Wàidān

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste, Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Wàidān (chin.:外丹) auch waitan, bedeutet wörtlich, „äußeres Zinnober“, „äußeres Elixier“, „äußere Alchimie“ und bezeichnet den Gegensatz zu nèidān („innere Alchimie“). Praktiken der Magier aus dem religiösen Daoismus (dàojiào und dàojiā), zur Erlangung der Unsterblichkeit (chang sheng busi) durch Umwandlung chemischer Substanzen zu einer lebensverlängernden Droge.

Die wichtigsten Zutaten des „äußeren Elixiers“ waren Gold und Zinnober. Die Anhänger der wàidān waren der Ansicht, dass das yuánqì („Urkraft“ oder „Ursprungs-Qi“) die Lebenskraft des Menschen darstellt und dessen Verlust Krankheit und Tod bringt. Nur die chemischen Substanzen können den Urzustand des yuánqì wiederherstellen. Dazu musste der Zinnober neun Mal geläutert werden. Nimmt man diesen ein, so steigt man sofort zum Himmel. Die Praktiken des wàidān forderten so manches Opfer, da bei ihren Rezepten oft Quecksilber eingenommen wurde. Es gibt Theorien, die behaupten, die Praktiken seien verschlüsselte Anweisungen zur Übung des nèidān und die chemischen Stoffe sowie die Elixiere stünden für physische Prozesse. Diese Theorie ist jedoch nicht sicher zu bestätigen.

Das heutige wàidān zielt in erster Linie auf die Verbesserung der Gesundheit und wird in den Kampfkünsten zur Steigerung der Kampfkraft eingesetzt. Charakteristisch für das wàidān ist, dass das in den Extremitäten gebildet und dann erst nach innen, zum dāntián, transportiert wird. Die Qì-Bewegung entsteht durch die Muskelkontraktion und -entspannung und aus der Koordination der Bewegung.

Studien Informationen

Siehe auch: Quánfǎ | Nánquán | Nèijiā | Dàojiào

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2014.