Dào (Prinzip)

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Artikel aus:Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von: Stephanie Kaiser

Dào (dǎo) (chin.: 道), auch tao, jap.: (Weg) ist ein Begriff aus dem chinesischen Daoismus. Dào bezeichnet die Natur, die übergeordnete Gesetzmäßigkeit des Universums, die nicht erfassbare Ordnung aller sichtbaren Veränderungen, die alle Dinge dem ewigen Werden und Vergehen unterwirft.

Der Begriff dào (dǎo) bezeichnet die Wirkungsweise der Natur, die übergeordnete Gesetzmäßigkeit des Universums, die logisch nicht erfassbaren Antriebe und Veränderungen, die alle den natürlichen Prozessen, dem ewigen Werden und Vergehen des Lebens unterworfen sind. Mit dào versucht man, eine Erklärung des existenziellen Seins abzugeben. Das Prinzip ist in allen Kulturen der Welt bekannt und hat Religionen und existentielle Philosophien hervorgebracht, wird aber unterschiedlich interpretiert. In den südostasiatischen Philosophien versteht man darunter das Anpassen an die natürlichen Gesetze. In Europa versteht man darunter (seit Newton) das Unterwerfen der Natur.<br.>Die grundlegende Charakteristik des dào ist das „Nichts“ (wújí, jap. mukyoku). Der Mensch aber kann das „Nichts“ nicht erfassen und die Wirkungsweisen der darin enthaltenen „Leere“ des Seins nicht logisch begreifen. Im „Nichts“ des dào existieren jedoch aktive kosmische Energien (), die die Prozesse des Universums und die Wandlungsrhythmik des „Werdens und Sterbens“ aller Lebewesen lenken. Sie zu verstehen und durch eine entsprechende Übung im persönlichen Leben zu verwirklichen, ermöglicht ein Herauslösen aus dem persönlichen Ich, das der Anpassung an die natürlichen Gesetze stets im Wege steht.<br.>Im Japanischen wird das Prinzip als (Weg) bezeichnet und als philosophische Grundlage auf die Kampfkünste des budō übertragen.

Studien Informationen

Siehe auch: Daoismus | Chinesischer Daoismus | Dō (Weg) |

Literatur

  • Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.