Wàijiā

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste, Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Die Systeme der wàijiā (chin.: 外家) bezeichnen direkte Ableitungen aus dem shǎolínquán, die ab 1673 von vertriebenen Shǎolín-Mönchen in den Zweigstellen des Shǎolín-Klosters unterrichtet wurden. Dort entwickelten sie extrem kämpferische Stile und gründeten geheime Bruderschaften (huìdǎng), die gegen die Herrschaft der Mandschu konspirierten. In der Folgezeit verlagerten sich die Kampfkonzepte aus den Klöstern zunehmend mehr in Privatschulen (guān). Dort entstanden Strömungen und Stile des shǎolín quánfǎ, die vor allem eine schnell erreichbare Kampffähigkeit beabsichtigten. Den guān standen meist gut ausgebildete Lehrer (shīfu) vor, die den Widerstand gegen die Mandschu organisierten. Vor allem auf der Fähigkeit zum Kämpfen begründen sich die „äußeren Schulen“ (wàijiā). Im Rahmen der wàijiā entstanden im Süden die Stile des nánquán („Faust des Südens“) und im Norden die Systeme des běitǔi („Bein des Nordens“). Die Begriffe unterscheiden lediglich die geografische Lage nördlich und südlich des chángjiāng (langer Fluss, auch yángzǐjiāng / jang-tsekiang) und begründen ihre Verfahren auf den Gegebenheiten des Landes.

Studien Informationen

Siehe auch: Quánfǎ | Nánquán | Nèijiā

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2014.