Wúwéi
Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste, Karate Kumite<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser
Wúwéi (chin.: 无为 / 無為) bedeutet „Nicht-Handeln“ oder „absichtsloses Handeln“ und ist ein Prinzip des yǎngshēng.
Nichthandeln, Nichtaktivität, ist der Urzustand des dào, Ursprung des qì, Zustand der inneren Ruhe, des Nichteingreifens in den natürlichen Verlauf der Dinge.
Wúwéi bezeichnet das Handeln, das frei ist von Begierden. Man ahmt das dào in der eigenen Handlung nach. Der Begriff stammt aus der Philosophie des Láozī, die er im Dàodéjīng („Der Weg und die Kraft“ / „Die Tugend des Dào“) festgehalten hat, und wurde später vom chán, einer buddhistischen Strömung aus dem mahāyāna, übernommen. Im Japanischen wurde der Begriff kū (Leere) davon abgeleitet. In den Kampfkünsten steht wúwéi für den ruhigen Geist, Zurückhaltung und Ablehnung von Kampf. Sein Ziel ist zìrán (Natur, Natürlichkeit).
Studien Informationen
Siehe auch: Daoismus | Dǎoyǐn | Dàojiā | Qìgōng |
Literatur
- Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
- Werner Lind: Karate Kumite. BSK 2013.