Traditionelle japanische Kleidung

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Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Wafuku (jap.: 和服) bezeichnet die traditionelle japanische Kleidung. Das kanji wa (和) steht für „Frieden“, „Eintracht“, „Harmonie“, „Japan“ und das kanji fuku (服) bedeutet „Kleidung“. Die westliche Kleidung wird als yōfuku (洋服) bezeichnet.

Wafuku

Traditionelle Japapnische Kleidung

Die Tradition der japanischen Kleidung ist Jahrtausende alt und lässt sich in ihrer Vollständigkeit nur nach Zeitepochen kategorisieren. In dieser Betrachtungsweise entspricht sie der europäischen Kleidung (yōfuku, 洋服), die sich durch die Jahrhunderte ebenfalls voneinander unterschied. Untenstehend erfolgt eine Auflistung von bekanntesten traditionellen japanischen Gewändern, die durch die Zeiten maßgeblich waren. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

WAFUKU - japanische Kleidungsstücke

Es gibt noch viele weitere japanische traditionelle Kleidungsstücke, wie etwa die Stoffteile die zur Rüstung (gusoku) gehörten, Bekleidungsstücke von Mönchen, Schauspielern u.sw. Eine besondere Rolle nimmt die Kleidung zur Übung der Kampfkünste (budō) ein. Man nennt sie keikogi.

Keikogi - Traditionelle Kleidung im Budō-Training

In der Frühzeit der japanischen Kampfkünste gab es keine spezielle Trainingskleidung (keikogi) oder sie veränderte sich je nach den Bräuchen der jeweiligen Zeit. Die samurai übten in derselben Kleidung, die sie auch im Alltag gebrauchten. Später etablierten die meisten Kampfkünste spezifische Kleiderordnungen, deren Herkunft und Entstehung man unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten kann. Die Gebräuchlichsten entwickelten sich entweder aus dem hakama (Hosenrock) oder aus dem kosode (Untergewand).

Hakama-Versionen

In einem dōjō der traditionellen japanischen Kampfkünste (bujutsu) tragen die Übenden zumeist einen hakama (Hosenrock), der Teil der herkömmlichen Samurai-Kleidung (wafuku) ist.<br.>Im Westen wird dafür manchmal fälschlicherweise der Begriff kimono gebraucht. Der kimono 着物 (Obergewand) und seine vereinfachte Freizeitform (yukata) oder das Untergewand (kosode) sind Abwandlungen der chinesischen Feudalrobe, die sich auch in Japan als traditionelle japanische Kleidung (wafuku) etablierten.<br.>Versionen und Ableitungen des hakama werden in den Kampfkünsten als jūjutsugi, kendōgi, iaidōgi, aikidōgi, kyūdōgi, u.a. bezeichnet.

Kosode-Versionen

Eine andere Kleiderversion etablierte sich, indem sich die Übenden bis aufs Untergewand (kosode) auszogen. Diese Praktik gab es in China, Okinawa und auch in Japan. Der karategi ist demzufolge eine Ableitung aus dem chinesisch/japanisch/okinawanischen Untergewand.<br.>Als sich karate in Japan zu verbreiten begann und Schüler des karate mit ihrer gewohnten Übungskleidung in klassischen dōjō des japanischen bujutsu auftauchten, wurden sie oft aus dem dōjō verwiesen. Der Meister empfand es als persönliche Beleidigung, dass ein Schüler im Untergewand vor ihm erschien.<br.>Im Laufe der Jahre gewöhnten sich die Japaner jedoch an diese Art der Trainingskleidung, zumal sie auch von Kanō Jigorō im jūdō als jūdōgi übernommen und von Funakoshi Gichin philosophisch definiert wurde. Doch auch heute tun sich manche Vertreter der klassischen japanischen Stile damit schwer, das Untergewand als Trainingskleidung zur Übung des budō zu akzeptieren.

Studien Informationen

Siehe auch: Keikogi | Hakama | Kosode |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Grundlagen. BSK-Verlag 2009.


Weblinks