Tomari te

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Tomari te (jap.: 泊手) bedeutet „Hand aus Tomari“, okinawanisch tumaidi. Als tomari te benannte man allgemein die okinawanische Kampfkunst (tōde, okinawa te, karate), die in den Schulen aus Tomari und Umgebung unterrichtet wurde. Die Stile aus Tomari bilden zusammen mit denen aus Shuri heute das shōrin ryū. Obwohl das tomari te heute nicht als ein in sich geschlossenes System gilt, kann man die kata und Techniken, die diesen Stil einst ausmachten, in den meisten Shōrin-Stilen wiederfinden.<br.>Die Hauptlinie des tomari te wurde von zwei Zeitgenossen aus dem späten 19. Jahrhundert geprägt - Matsumora Kōsaku und Oyadomari Kokan. Unter ihrem Einfluss entstanden folgende Konzepte: Bild und Grafiken aus Lexikon

Matsumora Tomari te

Matsumora Kōsaku hinterließ ein eigenständiges System (Matsumora Tomari te) und unterrichtete als seine wichtigsten Schüler Kyan Chōtoku, Motobu Chōki, Kaneshiro Kinin, Higa Kana, Maeda Peichin und Iha Kodatsu. Über den letzteren gelangte seine Kunst zu Nakazone Seiyu, Maeda Gisei, Kuba Chōjun und Hokama Seikichi.

Oyadomari Tomari te

Der nächste wichtige Meister des tomari te, Oyadomari Kokan, war der innere Schüler (uchi deshi) von Shionja. Oyadomari ist der Überlieferer einer alten Passai-Variante, die später seinen Namen erhielt (oyadomari no passai). Er unterrichtete Kyan Chōtoku und Oyadomari Kodai. Der Letztere übertrug die Kunst auf seine Söhne Oyadomari Kotsu und Oyadomari Konin. Diese unterrichteten Hokama Seikichi, der auch bei Iha Kodatsu, Toguchi und Higa Kana lernte. Über diese wird heute die Kunst des tomari te weitergeführt.<br.>Hokama erzählt, dass das Training früher im Geheimen stattfand. Er beschreibt das tomari te als weich und fließend - es fehlten jene abgehackten Techniken, die man im modernen karate sieht. Der gedrehte Fauststoß, den Itosu Yasutsune erfunden hat, wurde in Tomari nicht verwendet. Als wichtigste Angriffstechnik mit der Faust wurde der Haken (ura tsuki) zur Körpermitte gelehrt. In Verbindung mit einer steigenden Abwehr, die die Deckung des Gegners öffnete, wurde außerdem noch der Vorderknöchelstoß (hiraken) zu den Vitalpunkten (kyusho) der Brust angewendet.

Studien Informationen

Siehe auch: Okinawa te | Karate | Tomari | Tomarite kata | Shuri te | Naha te

Literatur

  • George H. Kerr: Okinawa - The History of an Island People. Tuttle, 2000.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studie, 2009.
  • Werner Lind: Okinawa Karate. Sportverlag Berlin, 1998.
  • Hokama Tetsuhiro: Timeline of Karate history. 2007.

Weblinks