Shu: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Shu''' (jap.: 守) bedeutet beschützen, verteidigen, einhalten, befolgen und ist das erste Prinzip aus ''[[shuhari]]''.
 
'''Shu''' (jap.: 守) bedeutet beschützen, verteidigen, einhalten, befolgen und ist das erste Prinzip aus ''[[shuhari]]''.
  

Version vom 11. September 2014, 23:53 Uhr

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Shu (jap.: 守) bedeutet beschützen, verteidigen, einhalten, befolgen und ist das erste Prinzip aus shuhari.

Das Schriftzeichen steht in den Wegkünsten für den ersten Abschnitt des dreigeteilten Übungsweges im budō und bezeichnet das Bekenntnis des Übenden zur traditionellen Lehre des budō.

Es ist das gleiche wie im Leben auch: das Kind wird geboren und hat bis zu dem Zeitpunkt seiner Reife die Aufgabe zu lernen. Andere Menschen vor ihm haben die Systeme des gegenseitigen Verhaltens und des rechten Befindens festgelegt und sie als Gesetze des Lebens geprägt. Der unreife Mensch kann sie weder in Frage stellen noch verändern, sondern er muss sie zuerst lernen, um sie zu verstehen. Ebenso muss der Anfänger in den Kampfkünsten das System beachten, denn er ist ohne das System nicht in der Lage, den hintergründigen Sinn der Kunst zu verstehen. Um jemals über Formen hinausgehen zu können, muss er sich um die Inhalte bemühen, sie lernen und sie achten. Um Fortschritte zu machen, muss er sich auf sein augenblickliches Niveau konzentrieren und Schritt für Schritt lernen. Wenn er Geduld, Bescheidenheit und Vertrauen besitzt, wird im Laufe der folgenden Jahre das richtige Verständnis eintreten und seinen Zielen einen neuen Sinn geben.<br.>

Shu ist die Stufe des Anfängers. Seine Aufgabe ist es, das Form-System zu lernen, um später seine Bedeutung zu erfahren. Beides kann er nur mit Hilfe eines Lehrers.

Shu (守) bedeutet wörtlich „befolgen“, „bewahren“. Auf dieser ersten Stufe des dreigeteilten Prozesses hat der Übende die Aufgabe, die Formen, die ihm vom Meister vermittelt werden, genau zu erlernen und nachzuahmen. Dies betrifft sowohl die festgelegten kämpferischen Methoden (kata) als auch die vom Meister kodifizierten Regeln für das zwischenmenschliche Verhalten in der Kampfkunstschule (dōjōkun). Sinn und Wert dieser Formen erschließen sich dem Übenden erst nach und nach, weshalb es durchaus zu Missverständnissen und Fehlannahmen kommen kann, die zu klären Aufgabe des sensei ist. Nicht jede seiner Lehren wird den Schüler auf der Shu-Stufe sofort erreichen. Notwendig für den Fortschritt ist aber ein vom Älteren zu etablierendes und vom Jüngeren zu erwiderndes Vertrauensverhältnis, dessen Basis die Zuversicht des Schülers ist, dass der Meister aufgrund seiner langen Erfahrung auf dem Weg der Kampkünste das Richtige tut, um ihn auszubilden, auch wenn er als Schüler dies (noch) nicht versteht. Geht ein Unerfahrener den gegenteiligen Weg und bezweifelt den Sinn der Formen und die Lehre des Meisters, ohne sie tatsächlich verstanden zu haben, so wird er aus diesem Unbehagen heraus dem Meister nicht mehr folgen und dadurch die Tradition, in der jener steht, nicht bewahren können. Die Haltung des Übenden auf der Shu-Stufe muss daher von Geduld, Zurückhaltung und vom Bemühen um rechtes Verständnis geprägt sein. Vorschnelles Urteilen vereitelt weiteren Fortschritt.

Studien Informationen

Siehe auch: ShuHaRi | Ha | Ri |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Budo - Der geistige Weg. Scherz-Verlag 1995.

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