Wǔqínxì

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Tiere des wǔqínxì

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste / Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Wǔqínxì (chin.: 五禽戲) bezeichnet das „Spiel der Fünf Tiere“, eine Qìgōng-Übung, die von dem Arzt Huá Tuó (190 –265 n. Chr.) gegründet wurde. Grundlage war das Vorgängersystem qínxì, die sogenannten „Tierspiele“ in der chinesischen Frühzeit um ca. 5.000 v. Chr. Huá Tuó fügte den ursprünglichen vier Tieren des qínxì (Tiger 虍 - ), Hirsch 鹿 - Hirsch), Bär 熊 - xióng) und Vogel 鸟 - niăo) den Affen (猴 - hóu) hinzu. Die Übungen zur Nachahmung dieser fünf Tiere sollen helfen, das entsprechende Tier in seinem Wesen und Wirken zu verstehen, indem seine Art und Handlungsweise im eigenen Selbst nachvollzogen wird.

Die psycho-physische Übung trägt durch das Nachahmen der Verhaltensweisen der fünf Tiere (wǔqín) Affe (猴 hóu), Tiger (虍 ), Hirsch (鹿 ), Bär (熊 xióng) und Vogel (鸟 niăo) zur Steigerung der Gesundheit und Vitalität bei. Jeder Tierübung wird dabei bestimmte positive Effekte zugeschrieben. Der Affe ist für Herz, Kreislauf und Dünndarm, stärkt die spirituellen Fähigkeiten und bringt geistige Wachheit. Der Tiger ist für Niere und Blase, stärkt Knochen und Gehirn, bringt Mut und fördert den Willen, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Der Hirsch ist für Leber und Gallenblase, stärkt Muskeln und Sehnen und bringt emotionale Ausgeglichenheit. Der Bär ist für Milz und Magen, stärkt das Bindegewebe und die Verdauung, verbessert Aufnahmefähigkeit und Gedächtnis. Der Vogel ist für Lunge und Dickdarm, wirkt auf Nase und Nebenhöhle, stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv bei chronischen Lungen-Erkrankungen aus. Huá Tuó empfahl nicht nur das Nachahmen der Tierbewegungen, sondern ein Studium ihrer Art und ihres Seins, wodurch er ein besseres Verständnis der natürlichen Lebensprozesse des Menschen prognostizierte.

Im Laufe der Zeit entwickelten die wǔqínxì eine umfangreiche Kultur zur Lenkung und Kontrolle der vitalen Energie (). Im 12. Jh. fanden sie durch Bái Yù Fēng als wǔqínquán Einzug in das shǎolínische quánfǎ. Im modernen qìgōng prägen sie noch heute alle ostasiatischen Lebensbereiche. Im Daoismus entstanden, verbanden sie sich später mit dem Buddhismus und Konfuzianismus und ließen Übungen entstehen, durch die der Mensch lernte, angepasst zu leben, seine Gesundheit zu erhalten und sich zu verteidigen.

Studien Informationen

Siehe auch: Wǔqínquán | Quánfǎ | Qínxì | Wǔqín

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2013.