Wazawai wa getai ni shōzu
Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste<br.>Nachbearbeitet von:
Wazawai wa getai ni shōzu (jap.: 禍は懈怠に生ず) ist die siebte von Meister Funakoshi Gichins zwanzig Karate-Regeln, der sogenannten shōtō nijukun bedeutet „Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit“.
Inhaltsverzeichnis
Erklärung
Der vom Menschen unbewachte Augenblick ist der schlimmste Feind seiner Ziele. Jede Art von Unglück geschieht, weil der Mensch in der entsprechenden Situation nicht richtig konzentriert ist oder weil ihm die entscheidende Intuition fehlt, durch die er die Lage richtig einschätzen könnte. Manche Menschen scheinen daher ewig vom Pech verfolgt. Sie erreichen nur selten ein Ziel, weil sie das Rechte zum rechten Augenblick nie erkennen, und während sie über verlorene Chancen nachdenken, übersehen sie Chancen der Gegenwart. In dieser Haltung, in der sie unsensibel für die Zeichen ihrer Umgebung sind, werten sie nur objektiv Sichtbares und kombinieren es zu einer fiktiven Wirklichkeit. Blind und taub reagieren sie nicht auf das, was tatsächlich ist, sondern auf das, was sie denken, das sein müsste. Wenn man sicher sein will, dass alles misslingt, braucht man nur immer unachtsam zu sein.
Studien Informationen
Siehe auch: Kaisetsu | Budō | Funakoshi Gichin | Shōtō nijukun
Literatur
- Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. BSK-Studien 2010.
- Werner Lind: Budo, der geistige Weg. Scherz 1994.
- Richard Kim: The classical Man. Master Publications 1982.