Taekgyeon

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Markus Metzmann

Taekgyeon (), oft auch taekkyon oder taekyon geschrieben, ist eine traditionelle koreanische Kampfkunst und stellt eine der wenigen tänzerischen Kampfarten dar. Es hat kaum Gemeinsamkeiten mit dem taekwondo, trotzdem wird es oft mit diesem gleichgesetzt oder als dessen Vorläufer bezeichnet.

Taekyon (탁견 / 托肩): ursprünglich subak, und kwonbop, danach taekyon genannt (Korea). Vorläufer des Taekwondo und Tang Soo Do.

Geschichte / Entstehung

Kurz nach der Steinzeit siedelten die Ahnen des koreanischen Volkes auf dem Gebiet des Königreiches Koguryo. Sie kannten religiöse Riten und Tänze wie Tongmaeng in Koguryu, Yongko in Puyo, Muchon in Ye und Kabi in Silla. Manche Geschichtsforscher sehen in ihnen den Ursprung der später entstandenen koreanischen Kampfkünste, unter anderem dem taekyon.

Spuren des taekyon findet man schon in der Koguryo-Dynastie (37 v.Chr.), wo im königlichen Grab (Muyong chong) zwei Kämpfer in Taekyon-Haltungen dargestellt sind. Ein weiteres Grab (Kakchu chong) stellt zwei Ringer dar. Das taekyon und das cireum (Ringen) sind mit ihren Abwandlungen auch heute noch die verbreitetsten Kampfformen in Korea.

Zur Zeit der Silla-Dynastie (668-935) gravierte man in den Hauptturm (Keumgang) des Tempels Pulkulsa zwei buddhistische Figuren in Kampfhaltungen aus dem Taekyon. Im Samguk Yusa, dem ältesten geschichtlichen Dokument Koreas, wird erwähnt, dass die Silla-Kämpfer Hwarang das taekyon zu ihrer Grundausbildung benutzten. Zur Zeit der Koryo-Dynastie (935-1392) nannte man die Kampfkunst subak (soo bahk do). Unter König Uijong (1147-1170), der ein großer Förderer der Kampfkunst war, erfuhr das subak starke Einflüsse aus China.

Zur Zeit der Yi-Dynastie entstanden Strömungen, das subak zum Sport zu machen um die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Geschichtlich dokumentiert ist ein Wettkampf zwischen den Provinzen Chungchong und Cholla aus dem Staat Chakji.

König Chongjo veröffentlichte ein Buch über die Kampfkünste und widmete darin auch dem subak große Aufmerksamkeit. Zu jener Zeit bestand die Aufnahmeprüfung für eine militärische Laufbahn zum großen Teil aus Techniken des subak. Trotzdem sank die Bedeutung des subak in diesem Jahrhundert in der koreanischen Gesellschaft drastisch ab. Am Hof wurde es nur noch als Alternative zu den vielen tödlichen Duellen zwischen den Offizieren praktiziert und wurde statt ihrer von höchster Stelle angeordnet.

Nach der Eroberung Koreas durch die Japaner (1909) wurde subak verboten und überlebte nur in den Tempeln und in den Familien der Meister.

Richtungen

Für das taekyon wurden im Laufe seiner Geschichte verschiedene Namen verwendet wie kwonbop, subak, bahk soo do, kong soo do u.a. Manche dieser Bezeichnungen haben sich auch mit bestimmte Techniken des Taekyon verselbständigt.

Zur Zeit der Koryo-Dynastie standardisierte man das taekyon in 25 Bewegungen. Formen (Hyong) gab es im taekyon nie, ebensowenig wie eine standardisierte Kleidung. Die heutige Basis des taekyon besteht aus 18 Bewegungen, von denen einige auch ins taekwondo übernommen wurden. Die ältesten noch lebenden Meister des taekyon sind Hong Shik Kim (â1902) und Kuk Ki Song (â1903).

Studien Informationen

Siehe auch: Korea | Koreanische Kampfkunst

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.

Weblinks