Yōi dachi: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Yōi dachi''' (jap.: 用意立) ist die physische Bereitschaftsstellung des Prinzips ''[[yōi]]'', eine auf den ''[[hara]]'' fixierte Körperposition (''tachi'') als Ausdruck von ''[[shingitai]]'' und den Übungsprinzipien ''[[shisei]]'', ''[[Kinchō/Kanwa]]'' und ''[[kokyu]]''.
 
'''Yōi dachi''' (jap.: 用意立) ist die physische Bereitschaftsstellung des Prinzips ''[[yōi]]'', eine auf den ''[[hara]]'' fixierte Körperposition (''tachi'') als Ausdruck von ''[[shingitai]]'' und den Übungsprinzipien ''[[shisei]]'', ''[[Kinchō/Kanwa]]'' und ''[[kokyu]]''.
  

Aktuelle Version vom 18. September 2014, 00:46 Uhr

Artikel von: Werner Lind<br.>Nachbearbeitet von:

Hara im Konzept "Yōi"

Yōi dachi (jap.: 用意立) ist die physische Bereitschaftsstellung des Prinzips yōi, eine auf den hara fixierte Körperposition (tachi) als Ausdruck von shingitai und den Übungsprinzipien shisei, Kinchō/Kanwa und kokyu.

Erläuterungen des Prinzips

Die Entwicklung von vitaler Energie (ki) beginnt immer im Körper (Rumpf). Ki wird vom hara ausgehend in die Extremitäten gelenkt. Das Sich-Befinden in der persönlichen Mitte, die auf einer vertikalen Achse zentriert, mit entspannter Stärke und Aufmerksamkeit gefüllt ist und in ruhiger Atmung verharrend die vitalen Kräfte sammelt, kontrolliert und lenkt, bildet die erste Voraussetzung zur Entwicklung von kime in den Handlungen. Dieses konzentrierte Verharren in der eigenen Persönlichkeitsmitte erzeugt das Gefühl von präsenter Stärke des GANZEN. Es ist die Grundlage der stabilen Körperhaltung in den Ständen und organisiert sämtliche Spannungsverhältnisse auf der vertikalen Achse des Körpers. Sie sollte schon in der Bereitschaftshaltung (yōi) geübt und später in alle Stände, (tachi) Bewegungen (sabaki) und Techniken (waza) übertragen werden.<br.>Die Entwicklung, Kontrolle und Lenkung der vitalen Energie (ki) beginnt vor der Ausführung der Technik bereits in der Positionierung des Körpers in Stand und Stellung. Folgendes ist zu beachten:

Praxis des Yōi

  • Die Zehen greifen den Boden, die Beine bleiben in den Knien locker, aber stabil. Man stellt sich vor, dass Energie über den Punkt yongquan am Fußballen aus dem Boden gezogen wird und sich im hara (tanden) sammelt. Dazu bedarf es keiner willentlichen Spannung, man „fühlt sich im hara stark“ und füllt diesen mit Konzentration.
  • Die Kopfspitze (baihui) wird etwas nach oben gestoßen (damit die Atmung frei fließen kann), die Schultern sind entspannt, die Wirbelsäule wird aufgerichtet. Der Oberkörper ruht völlig entspannt auf einer vertikalen Achse im hara. Ebenso, wie man einen aufrechten Stock auf der Hand balanciert, trägt der mit Energie gefüllte hara den entspannten Oberkörper in einem perfekten Gleichgewicht.
  • Die Atmung geht ruhig und tief und sammelt durch Bewusstseinskonzentration die Energie (ki) im hara. Dieses Sammeln und Halten von vitaler Energie im hara, ist die Grundlage zur Entwicklung von kime in der auszuführenden Technik des karate. Im Fall von Kime-Übertragung auf ein Ziel wird immer ausgeatmet. Gleich, ob es sich um Techniken mit den Armen oder den Beinen handelt, das Prinzip bleibt immer dasselbe.

Studien Informationen

Siehe auch: Yōi | Yōi shizentai | Yōi gamae | Shingitai | Karate |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.

Weblinks