Nèidān

Aus Budopedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste, Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Nèidān (chin.: 内丹) auch neitan, bedeutet „innerer Zinnober“, „inneres Elixier“, „innere Alchimie“ und zählt zu den Praktiken des religiösen Daoismus (dàojiào). Der Gegensatz ist wàidān („äußere Alchimie“). Nèidān ist der daoistische Begriff für die Entwicklung einer unsterblichen Seele (chang sheng busi) aus den drei Lebenskräften, jing, und shén. Während man in der wàidān versuchte, ein Unsterblichkeit verleihendes Elixier herzustellen, will man in der nèidān nur mit der Sammlung der Gedanken arbeiten.

Die daoistischen Magier ließen im Inneren des Menschen einen „heiligen Embryo“ (shengtai) entstehen. Dieser verlässt im Augenblick des Todes den Körper und steigt zum Himmel auf. Die Erschaffung des shengtai kann mit der buddhistischen Erleuchtung gleichgesetzt werden. Die Erleuchtung der Anhänger der nèidān besteht aus der Rückkehr ins Nichts, der Vereinigung mit dem dao, dem Ausgleich der Unausgewogenheit von Yīn und Yáng. Das zeigt die enge Beziehung zum philosophischen Daoismus (dàojiā) und zum buddhistischen chán.

Ziel der Magier war es, im meditativen Atemprozess jing zu läutern und in umzuwandeln, dann zu läutern und in shen umzuwandeln. Zum Schluss wird der Geist (shén) geläutert und ins Nichts gebracht, um die Einheit mit dem Universum zu erreichen. Voraussetzung in der nèidān ist es, das jīng zu stärken, was zum Teil durch sexuelle Praktiken (fangzhongshu) geschieht. Aber am wichtigsten ist es, zuerst den „kleinen himmlischen Kreislauf“ (xiaozhoutian) und danach den „großen himmlischen Kreislauf“ (dazhoutian) zu entwickeln.

Studien Informationen

Siehe auch: Quánfǎ | Nánquán | Wàijiā |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
  • Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2014.