Deutsche Kampfsysteme

Aus Budopedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
120px-Qsicon Ueberarbeiten.svg.png Der Inhalt dieser Seite ist nicht vollständig und muss überarbeitet werden.

Artikel von:<br.>Nachbearbeitet von:

Frühzeit und Altertum

sth

Waffen der alten Germanen

hzr

Mittelalter

erg

Germanische Waffen des Mittelalters

txz

Preußische Neuzeit

drtj

Preussische Militärwaffen

uit

Einfluss aus Japan

Zu Anfang des 20ten Jahrhunderts feierten die japanischen Kampfkünste ihren Siegeszug über herkömmliche Selbstverteidigungsmethoden in Deutschland. Zunächst wurden sie als reine Selbstverteidigung unterrichtet, jedoch bald vom ausgeprägten deutschen Vereinsleben in reine Sportarten umfunktioniert. Durch die jahrzehntelange Tendenz, sie ausschließlich als Hobbysportarten zu betreiben, entstand in den meisten Stilen eine ausgesprochene Schmalspur, durch die viele traditionelle Werte isoliert wurden. Erst in neuerer Zeit gibt es Tendenzen, sie in ihrer gesamten Vielfalt wiederzuentdecken. Untenstehend eine kurze Darstellung ihrer Entwicklung in Deutschland:

1905 - Dr. Erich Bälz kehrt aus Japan zurück und wirbt für Jiu Jitsu.

1906 - Japanische Jiu Jitsu Meister führen in Kiel Jiu Jitsu vor. Kaiser Wilhelm II. gibt Anweisung, einen solchen Lehrer zu engagieren. Daraufhin gibt Agitaro Ono und weitere vier Japaner die ersten Jiu Jitsu Seminare. Erich Rahn, ihr bester Schüler, gründet noch im selben Jahr die erste deutsche Jiu Jitsu-Schule.

1910 - Erich Rahn unterichtet Jiu Jitsu bei der Kriminalpolizei.

1919 - Jiu Jitsu wird bei der Polizei eingeführt.

1920 – Erich Rahn gibt Jiu Jitsu Demonstrationen in ganz Deutschland. Er macht die Kampfkunst zu seinem Beruf, kämpft gegen Herausforderer und gibt Unterricht.

1921 - Jiu Jitsu wird Selbstverteidigungskunst der Justizbeamten in Gefängnissen.

1922 - Gründung des Zentral Verbandes Deutscher Jiu Jitsu Kämpfer. Erste Jiu Jitsu Meisterschaft im Berliner Sportpalast. Gründung des Ersten Berliner Jiu Jitsu Clubs durch Erich Rahn, des Ersten Deutschen Jiu Jitsu Clubs Frankfurt durch Alfred Rhode und des Jiu Jitsu Clubs Wiesbaden durch Otto Schmelzeisen.

1924 - Gründung des Reichsverbandes für Jiu Jitsu.

1925 - Das inzwischen gespaltene Lager der Jiu Jitsu Berufskämpfer und der Jiu Jitsu Amateure (®Jūjutsu und ®Jiu Jitsu) geht in einen offenen Konflikt. Die Amateure schließen alle Prifis und selbständige Sportlehrer durch Mehrheitsabstimmung aus dem Verband aus und verweigern ihnen die Anerkennung.

1932 - Alfred Rhode nimmt internationalen Kontakt auf. Die erste internationale Jūdō-Sommerschule (die bis 1939 jährlich abgehalten wird) findet in Frankfurt unter der Leitung von Alfred Rhode statt. Bei dieser Gelegenheit wird der Deutsche Jūdō Ring mit Alfred Rhode als Präsident gegründet. Die Vertreter der anwesenden Nationen gründen die Europäische Jūdō Union (EJU), deren Leitung dem Budokwai in London übertragen wird.

1933 - Kanō Jigorō besucht Deutschland. Die Bezeichnung Jūdō wird amtlich eingeführt und verdrängt vorerst das Jiu Jitsu.

1938 - letzte internationale Jūdō-Sommerschule in Frankfurt, Abschluß der Jūdō-Aktivitäten für die Laufzeit des Krieges.

1945 - Jūdō wird durch die Besatzungsmächte verboten.

1949 - Jūdō wird wieder erlaubt und zunächst im Deutschen Athletenbund (DAB) ausgeübt.

1952 - Gründung des Deutschen Dan Kollegiums durch Alfred Rhode.

