Yīn und Yáng

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Yīn 阴 (陰) und Yáng 阳 (陽)

Sich ergänzende Gegensätze

Die beiden Begriffe beschreiben die sonnige (yáng) und die schattige (yīn) Seite eines Berges. Sie stellen keine festen Begriffe dar, sondern nur eine Möglichkeit etwas im Vergleich zu etwas anderem einzuordnen. Dabei sind yīn und yáng immer relative Gegensätze, die sich ergänzen. Ohne das Eine gäbe es das Andere nicht.

Um sie einzusetzen, muss immer das „Maß“ bestimmt werden. Als Beispiel könnte man die Lichtqualität (Licht ist immer yáng) einer Kerze und einer Taschenlampe vergleichen. Dabei ist die Taschenlampe yáng, weil heller und die Kerze yīn, weil dunkler. Vergleicht man allerdings die Taschenlampe mit der Sonne so ist sie yīn und die Sonne yáng - es bleibt also nichts an sich yīn oder yáng, sondern ist von unserer Betrachtung abhängig.

Tendenziell spricht man yīn und yáng bestimmte Eigenschaften zu. So ist yáng eher aktiv, hell, groß und warm, während yīn passiv, dunkel, klein und kühl ist. Doch das sind keine Wertungen, sondern immer nur Relativitäten zu etwas anderem.

Yīn und yáng sind keine festen Größen oder Maße, sondern nur Momentaufnahmen in einer sich ständig verändernden Welt. So bewegt sich alles von yáng zu yīn und umgekehrt. Dieser ständige Fluss des „geordneten“ Wandels wird als tàijí bezeichnet und in dem bekannten Taiji-Zeichen, den zwei umkreisenden Fischen, dargestellt.