Jitō

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Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Werner Lind

Der Begriff jitō (地頭) bezeichnet einen japanischen Landvogt, einen zivilen Verwaltungsbeamten von Ländereien im Dienste des shōgun (Militärdiktator), die vom bakufu (Militärzentrum) zusammen mit den Militärgouverneuren (shugo) von den shōgun des kamakura jidai (1192-1333) und ashikaga jidai (1333-1568) als Gegenpol zu den kaiserlichen Vögten (kokushi) in den shōen (kaiserliche Lehen) als militärische Kontrollinstanz eingesetzt wurden.

Den jitō wurden vom shōgun Verwaltungsaufgaben in den auswärtigen Gebieten übertragen, die shugo sollten eventuelle Konflikte (Aufstände, Steuerschulden, u.a.) in den shōen lösen. Da beide eigentlich inoffizielle Kontrollvewalter von kaiserlichem Eigentum (alles Land gehörte dem tennō) aber zugleich Gefolgsleute der kaiserfeindlichen aber mächtigen Militärregierung (bukufu) des shōgun waren, standen sie vor Ort immer an der vordersten Front der Auseinandersetzungen mit den kaiserlichen Gebietsverwalter (kokushi).

Bereits im kamakura jidai und ashikaga jidai bahnten sich lokale Machtkämpfe zwischen den Getreuen des tennō (kokoshi) und den Gesandten des shōgun (shugo und jitō) an, die im sengoku jidai (1482-1568) in einem landesweiten Flächenbrand endeten. Jeder versuchte das Gebiet des anderen zu erobern.

Ab 1500 verstanden sich jitō und shugo längst nicht mehr als Vasallen des bakufu, sondern als unabhängige Herren über ihre Lehen. Die Verwalter des Kaisers (kokushi) wurden zumeist in die Bedeutungslosigkeit isoliert und jitō und shugo festigten ihre Macht in den shōen. Ihr Amt wurde innerhalb ihrer Familien erblich.

Mehrheitlich setzten sich die shugo (als shugo daimyō) durch. Nur wenige kokushi und jitō konnten sich in den Kriegen des sengoku jidai etablieren - in der Mehrheit setzten sich die shugo durch und gründeten eigenständige territoriale Machtinstanzen (daimyat, später han), in denen sich später die daimyō entwickelten.

Studien Informationen

Siehe auch: Shugo | Kokushi

Literatur

  • Oscar Ratti & Adele Westbrook: Secrets of the Samurai. Tuttle 1973.
  • Mitsuo Kure: Samurai, der Weg des Kriegers. Stocker-Schmid AG, Zürich 2006.
  • Stephen Thurnbull: Geschichte der Samurai. Stocker-Schmid AG, Zürich 2005.

Weblinks