1972)
1945 - Schlacht um Okinawa
1945 - amerikanische Besetzung aller Ryūkyū-Inseln<br.>- amerikanische Militärregierung auf den Ryūkyū<br.>- Okinawa Advisory Council, eine zivile Pilotregiegung der US-Militärs<br.>- Gründung der USCAR
1950 - Guntō-Regierungen (Einzelregierungen der Inselgruppen)
1951 - Vertrag von San Francisco
1953 - Rückgabe der Amami-Inseln an Japan
1972 - Rückgabe der Präfektur Okinawa an Japan

Amerikanische Besatzung (1945-1972)

Am 1. April 1945 beschäftigte Okinawa das Interesse der Weltöffentlichkeit, da auf dem Territorium der Insel die alles entscheidende Schlacht um Okinawa zwischen Japan und den USA stattfand. In dieser einzigen Landschlacht zwischen den beiden verloren 12.500 Amerikaner und 250.000 Japaner (und zivile Okinawaner) ihr Leben.<br.>Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) fielen sämtliche Ryūkyū-Inseln südlich des 29. Breitengrades unter eine von den USA installierte Militärregierung. Zwar bemühten sich die Japaner noch in demselben Jahr (1945) um eine eigene zivile Regierung (Okinawa Advisory Council), aus der 1950 die Guntō-Regierungen hervorgingen, die schließlich in die GRI (Government of Ryūkyū-Islands) übergingen. Die Amerikaner richteten jedoch auf den den Inseln eine zusätzliche Zivil-Regierung (United States Civil Administration of Ryūkyū, USCAR) ein, der ein „Deputy Governor“ (später ein „High Commissioner“) vorstand.<br.>Doch die zilile Regierung hatte keine politische Entscheidungsgewalt, dies hatten allein die Militärs. Die Amerikaner gründeten auf der völlig zerstörten Insel ihren zweitgrößten Marine- und Luftwaffenstützpunkt, zu deren Einrichtung große Landflächen notwendig waren, von denen die rechtmäßigen Besitzer z.T. mit Waffengewalt vertrieben wurden. Nachdem am 8. September 1951 der Vertrag von San Francisco zustandekam, erreichte Japan seine Unabhängigkeit, musste dafür aber die Ryūkyū-Inseln an die USA abtreten, für die deren geostrategische Inseln immer wichtiger wurde (Korea-Krieg, Vietnam-Krieg, Taiwan-Konflikt).<br.>Die Bevölkerung der Ryūkyū-Inseln wurde bei diesen Entscheidungen nicht miteinbezogen. Die schlechten Erfahrungen über mehrere Jahrhunderte unter der Besatzung der Japaner (Satsuma-Besatzung) setzte sich unter den Amerikanern fort und führte zu einem erheblichen Unmut im Volk und zu anhaltenden Protesten, die bis heute anhalten.<br.>1953 wurden die Amami-Inseln an Japan zurückgegeben. Nachdem die USA sich den Weiterbestand ihrer Militärbasen auf den Ryūkyū vertraglich zusichern ließen, gaben sie 1972 auch die restlichen Ryūkyū-Inseln (die heutige Präfektur Okinawa) in die japanische Verwaltung zurück.<br.>Doch ihre Militärbasen blieben bestehen und das arrogante Verhalten der amerikanischen Soldaten gegenüber den Okinawanern lässt bis heute keine Freundschaft aufkommen. Immer wieder gibt es Skandale um Rechtsbrüche, Vergewaltigungen und Morde durch Angehörige der US-Streitkräfte. Bis heute gibt es weder von den USA noch von Japan die Bereitschaft, die Eigenständigkeit des Ryūkyū-Volkes zu respektieren.

Studien Informationen

Siehe auch: Okinawa | Präfektur Okinawa

Literatur

  • George H. Kerr: Okinawa - The Hisory of an Island People. Tuttle 2000.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studie 2009.
  • Werner Lind: Okinawa Karate. Sportverlag Berlin 1998.

Weblinks