1953 - Gründung des Deutschen Jūdō Bundes (DJB) in Hamburg, Vorsitzender wird Heinrich Frantzen.

1954 - Erich Rahn wird Ehrenpräsident der Internationalen Jūdō Föderation (IWJF).

1956 - der Deutsche Judō Bund (DJB) wird vom Deutschen Sport Bund (DSB) anerkannt.

1957 - Jürgen Seydel, ein Schüler von Mochizuki Hiro, führt Karate in Deutschland ein.

1958 - Murakami Tetsuji hält in Deutschland (Bad Homburg) das erste Karate-Seminar.

1961 - Gründung des Deutschen Karate Bundes (DKB).

1963 - Gründung der Europäischen Karate Union (EKU) in Paris.

1964 - Jūdō wird in die olympischen Disziplinen aufgenommen.

1965 - Der Deutsche Jūdō Bund (DJB) gründet eine eigene Karate-Sektion. Kase, Kanazawa, Enoeda und Shirai bilden auf einem Lehrgang die Lehrer des DJB aus und vergeben vier Schwarzgurte. Gert Wischnewski (Bundestrainer) bring Aikidō nach Deutschland und gründet mit Rolf Brand (Präsident) im DJB eine Aikidō-Sektion. Asai Katsuaki kommt als Vertreter des Aikikai nach Deutschland und gründet den Aikikai Deutschland.

1966 - Toyama Yutaka wird Karate-Trainer des DJB.

1967 - Keith Kernspecht gründet den Budō Zirkel Kiel und legt den Grundstein zur späteren Gründung der Europäischen WingTsun Organisation (EWTO).

1969 - Ochi Hideo löst Kanazawa Hirokazu als Cheftrainer des DKB ab. Gründung der Sektion Kendō innerhalb des DJB.

1971 - Gründung der Union Europeenne d´Aikidō in Köln, unter der Leitung von Andre Nocquet (Präsident) und Rolf Brand (Generalsekretär).

1972 - Kwon Jae Hwa wird Bundestrainer der Sektion Taekwondo im DJB.

1973 - Gründung der World Taekwondo Federation (WTF). Yasumasa Kaneda wird Bundestrainer der Abteilung Kendō des DJB.

1974 - Georg Brückner veranstaltet die erste Europameisterschaft im All-Style Karate (Vorhgänger des Kickboxens) in Berlin.

1975 - Keith Kernspecht lädt Leung Ting ein und autorisiert das europäische WingTsun.

1976 - Gründung des Deutschen Karate Verbandes (DKV) aus dem Zusammenschluß des DKB (Deutscher Karate Bund), DJKV (Deutsch-Japanischer Karate Verband) und des GKD (Gōjūkai Deutschland. Später schließen sich der DJB (Deutscher Jūdō Bund), die DKU (Deutsche Karate Union) und der WKD (Wadōkai Deutschland) an.

1977 - Gründung der Deutschen Karate Union (DKU). Der DKV wird Mitglied im Deutschen Sport Bund (DSB). Rolf Brand löst sich vom DJB und gründet den Deutschen Aikidō Bund (DAB). Gründung der Europäischen Jūjutsu Federation (EJJF) in Rom. Die WAKO, damals World All-Style Karate Organisation wird in Berlin gegründet.

1982 - Professor Kozo Ando wird Bundestrainer für Kendō in Deutschland.

1983 - Ninjutsu wird von Wolfgang Ettig und Steffen Fröhlich eingeführt Gründung der Europäischen Ninpō Organisation durch Ettig und der Bujinkan I.N.A.G. durch Fröhlich.

1987 - vollständige Auflösung der Mitgliedsverbände (DKB, DJKV, GKD, DJB, DKU und WKD) und Integration in den DKV. Der DKV besteht nun aus mehreren Landesverbänden und hat etwa 70.000 Mitglieder.

1990 - Werner Lind gründet als Alternative zu den Karate-Wettkampforganisationen den Budō Studien Kreis und iniziiert durch Buchveröffentlichungen und Seminare in verschiedenen internationalen Verbänden eine intensive klassische Karate-Bewegung in Deutschland.

1993 - Ochi Hideo verlässt mit einer größeren Anzahl von Mitgliedern den DKV und gründet den Deutschen JKA Karate Bund (DJKB). Die technische Leitung des DKV übernehmen Günther Mohr, Toni Dietl und Efthimios Karamitsos.

Studien Informationen

Siehe auch: Kampfkunst | Kriegskunst | Kampfsport | Europäische Kampfsysteme


Literatur

Weblinks