Ikkō ikki

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Ikkō ikki (一向一揆): Revolte der „Liga der Gleichgesinnten“, einer amidistische Sekte, die sich nach dem Ōnin-Krieg unter der buddistischen jōdo shinshū organisierte und aus ihrem Haupttempel von Ōsaka (Ishiyama Honganji) eine große politische Macht ausübte.

Krieg der Ikkō ikki gegen Nichiren

Bereits 1488 eroberten die Sektenmitglieder Gebiete in der Provinz Kaga und konnten diese bis 1580 halten. Ab 1520 verteidigten sie aus ihrer mächtigen Festung Ishiyama Honganji (Ōsaka) drei Provinzen und konnten von keiner Daimyō-Armee besiegt werden. Sie setzten bevorzugt auf die notleidenden Bauern und hatten unter ihnen die meisten Anhänger. Die Bauern wurden von der Sekte immer wieder zu Aufständen angetrieben.<br.>Die Wut der verarmten Bauern richtete sich vor allem gegen die Pfandleiher und Reishändler aus Kyōto, die sich auf ihre Kosten bereicherten. Diese waren hauptsächlich im Nichiren-Buddhismus organisiert. 1528 zogen die ikkō mit einer gewaltigen Armee gegen Kyōto, scheiterten jedoch an den starken Bürgerwehren der Hauptstadt, die sich unter dem Banner der Nichiren-Sekte (hokke shū - Lotos-Sekte) organisiert hatten. Die Krieger des shōgun und des tennō waren machtlos und in großer Zahl aus der Hauptstadt geflohen. Die private Initiative der Bürger aus Kyōto stoppte unter der Führung der Lotos-Sekte die von den ikkō ikki organisierte Invasion der Hauptstadt, was im nachhinein die Kriegerkaste widerwillig dazu zwang, sich mit den „normal sterblichen“ Bürger ihrer Stadt zu arrangieren. 1533 schloß sich die bürgerliche Armee der nichiren shū mit Hosokawa Harumoto (1519-1563) zusammen und griffen die mächtige Burg der ikkō in Ishiyama Honganji (an der Stelle der heutigen Burg von Ōsaka) an. 1534 kehrte der shōgun Ashikaga Yoshihara in die Stadt zurück, aus der er 1528 geflohen war.<br.>Doch die städtischen Krieger der nichiren shū wurden zur Bedrohung für jeden Machthaber von Kyōto. Nachdem sie sichergestellt hatten, daß der Verbündete der Lotos-Armee, Hosokawa Harumoto, sich neutral verhalten würde, griffen die Kriegermönchen (sōhei) des tendai vom Hieizan die Hauptstadt an und brannten alle 21 Tempel der Nichiren-Sekte nieder. Die restlich verbliebene Macht der Bürgerinitiativen von Kyōto wurden schließlich von Oda Nobunaga beendet, nachdem er siegreich in Kyōto eingezogen war.

Der Untergang der Ikkō

Die Anhängerschaft der ikkō wuchs bis 1570 beständig und störte Nobunagas Macht empfindlich. Nachdem er die Hochburg der tendai vom Hieizan (Enryakji) zerstört hatte wandte er sich den ikkō zu. Im Juli 1574 griff er ihre Festungen Nagashima und Nakae an und tötete alle Insassen. Nachdem er 1575 ihre Befestigung in Saiga und Negoro zerstört hatte ergab sich 1580 der Ishiyama Honganji auf den Rat des Kaisers. Damit war die letzte Sekte des militanten Buddhismus in Japan ausgeschaltet.

Studien Informationen

Siehe auch: ikkō | ikki

Literatur

  • Stephen Turnbull: Samurai Krieger. Ordonnanz Verlag, Eschershausen, 1997.

Weblinks

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