Bāxiān

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Die bāxiān (chin.: 八仙) bezeichnet die Acht Unsterblichen, eine Gruppe von Unsterblichen (xiān - 仙). Diese Acht sind die meist bekanntesten und beliebtesten Heiligen Chinas. Sie werden in der chinesischen Kunst auf unterschiedlichen Materialien und Gegenständen wie Töpferwaren, Porzellan, Malereien, Stickereien, als Bronze- oder Porzellanfiguren dargestellt. Die Abbildungen zeigen die bāxiān meist als Gruppe, die Heiligen können jedoch auch einzeln abgebildet sein.

Die bāxiān gehörten ursprünglich zu den daoistischen Heiligen. Da aber in China kein eindeutiges Bekenntnis zu einer Religion üblich ist, werden sie heute von fast jedem verehrt. Sie sind besonders beliebt, da sie allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen. Sie verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches.

Für keinen der bāxiān wurde ein Tempel zur Verehrung errichtet. Der Legende zufolge sollen die „Inseln der Unsterblichkeit“ (pénglái) im Ostchinesischen Meer ihr Aufenthaltsort sein, der für gewöhnliche Sterbliche unerreichbar ist. Jedoch begeben sie sich alle 1000, 3000 und 9000 Jahre in das westlich gelegene Kunlun-Gebirge (Kūnlún shān - 崑崙山) zur „Königinmutter des Westens“ (Xīwángmǔ - 西王母), um von ihr die Pfirsiche der Unsterblichkeit zu erhalten und so ihre Lebenskraft zu erneuern. Es heißt, dass sie sich von Jade ernährten.

Lán Cǎihé - Lǚ Dòngbīn - Hé Xiāngū - Zhāng Guǒ Lǎo
Hán Xiāngzǐ - Lǐ Tiěguǎi - Zhōnglí Quán - Cáo guó jiù

Die bāxiān sind[1]:

  • Zhōnglí Quán - 鐘離權 (Chung-li Ch'üan)
  • Zhāng Guǒ Lǎo - 張果老 (Chang Kuo Lau)
  • Lǚ Dòngbīn - 呂洞賓 / 吕洞宾 (Lü Tung-Pin)
  • Cáo guó jiù - 曹國舅 (Ts´ao Kuo Chiu)
  • Lǐ Tiěguǎi - 李鐵拐 / 李铁拐 (Li T'ieh-kuai)
  • Hán Xiāngzǐ - 韓湘子 (Han Hsiang Tzu)
  • Lán Cǎihé - 藍采和 (Lan Ts´ai Ho)
  • Hé Xiāngū - 何仙姑 (Ho Hsien Ku)

Jedem der bāxiān ist ein bestimmtes Symbol beziehungsweise Attribut zugeordnet. Diese werden in der chinesischen Kunst und auf Ornamenten dargestellt oder finden als Heilszeichen Verwendung. Die Darstellung kann auch ohne den jeweiligen Symbol-Träger erfolgen, jedoch werden dann meist alle acht Symbole zusammen abgebildet.

Attribute der bāxiān:

  • Fächer: Zhōnglí Quán
  • Bambusrohr: Zhāng Guǒ Lǎo
  • Schwert/Fliegenwedel: Lǚ Dòngbīn
  • Kastagnetten: Cáo guó jiù
  • Flaschenkürbis: Lǐ Tiěguǎi
  • Flöte: Hán Xiāngzǐ
  • Blumenkorb: Lán Cǎihé
  • Lotos: Hé Xiāngū

Anmerkungen

[1] Schreibung in Pinyin, in Klammern Umschrift nach Wade-Giles

Studien Informationen

Siehe auch: Chinesischer Daoismus | Xiān | Pénglái |

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Lexikon Chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen. Hugendubel, München 2004, ISBN 3-89631-428-9, S. 287-288.
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 9-10.
  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2009.
  • Jeremy Roberts: Chinese Mythology A-Z. 2nd Edition, Chelsea House Publications, New York 2009, ISBN-13: 978-1-60413-436-0, S. 9-10.
  • Jeremy Roberts: Japanese Mythology A-Z. 2nd Edition, Chelsea House Publications, New York 2010, ISBN-13: 978-1-60413-435-3, S. 34.

Weblinks